VfL Gummersbach – HSG Wetzlar
(Samstag, 6.12., 19 Uhr, SCHWALBE arena)
Gummersbach – Mit der HSG Wetzlar kommt der unmittelbare Tabellennachbar des VfL Gummersbach in die Schwalbe arena. Nach einem durchwachsenen Saisonstart (bedingt allerdings durch einige Verletzungen) hat sich Mannschaft von Trainer Kai Wandschneider, der seine erfolgreiche Trainerkarriere bekanntlich beim CVJM Oberwiehl begann, durch vier Siege in den letzten fünf Spielen mit 16:16 Punkten ein ausgeglichenes Punktekonto erkämpft und rangiert mit einem positiven Torverhältnis vor unserem VfL auf dem 10. Tabellenplatz.
„Wetzlar ist eine Mannschaft mit sehr großen Möglichkeiten“, erklärt VfL-Trainer Emir Kurtagic, der aus dem klangvoll besetzten HSG-Kader zwei Spieler stellvertretend hervorhebt: „Ivano Balic und Steffen Fäth sind herausragende Spieler, ohne die anderen vernachlässigen zu wollen.“ Vor allem der ehemalige Gummersbach Fäth habe sich in den letzten zwei Jahren unter Trainer Kai Wandschneider zu einem absoluten Topspieler entwickelt, und Balics Klasse stehe ohnehin außer Frage. Nichtsdestotrotz spiele man zu Hause und wolle den Fans erneut einen Grund zum Feiern bieten. „Es ist schon herausragend, wie uns die Zuschauer regelmäßig und trotz der vielen Heimspiele unterstützen“, erklärt Kurtagic.
Personell kann er einmal mehr aus dem Vollen schöpfen. Andreas Schröder hat sich in Kiel nicht ernsthaft verletzt, und auch Mark Bult drängt nach dem „Schonungs-Nachmittag“ in Kiel zurück in die Startformation. Diese Tatsache ist natürlich auch ein Schlüssel zum positiven Abschneiden der Gummersbacher, denn – im Gegensatz zu anderen Bundesligisten – könne der VfL nicht „mal eben“ bei Verletzungen auf dem Transfermarkt reagieren. Gleichwohl spricht es auch für die gute Trainingsarbeit der Mannschaft.
„Defense!“ Das ist nicht nur eine beliebte Fanaufforderung im Basketball, sondern auch im Handball so etwas wie der Grundstein. “In diesem Bereich haben wir in den letzten Wochen einen Schritt gemacht, sowohl in der 6:0- als auch der 3:2:1-Formation“, freut sich der Trainer, der einmal mehr den jungen Simon Ernst für seine zentrale Deckungsrolle lobt. Darüber hinaus drängt der Junioren-Europameister mehr und mehr auf zunehmende Angriffsspielzeiten: „Seine kontinuierliche Entwicklung ist so, wie wir sie uns erhofft haben.“
Der VfL ist natürlich dennoch gewarnt vor dem kommenden Gast. Die neu gewonnene Stärke der Mittelhessen musste zuletzt der TSV Hannover-Burgdorf anerkennen, der in Wetzlar eine 27:29-Niederlage kassierte. In diesem Spiel waren der französische Rechtsaußen Guillaume Joli, der zu Saisonbeginn den nach Kielce abgewanderten Tobias Reichmann ersetzte, und Kreisläufer Sebastian Weber mit je sieben Toren die erfolgreichsten Werfer. Dass die Formkurve der HSG deutlich nach oben zeigt, ist auch auf das Ende der langen Verletztenliste zurückzuführen.
So muss Kai Wandschneider derzeit nur auf die beiden Langzeitverletzten Maximilian Holst (Kreuzbandriss) und den Rückraumrechten Kent Robin Tönnesen (Muskelbündelriss im Oberschenkel) verzichten. Für den norwegischen Torjäger haben die Hessen aber durch einen Blitztransfer schon Ersatz gefunden. Der 21-jährige hochtalentierte montenegrinische Nationalspieler Vladan Lipovina vom Champions-League-Teilnehmer Metalurg Skopje schloss sich Wetzlar an und seine Integration ist überraschend schnell gelungen, was er auch gegen Hannover mit vier Toren unter Beweis stellte.
Absoluter Star des kommenden Gegners ist aber der kroatische ehemalige Welthandballer Ivano Balic, der im Angriff der Dreh- und Angelpunkt ist, mit seinem genialen Anspielen seine Nebenleute immer wieder in beste Wurfpositionen bringt und die gegnerischen Abwehrspieler von einer Verlegenheit in die andere stürzt. Von den Ideen eines Balic profitiert im Wetzlarer Team vor allem der Rückraum-Shooter Steffen Fäth. Neben Balic haben die Wetzlarer mit dem spanischen Torhüter Jose Javier Hombrados, der schon im Vorjahr großen Anteil an dem Punktgewinn Wetzlars in der SCHWALBE arena hatte, einen weiteren internationalen Altstar in ihren Reihen. Auf jeden Fall verfügen die Wetzlarer mit dem Routinier Hombrados und dem Jung-Nationaltorhüter Andreas Wolff über eines der besten Torhüter-Gespanne in der Bundesliga.