SC Magdeburg – VfL Gummersbach (Sonntag, 15 Uhr).
Gummersbach – „Wir haben eine tolle Saison gespielt und uns von unseren Fans zu Hause mit einem Sieg verabschiedet. Dennoch fahren wir natürlich nicht nach Magdeburg, um die Punkte kampflos dort zu lassen“, erklärt VfL-Trainer Emir Kurtagic, der sich in den bisherigen Saisonspielen aber fast immer auf seine Jungs und deren Einstellung verlassen konnte. Selbst in Spielen um die berühmte „goldene Ananas“ fightet die junge VfL-Truppe bis zuletzt. Hinzu kommt der Reifeprozess der Mannschaft, die auch in Magdeburg einiges erwarten lässt.
Kurtagic: „Es ist das letzte Saisonspiel. Magdeburg hat eine starke Mannschaft, die zudem in den letzten Wochen viel Selbstvertrauen getankt hat. Wir werden aber auf jeden Fall dagegenhalten und noch einmal alles investieren.“ Zudem geht es ja auch noch um das erklärte Saisonziel einstelliger Tabellenplatz, dass trotz der vielen Verletzten in dieser Saison realistisch bleibt. Diese Platzierung ist dem VfL aber keineswegs sicher, denn zwischen Platz 7 (bei einem Sieg hätte man den TSV Hannover-Burgdorf überholt) und Rang 10 ist noch alles möglich. Bei einer Niederlage des VfL mit mehr als 2 Toren (und einem gleichzeitigen Sieg der HSG Wetzlar im Heimspiel gegen Leipzig) würde man allerdings auf Platz 10 abrutschen. Das würde dann der Platzierung der Vorsaison entsprechen.
Die Duelle VfL gegen SCM haben Tradition, waren und sind immer besondere Prestigeduelle. In der Vergangenheit stand man sich zunächst oft als Gegner im Europapokal gegenüber, und dann 1991 im Duell um die erste Gesamtdeutsche Meisterschaft, die hauchdünn an den VfL ging.
In der diesjährigen Saison blieb der SCM (Platz 4 im Vorjahr) hinter den eigenen Erwartungen zurück. Deshalb musste auch der isländische Trainer Geir Sveinsson vorzeitig seinen Stuhl räumen. Neuer Trainer ist das Magdeburger Urgestein Bennet Wiegert (jüngster Trainer in der HBL). Mit Wiegert wurde der SCM DHB-Pokalsieger (im Finale gegen die SG Flensburg-Handewitt). Im letzten Spiel feierten die Magdeburger einen 33:31-Sieg beim TBV Lemgo, und das nach 14:18-Pausenrückstand. Robert Weber war mit 12/5 Toren bester Werfer.
In der Bördelandhalle, die mit 7.221 Plätzen meistens ausverkauft ist, erwartet unser Team ein Hexenkessel. Das Hinspiel konnte der VfL mit 30:25 für sich entscheiden. Die Stärken des kommenden Gegners sind umfangreich. Die starke Abwehr mit dem ebenfalls erstklassigen Torhüter-Duo (Dario Quenstedt und Jannick Green), ermöglichen dem Team immer wieder Tempogegenstöße über Rechtsaußen Robert Weber oder die Linksaußen Matthias Muschke und Yves Grafenhorst.
Die gefährlichsten Werfer im Rückraum sind der Pole Andreas Rojewski, der Däne Michael Damgaard, Jure Natek, Ex-Nationalspieler Michael Haaß, Marko Bezjak sowie der Ex-Nettelstedter Jens Schöngarth, der – ebenso wie Zelenovic Nemanja – in der EM-Pause nachverpflichtet wurde.
Robert Weber war in vergangenen Saison Torschützenkönig der Liga, und der österreichische Nationalspieler führt auch in diesem Jahr mit 219/79 Treffern vor dem letzten Spieltag hauchdünn die Torschützenliste vor dem Berliner Petar Nenadic (218/61) an und liefert sich damit ein heißes Duell um die Torjägerkrone. Die Erwartungen von Trainer Bennet Wiegert sind klar formuliert. Er will auf jeden Fall noch einen einstelligen Tabellenplatz erreichen und fordert deshalb einen Sieg gegen den VfL mit mindestens vier Toren Differenz.