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Ungewöhnliche Orte : Eine echt (falsche) Burgruine

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Gummersbach – Dieringhausen

Deutschland ist berühmt für seine Schloß- bzw. Burgruinen. Allein im Mittelrheintal fällt man an fast jedem Berg auf eine solche. Viele Städte / Gemeinden werben in ihren Touristikprospekten mit deren einer. Vor allem, wenn es darum geht, in welch dunkler Mittelalterzeit diese gebaut wurde, wann sie überfallen wurde und vor allem, wenn es nur noch eine Ruine ist; wann sie niedergebrannt oder abgerissen wurde. Anders verhält es sich mit einer Burgruine in Gummersbach!

Eine Burgruine in Gummersbach, werden sich nun einige Fragen??? Kann das sein?

Gemeint ist der Meerhardtturm oberhalb von Dieringhausen.

Diese Ruine kann nicht mit spektakulären Mittelalter- Geschichten oder Kriegserinnerungen punkten, denn als sie gebaut wurde, da begann man in Deutschland gerade damit, echte alte Ruinen zu retten und wieder aufzubauen.
In ihr wohnten nie Ritter, Hoheiten oder ein Burgfräulein, denn sie wurde schon als Ruine gebaut.

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1908 wurde die Idee vom Textilfabrikanten Karl Siebel aufgenommen und man baute oberhalb von Dieringhausen, mit Blick auf das Aggertal, eine für die Zeit angemessene Ruine. Man kannte solche Ruinen schon aus alten englischen Landschaftsgärten und man sagt sich auch, dass die Drachenfelsruine ein bisschen zum Vorbild wurde & ein wenig als Modell beim Bau des Meerhardtturm gedient haben soll.

Für damalige Verhältnisse war der mit Rechnung belegte Baubetrag von 1511,09 Mark eine Riesen Summe. Heute würde der Bau einer solchen „Ruine“ das Mehrfache kosten.

Da es damals noch keine richtigen Wege hinauf zum Gipfel gab, mussten die Dieringhausener Handwerker, des Maurermeisters Prinz, und später die des Bauunternehmers H. W. Prinz, die Grundsteine für die Turmruine aus dem Boden rund um den Gipfel schlagen. Wer genau hinsieht kann diese „Grundsteine“ wohl auch noch heute finden.

Unterhalb der Ruine wurde1951, am Weg noch eine Aussichtsplattform, in Form eines kleinen Turmes, errichtet. Leider war der schöne Blick von hier nur für ein paar Jahre gut, was sich wegen der wachsenden Bäume zunehmend eher schlecht erwies. Gut dass rund um den Meerhardtturm und auch unterhalb an der Aussichtsplattform Bäume gezielt gefällt wurden um die Blicke von beiden Bauwerken zu verbessern.
Im Jahr 12.07.1955 feierten, laut Kölner Stadtanzeiger „ tausende von Gästen beim Waldfest“ auf dem Berg.
Beides erreicht man gut, wenn man in Dieringhausen die Obere Hardt Straße ganz bis oben durchgeht und dann geradeaus weiter in den Waldweg läuft. Hier kommt man zuerst zu dem kleinen Aussichtstürmchen. Wenn man hier den Berg hinauf schaut, sieht man oben schon die Ruine thronen.
Der Weg läuft dann bergauf und man kann die Ruine eigentlich nicht verfehlen.
Und wer schon oben ist, der sollte sich dann auch den tollen Blick von oben gönnen, auch wenn man bei dem steilen, engen Aufgang etwas schwindelfrei sein muss. Auch wenn der erste Anschein trügt, das Geländer am Aufstieg ist sicher.

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Oben angekommen hat man einen schönen Blick über das Aggertal und man hat sogar einen tollen Ausblick bis zum :Metabolon, dem „Müllberg“ auf der ehemaligen Leppe- Deponie.
Übrigens, der Meerhardturm wurde 1949, weil er damals schon nicht mehr im besten Zustand war, das erste Mal renoviert, was die Bürger von Dieringhausen und Umgebung als Anlass für ein großes Fest nutzten. Seit 1976 steht er unter Denkmalschutz und wurde 2003 nochmals aufwendig renoviert.
Aber was heißt schon renoviert? Schließlich ist und bleibt es eine Burgruine.
Am 31.05.2008 fand zum Hundertjährigen Erbauungstermin eine große 100 Jahres Feier am Turm statt, die vom Gemeinnützigen Verein Dieringhausen – Vollmerhausen mit organisiert wurde. Der Verein, der von je her die Eigentumsrechte an dem Turm hat, hat sich zur Aufgabe gemacht, sich nicht nur um den Turm sondern auch um den Stadtteil Dieringhausen im allgemeinen zu kümmern.

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Interesse geweckt? Na dann auf zur einzigen Burgruine in Gummersbach.
Ein besonderen Dank will ich hier an Julian Rinker aussprechen, für die alten SW- Bilder des Turms und auch die alte Festordnung für die Einweihungsfeier und dem Text für das Meerhardtturmlied, leider ist der Verfasser unbekannt, aber es wird gemutmaßt das es evtl. der Erbauer Karl Siebel selber war!!
Quelle: Wikipedia, Julian Rinker, Berthold Höhler
Fotos : Uwe Schlegelmilch, Julian Rinker

Größenänderung Lied Meerhardsturm

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