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Fancy Women Bike Ride – Fahrraddemo für Mobilität und Frauenrechte

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Bergneustadt “Fancy Women Bike Ride” ist eine Initiative, die sonst eher in Großstädten auftritt. Am 18. September um 15 Uhr radeln weltweit Frauen in bunter Kleidung auf geschmückten Fahrrädern durch die Städte, um sowohl für eine verbesserte Mobilität als auch für Frauenrechte einzustehen. Im Ausschuss für Soziales, Kultur und Integration am gestrigen Montagabend (29.08.2022) stellten Arzu Durmus und Manuela Bergmann die Initiative auch in Bergneustadt vor. Hier wird am 18. September die Kölner Straße / B55 teilweise gesperrt, während nach einer Kundgebung am Rathausplatz eine Fahrradkolonne zum Bowlingcenter aufbrechen wird.

Fancy Women Bike Ride als weltweite Initiative

Fancy Women Bike Ride existiert inzwischen in 30 Ländern in etwa 200 Städten. Ca. 80.000 Frauen nehmen daran teil. Der Ursprung dieser besonderen Art der Fahrraddemo liegt in der Türkei, genauer gesagt in Izmir. 2013 war das Fahrradfahren hier noch stark männerdominiert. Eine Gruppe von Freundinnen organisierte den ersten Fancy Women Bike Ride, nutzte das Fahrradfahren als Symbol für Freiheit und für die Sichtbarkeit von Frauen in der Gesellschaft.

Inzwischen sind weitere Ziele hinzugekommen: Nicht nur Frauenrechte sollen in den Fokus gerückt werden, auch Gesundheit und Klimawandel spielen eine Rolle. Beim Fahrradfahren soll die Vielfalt gefeiert werden, ohne Unterscheidung in Klasse, Religion, Ideologie oder Ethnizität. Auch Unterstützung durch Männer ist willkommen, sofern diese sich nicht in den Vordergrund drängen möchten und sich auch mal in der zweiten Reihe wohlfühlen können. Fancy Women Bike Ride erhielt Auszeichnungen durch das Bundesumweltamt und die Vereinten Nationen.

Fancy Women Bike Ride in Bergneustadt

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Archivbild der Einweihung der E-Bike-Station. Foto: ARKM

In Bergneustadt bewegt sich vieles, merkten die beiden Vortragenden auch im Hinblick auf die E-Bike-Station im Stadtzentrum an. Blickt man jedoch auf die Fotos, die bei der Einweihung entstanden, fällt schnell etwas auf: “Was man nicht sieht, sind Frauen”. Ebenso fehlen Kinder oder Personen mit Behinderung. Wichtig ist den Initiatorinnen auch, dass Mobilität auch aus Frauensicht gedacht und umgesetzt wird; Das beginnt bei kleinen Dingen wie Gepäckträgern, auf denen auch Einkäufe bequem untergebracht werden könnten.

Um mehr Vielfalt auf das Fahrrad und damit auch in die Mitte der Gesellschaft zu bringen, können sich deshalb auch hier Menschen jeden Alters am 18. September auf das Fahrrad schwingen und ohne störende Autos bis zum Bowlingcenter radeln. Hier ergibt sich eventuell auch die Möglichkeit zu einem “kleinen Umtrunk”.

Fahrrad Frau Freiheit – Fahrradfahren will gelernt sein

Ein Projekt der Initiative Fancy Women Bike Ride ist auch “FFF” – Fahrrad Frau Freiheit. Hierbei handelt es sich um einen Fahrradkurs für erwachsene Frauen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht schon früher Fahrradfahren gelernt haben und das nun nachholen möchten. Bisher nehmen 15 Frauen an dem Kurs samstagnachmittags teil, einige können inzwischen bereits ihre Einkaufstouren mit dem Rad erledigen. Auch bei jungen Leuten ist das Projekt beliebt: Unterstützt wird das Projekt beispielsweise von einigen Schülerinnen des Wüllenwebergymnasiums sowie von Technikern. Weitere “Mitstreiter” sind allerdings ebenfalls herzlich willkommen. Für die Zukunft könnte man sich auch eine Werkstatt, Touren mit der Gruppe oder Workshops vorstellen.

Weitere Unterstützung erhält das Projekt durch die Sonnenschule, die den Verkehrsübungsplatz auf dem Bursten zur Verfügung stellt und Kinder, Kunst und Kultur, die Fahrräder zur Verfügung stellen. In Zukunft könnte man sich aber auch Kooperationen mit dem Stadtmarketing, der Verwaltung und auch der Klimaschutzmanagerin vorstellen.

Kritik und Fragen während der Sitzung

Während der Sitzung hatten die Ausschussmitglieder die Möglichkeit, Fragen und Kritik zu äußern. So stellte sich beispielsweise die Frage nach Fahrradhelmen, die bei der Veranstaltung zwar gern gesehen, jedoch nicht obligatorisch sind. Kritisiert wurde zudem, ob eine Initiative für Frauenrechte in Deutschland Sinn ergebe. Ebenso fragte ein Stadtverordneter, was passieren würde, wenn ein Mann Fahrradfahren lernen möchte. Würde er ausgeschlossen werden? Würden die Frauen dann nicht mehr zum Kurs kommen?

Die Kurse insgesamt, darin schienen sich die Anwesenden einig, sind eine gute Sache. Auch wenn Kinder in der vierten Klasse der Grundschule bereits einen Fahrradführerschein machen, gibt es noch genügend Erwachsene, die nie Fahrradfahren gelernt haben. Diesen Menschen eine Möglichkeit zur Mobilität zu geben, wurde positiv aufgenommen.

Autorin: Amei Schüttler

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