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Vorbericht HB-Bundesliga Minden gg. VfL

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TSV GWD Minden – VfL Gummersbach (Freitag, 19 Uhr).

Wenn der TSV GWD Minden (bei älteren Handballfans noch bekannt unter GW Dankersen) in der Bundesliga aufeinandertreffen, dann werden automatisch Erinnerungen an viele Duelle dieser beiden Traditionsvereine wach, die sich schon in den 1950er und 1960er Jahren bei der legendären Endrunde um die westdeutsche Meisterschaft in der Dortmunder Westfalenhalle gegenüberstanden. Zwar mussten die Handballer von der Weser in den letzten Jahren einige Male den bitteren Weg in die Zweitklassigkeit antreten (zuletzt wegen des Lizenzgerangels um den HSV Hamburg in der Saison 2014/15 als vierter Absteiger), aber der TSV GWD Minden schaffte in souveräner Manier den sofortigen Wiederaufstieg in die „stärkste Liga die Welt“.

„Sie haben schon einige gute Spiel gemacht und gezeigt, dass sie in der Bundesliga gut mithalten können. Zudem haben sie eine sehr erfahrene Mannschaft“, warnt VfL-Trainer Emir Kurtagic vor der kommenden Aufgabe. Immer noch wartet sein Team auf den zweiten Auswärtssieg der Saison, aber in Minden sei dies nur mit einer „vollkonzentrierten Leistung über die vollen 60 Minuten“ möglich. Hinzu kommt, dass die Trainingswoche alles andere als optimal verlief. Neben dem sehr intensiven Spiel am Sonntag gegen die Füchse und der recht kurzen Pause vor der nächsten Aufgabe meldeten sich Anfang der Woche einige Spieler krank oder plagte sich mit Blessuren herum.

Kurtagic hofft aber, dass bis auf die Verletzten Matthias Puhle, Kévyyn Nyokas und Mark Bult beim morgigen Abschlusstraining alle Akteure wieder dabei sein. Zurückgemeldet hat sich bereits Kevin Schmidt, der gegen Berlin wegen einer Erkrankung passen musste. Dafür wird Daniel Mestrum am kommenden Wochenende wieder ausschließlich für den TuS Ferndorf aktiv sein. Ausschließlich für den VfL aktiv ist mittlerweile Florian Baumgärtner, den Kurtagic nun regelmäßig betreuen kann und nicht mehr „teilen“ muss: „Wir brauchen ihn, und er macht seine Sache sehr gut. Natürlich hat er noch Steigerungspotenzial, zumal ihm wichtige Erfahrungswerte fehlen.“

Und die GWD-Truppe von Trainer Frank Carstens ist unterdessen in die DKB-HBL zurückgekommen, „um zu bleiben“, wie es rund um die Kampa-Halle heißt. Und in der Tat sind die Mindener kein „normaler“ Aufsteiger, denn den TSV-Verantwortlichen um Geschäftsführer Horst („Hotti“) Bredemeier war es im Abstiegsjahr gelungen, die Leistungsträger weitgehend „bei der Stange zu halten“. Und nach der Rückkehr ins Oberhaus verzeichneten die Grün-Weißen mit dem jungen Kreisläufer Nils Torbrügge nur einen Abgang.

Dagegen wurde die Aufstiegstruppe mit dem norwegischen Kreisläufer Magnus Gullerud und dem schwedischen linken Rückraumspieler Helge Freiman zwei neue Topakteure verpflichtet. Zwar musste Trainer Carstensen in den ersten Wochen der neuen Saison verletzungsbedingt auf Gullerud verzichten (in dieser Phase war der Ex-Gummersbacher Joakim Larsson die Nummer 1 auf der Kreisläuferposition), aber inzwischen hat sich der Schwede an die raue Bundesligaluft gewöhnt und ist eine echte Verstärkung für den kommenden VfL-Gegner.

Ein Blick auf die „erste Sieben“ des TSV GWD Minden zeigt, dass die Mannschaft von der Weser eine sehr erfahrende Truppe ist, die auch im bisherigen Saisonverlauf (14. Tabellenplatz mit 9:19 Punkten) gezeigt hat, dass sie gute Chancen auf den Klassenerhalt besitzt. Mit Ausnahme des holländischen Torhüters Gerrit Eijlers, der zusammen mit dem Dänen Kim Sonne Hansen das Gespann zwischen den Pfosten bildet, bilden fünf Skandinavier und ein Montenegriner die „erste Sieben“, wobei der schwedische Spielmacher Dalibor Doder den Kopf der Mannschaft bildet und im Angriff die Fäden zieht. Seine Kreise einzuengen, dürfte eine der Hauptaufgaben der VfL-Abwehr sein.

Aber die VfL-Abwehr sollte sich nicht nur auf Doder konzentrieren, wie auch das letzte Auswärtsspiel der Mindener beim Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt gezeigt hat. Dort mussten die Handballer von der Weser zwar eine 23:30 (13:18)-Niederlage einstecken, aber speziell in der Anfangsphase zeigten die Mindener ihre Stärke und brachten die favorisierten Gastgeber in Schwierigkeiten, lagen lange Zeit in Führung, ehe der „SG-Express“ ins Rollen kam. Auch in Flensburg bewies die Mindener Flügelzange mit Rechtsaußen Aleksandar Svitlica (6 Tore) und Linksaußen Charlie Sjöstrand (4) ihre Torgefährlichkeit. Auch in der HBL-Torschützenliste rangiert Svitlica mit 70 Treffern, davon 27 Siebenmeter, als bester Mindener Werfer in der Spitzengruppe, gefolgt von dem wurfgewaltigen Rückraumrechten Christoffer Rambo (54/2). Für Torgefahr aus dem Rückraum sorgen zudem Helge Freimann, Sören Südmeier und Moritz Schäpsmeier, ganz zu schweigen von dem 2,08 Meter großen Rückraumlinken Nenad Bilbija, mit dessen Einsatz allerdings verletzungsbedingt kaum zu rechnen sein dürfte.

Die Mindener setzten im Kampf um den Klassenerhalt natürlich in erster Linie auf die Heimstärke, die sie im Laufe dieser Saison schon einige Male mit Nachdruck unter Beweis gestellt haben. Zwar holten die Carstensen-Schützlinge durch den Sieg im Ostwestfalenderby beim TBV Lemgo und das Remis beim HBW Balingen-Weilstetten schon drei Punkte auswärts, aber in der heimischen Kampa-Halle feierten sie schon drei Siege. Dabei waren die Erfolge gegen die Mitaufsteiger HC Erlangen und HSC Coburg noch durchaus erwartet worden, aber der 34:24-Kantersieg gegen den amtierenden deutschen Pokalsieger SC Magdeburg war schon eine Überraschung – und in dieser Höhe sogar eine Sensation. Der VfL dürfte also ausreichend vor der Heimstärke der Mindener gewarnt sein…

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