Gummersbach – Mit 23:30 (9:15) hat der VfL am 29. Spieltag der Handball-Bundesliga gegen die HSG Wetzlar verloren und kann damit keine weiteren Punkte auf dem Weg zum erhofften Klassenerhalt einfahren. Wetzlar bleibt damit für den VfL Gummersbach wie schon in den vergangenen Spielzeiten kein gutes Pflaster. In der Rittal Arena zeigte der VfL vor 4.112 Zuschauern eine weitgehend mutlose Partie. Erst gegen Spielende fassten sich die Gummersbacher ein Herz, konnten den hohen Rückstand von zeitweise neun Toren jedoch nicht mehr wettmachen und brachen in den Schlussminuten beider Halbzeiten jeweils ein. Trotz eines stark verteidigten ersten Angriffs der Wetzlarer tat sich der VfL zu Spielbeginn schwer. In der Offensive präsentierten sich die Gummersbacher nicht so durchschlagskräftig wie in den vergangenen Partien. Erst nach sieben Minuten erzielte Tobias Schröter das erste Tor für die Blau-Weißen zum 1:3. Vor allem Till Klimpke im Tor der HSG ließ kaum ein Durchkommen zu. Erst mühsam fand der VfL zu seinen Aktionen. Über das 2:4 durch Ivan Martinovic (9. Minute) und das 5:7 durch einen Siebenmeter-Treffer von Marvin Sommer (16. Minute) hielten die Gäste den Anschluss gewahrt.
Es pendelte sich ein konstanter knapper Rückstand ein. Matthias Puhle, der für Carsten Lichtlein ins Tor kam, schaffte es mit einigen guten Aktionen das Spiel offenzuhalten. Den Gummersbachern gelang es in dieser Phase jedoch nicht von den Fehlern der Wetzlarer zu profitieren und die Chancen zu nutzen, um näher an die Heimmannschaft heranzurücken. Zu viele eigene Fehler dominierten die Angriffsbemühungen des VfL, so beispielsweise in der 25. Minuten, als Martinovic den Wurf beim Stand von 8:10 verzog. Statt bis auf ein Tor aufzuschließen, ließen sich die Gummersbacher in den letzten fünf Minuten den Schneid abkaufen. Bis zum Halbzeitpfiff traf einzig Fynn Herzig in der 28. Minute (9:12), während die HSG noch fünf Mal einnetzte und die Führung auf sechs Tore erhöhte (9:15, 30. Minute). Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs lief es beim VfL alles andere als rund. Der erste Treffer gehörte zwar Schröter (10:15, 31. Minute), daraufhin traf allerdings Wetzlar drei Mal
hintereinander (10:18, 35. Minute). Nur zwei Minuten später mussten die Gummersbacher mit dem 11:20 gar den ersten Neun-Tore-Rückstand hinnehmen. Der VfL mühte sich in der Folge, kam jedoch meist durch Einzelaktionen zum Erfolg, wie in der 45. Minute, als sich Stanislav Zhukov aus neun Metern ein Herz nahm und den Ball in der Ecke des Wetzlarer Kastens unterbrachte.
Mit der Bürde von sieben Toren Rückstand ging es somit in die Schlussviertelstunde, in denen der VfL erstmals wieder richtig Zug zum Tor entwickelte. Mit dem dritten
Gummersbacher Tor in Folge brachte Sommer die Oberbergischen mit einem Treffer ins leere Tor wieder auf fünf heran (18:23, 46. Minute). Auch wenn der VfL noch immer Unsicherheiten im Angriff zeigte, kämpfte er sich noch einmal zurück in die Partie. Begünstigt durch drei Paraden in Folge von Puhle hatte der Bundesliga-Dino in Minute 53 die Möglichkeit auf drei Tore aufzuschließen. Unter Bedrängnis vergab Zhukov seinen Wurf jedoch beim Stand von 20:24, was der letzte Knackpunkt der Partie sein sollte. In den Schlussminuten gewannen die Wetzlarer ihre Sicherheit wieder, während der VfL im Angriff ein ums andere Mal an den eigenen Abschlussschwächen scheiterte. Spiegelbildlich zur ersten Halbzeit büßten sie erneut einen geringen Rückstand ein und gaben sich mit 23:30 geschlagen.
Nach den zuletzt nicht immer erfolgreichen, aber spielerisch ansprechenden Leistungen ist die Niederlage gegen Wetzlar sicherlich als Rückschritt zu bewerten. Insbesondere die Stabilität in der Abwehr und die spielerische Finesse im Angriff ließen die Oberbergischen am Donnerstagabend über weite Strecken vermissen. Bereits in der kommenden Woche beim Heimspiel in der SCHWALBE arena gegen den TVB Lemgo Lippe (Samstag, 11. Mai,18:30 Uhr) muss der VfL sich wieder auf seine Stärken besinnen.
Quelle: VfL Handball Gummersbach GmbH