Am zweiten Weihnachtsfeiertag gab es schon vor dem Anpfiff eine große Überraschung: Der lang verletzte Spielmacher Christoph Schindler machte sich warm, der am Tag zuvor erstmals wieder nach über zwei Monaten mit der Mannschaft trainierte.
Der VfL Gummersbach begann aber mit Neuzugang Fredrik Larsson auf der Mitte. Die Anspannung war von der ersten Minute an zu spüren. Alle wusste, um was es in diesem letzten Spiel vor der Winterpause geht. Gegen den direkten Abstiegskontrahenten aus Minden musste ein Heimsieg her.
Nervöser Beginn
Die ausverkaufte Eugen-Haas Halle sah eine zerfahrene Partie, in den ersten Minuten merkte man die Nervosität beiden Mannschaften an. Nach acht Minuten führte der VfL mit 2:1. Jan-Lars Gaubatz, der schon in den letzten Spielen mit jeweils vier Toren einer der Besten der Gummersbacher war, brachte die Mannschaft nach zehn Minuten mit 4:1 in Führung. Er verwertete spektakulär einen missglückten Pass im Tempogegenstoß. Es ging sehr chaotisch weiter, Adrian Pfahl passte zunächst zum Gegner, bekam den Ball aber wieder zurück und traf zum 6:2 nach 13 Minuten. Die Abwehr der Gummersbacher stand weiter gut, nur von rechts Außen war Minden durch Aleksander Svitlica erfolgreich.
Chancen ausgelassen
Der VfL hätte schon in der ersten Halbzeit vorentscheidend davon ziehen können, wenn da nicht die Schwäche im Abschluss wäre. Allein Barna Putics hatte es immer wieder in der Hand. Wenn er seine Chancen nutzte, wie zum 7:3 nach 18 Minuten, gelang es dem VfL sich abzusetzen. Doch Minden blieb dran und beim Spielstand von 8:6 nach 23 Minuten kam Christoph Schindler als Spielgestalter wieder zurück auf die Platte. Aber die GWD spielte mit dem Selbstbewusstsein des Sieges gegen die HSG Wetzlar im Rücken und ließ sich nicht abschütteln. 8:9 der Anschluss nach 26 Minuten. Gummersbach machte immer mehr technische Fehler im Angriff und es schien sich die Geschichte der letzten Spiele zu wiederholen. Aber mit Schindler auf der Mitte kam die Ordnung auch im Angriff langsam wieder zurück. Trotzdem führte der VfL zur Pause nur mit 11:9.
Borko setzt Zeichen
Torhüter Borko Ristovski sorgte mit einer Doppel-Parade für das erste Zeichen der zweiten Halbzeit und im Gegenzug gelang dem VfL das 12:9. Zwar scheiterte der VfL auch in der Phase immer wieder nach besten Chancen, dafür hielt Gummersbachs Nummer 1 jetzt alles. Dank ihm baute der VfL dann die Führung wieder auf fünf Tore aus. Der VfL blieb in dieser Phase konzentriert und auch nach 42 Minuten hielten die Gastgeber eine vier Tore Führung. Minden blieb aber immer in Schlagdistanz, weil Gummersbach die Vorentscheidung nicht gelang.
Mindener Comeback
In den letzten acht Minuten war stellte Mindens Trainer Ulf Schefvert seine Abwehr um, doch auch die Maßnahme mit zwei vorgezogenen Abwehrspieler zu agieren, half vorerst nicht. Doch plötzlich war Minden fünf Minuten vor dem Ende wieder mit zwei Toren dran. Jetzt musste die Mannschaft die Nerven behalten, doch drei Minuten vor dem Ende war GWD Minden mit dem 24:23 wieder zurück im Spiel. Aber angetrieben von Christoph Schindler kämpfte der VfL ums Überleben. Doch eine Minute vor dem Ende glich Minden aus.
Krimi zum Schluss
30 Sekunden blieben, um den entscheidenden Treffer zu setzten. Der VfL im Ballbesitzt und Emir Kurtagic nahm die Auszeit, 21 Sekunden waren noch auf der Uhr, doch seinem Team gelang das befreiende Tor nicht mehr. Mit dem 25:25 stoppt der VfL zwar die Niederlagenserie, aber gegen den GWD hätten nur zwei Punkte dem Team richtig weitergeholfen.
Stimmen nach dem Spiel:
Ulf Schefvert (Trainer TSV GWD Minden): Ich bin zufrieden mit dem Punktgewinn. Wir haben viele Tore in den letzten Spielminuten gemacht. Wir hatte es sehr schwer im Angriffsspiel, Gummersbach hatte einen gute Torhüter, war gut in der Abwehr. Wir hatten in den letzten zehn Minuten aber auch ein bisschen Glück und für uns ist es ein Punktgewinn, für den VfL natürlich ein Punktverlust.
Emir Kurtagic (Trainer VfL Gummersbach): Natürlich ist die Enttäuschung groß. Eigentlich waren wir klar überlegen. Sind in der Abwehr gut gestanden, hatten einen super Torwart und sechsmal die Chance das Spiel zu zumachen. Wir hätten eigentlich einen deutlichen Sieg einfahren können, haben aber die Chancen vergeben. Da braucht man sich nicht wundern, dass der Gegner wieder kommt. Wir haben uns einfach, dass Leben in den letzten 15 Minuten schwer gemacht. Mir tut das Leid für die Mannschaft, die von der ersten Minute an gezeigt hat, dass sie gewinnen will. Wir haben eigene Fehler gemacht, die nicht unter normalen Umständen passieren würden. Wir sind jetzt punktgleich mit Neuhausen und haben noch 14 Spiele, um am Ende den Erhalt zu schaffen. Was ich in den letzten Tagen bei der Mannschaft gesehen hab, hat mir Hoffnung gemacht.
Statistik:
Tore VfL Gummersbach: Pfahl (6), Putics (6), Gaubatz (3), Kopco (3), Schindler (3), Larsson (2), Sprem (2/1)
Tore TSV GWD Minden: Schmidt (8/3), Svitlica (5), Bilbija (5), Tesch (2), Steinert (1), Südmeier (1), Svavarsson (1), Doder (1), Klesniks (1)
Zeitstrafen: 4/6
Zuschauer: 2105, Eugen-Haas Halle Gummersbach
Text: Pressestelle VfL Gummersbach
Bilder : Uwe Schlegelmilch