SC Magdeburg – VfL Gummersbach 31:27 (17:11).
Gummersbach – Es war eine Niederlage mit einem kleinen Happy End. Zwar verpasste es der VfL durch einen Erfolg beim SC Magdeburg in der Tabelle auf den siebten Platz zu klettern, aber durch die überraschende Heimniederlage der HSG Wetzlar gegen Leipzig blieb dem VfL immerhin Platz 9 in der Endabrechnung. Das Saisonziel einstelliger Tabellenplatz wurde damit erreicht, was Trainer Emir Kurtagic aber am heutigen Nachmittag dennoch nicht trösten konnte: „Natürlich haben wir von dem Ergebnis der Konkurrenz profitiert. Wir hätten aber mehr erreichen können, aber dafür war unsere Leistung heute schlicht und einfach nicht gut genug.“
Verloren habe man die Partie vor allem in der ersten Halbzeit, in der die Gäste aus dem Oberbergischen einfach zu viele Fehler machten. Nach dem 2:3 durch Florian von Gruchalla (8.) und dem 3:4 durch Alexander Becker (10.) war noch alles im grünen Bereich, aber der folgende 3:0-Lauf für den SCM brachte die Gastgeber zum ersten Mal mit zwei Toren in Front. Eine weitere 4:0-Serie von 8:6 auf 12:6 entschied dann den ersten Durchgang innerhalb von vier Minuten. „Wir haben viel zu viele einfacher Fehler gemacht und falsche Entscheidungen getroffen“, so Kurtagic, der allerdings nach dem Wechsel eine deutliche Leistungssteigerung bei seinen Mannen vermerken konnte.
Nach dem 23:17 für den SCM und der anschließenden roten Karte gegen den Magdeburger Matthias Musche, verkürzten Julius Kühn und Andreas Schröder auf 23:19. Der VfL war wieder im Spiel und überzeugte einmal mehr durch seinen unbedingten Willen, auch dieses Spiel nicht frühzeitig und endgültig aus den Händen zu geben. Minuten später verkürzte erneut Schröder auf zwei Tore (26:24). Beim Stande von 28:26 erzielte Julius Kühn per Siebenmeter nach einem Ballgewinn von Tobias Schröter sogar das 28:27, und mehr als vier Minuten waren noch zu spielen.
In dieser Phase zeigten die SCM-Spieler dann aber wieder ihr Klasse und Erfahrung und vielleicht auch dem VfL etwas die Grenzen auf, zumindest dem VfL in der heutigen Tagesform. „Auch in dieser Phase hatte wir große Chancen, die wir nicht nutzen konnte. Das waren einfach unkluge Aktionen, die uns hier dann noch um etwas Zählbares gebracht haben“, so Kurtagic weiter.
Gleich bei zwei Gegenstoßsituationen trafen die Gummersbacher falsche Entscheidungen, eine dritte Gelegenheit wurde ebenfalls vereitelt, so dass in den letzten gut vier Minuten dann auch kein Tor mehr gelang. Auf der anderen Seite erzielte der SCM zu viele einfache Tore über die zweite Welle, vor allem in Durchgang eins. Nach dem Wechsel verbesserte sich das Defensivverhalten des VfL dann deutlich. „Letztendlich haben wir das Spiel in der ersten Hälfte verloren“, bilanziert Kurtagic. Hinzu kam, dass man Spielern wie Torjäger Julius Kühn heute auch einen Kräfteverschleiß anmerkte.
Kein Wunder nach dieser anstrengenden Saison mit Meisterschaft und EM-Titel. Mit der Bundesliga-Serie kann der VfL auf jeden Fall mehr als zufrieden sein. Kurtagic: „Wir haben bei vier Spielen weniger mehr Punkte geholt als im Vorjahr. Wenn man sich dann noch unsere personellen Ausfälle vor Augen hält ist das schon äußerst bemerkenswert.“
Torschützen VfL: Tobias Schröter (2), Christoph Schindler (1), Julius Kühn (9/4), Magnus Persson (2), Evgeni Pevnov (1), Christian Zufelde (2), Kevin Schmidt (1/1), Florian von Gruchalla (3), Alexander Becker (2), Andreas Schröder (4).
Spielfilm: 3:4 (10.), 6:4 (12.), 8:6 (16.), 12:6 (20.), 15:8 (26.), 17:11 (Halbzeit) – 20:14 (33.), 23:17 (41.), 25:22 (48.), 27:25 (52.), 28:27 (56.), 31:27 (Endstand).
Zuschauer: 6.860.