Gummersbach – Unter dem Banner „Groove Night“ rockten sich am Freitag, 26. Juni 2015, drei Bands auf dem Lindenplatz in Gummersbach durchs jeweilige Set. Die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und AggerEnergie hatten bei bestem Wetter zum Kult-Event „Lindenplatz Open Air“ eingeladen – und über 5.000 Musikbegeisterte folgten.
Den Anfang machten die Deutsch-Rocker „Kaiserwetter“ aus Lindlar, die bei Kaiserwetter(!) auf die Bretter stiegen, um dem Publikum zusätzlich einzuheizen. „Einfach strukturierte Songs mit viel Melodie live zu performen“ – das versprechen die vier Jungs, die unlängst ihr Debüt „Ab dafür“ veröffentlichten, auf ihrer Webseite. Doch damit nicht genug: Am Ende der vorläufigen Entwicklung soll der „Echo“ (seit 1992 vergebener deutscher Musikpreis) stehen. Ein ambitioniertes Ziel, doch zuzutrauen ist es den energiegeladenen Herzblut-Musikern allemal. Das haben sie als Opener der Groove Night lautstärke- und spieltechnisch untermauert. Die Daumen im Publikum gingen nämlich ausschließlich nach oben.
Als Kaiserwetter zum Ende kamen, war das Lindenplatz-Gelände bereits sehr gut gefüllt. Optimale Startbedingungen für den zweiten Act des Abends, die Hamburger Cover-Asse von „Quo“, die mal wieder ihren großen Helden von „Status Quo“ huldigten, indem sie deren Songs originalgetreu – und dennoch mit eigener Note – in die Menge feuerten. Hierbei wurden reihenweise Hits zelebriert, wobei der vorläufige Höhepunkt des Abends bei der Darbietung von „Rockin’ all over the world“ erreicht wurde, als der Lindenplatz stimmungstechnisch „Kopf stand“. Die Tribute-Formation ist im Übrigen bereits seit 27 Jahren unterwegs und macht einen Job, der den Vorbildern um Francis Rossi und Rick Parfitt zweifelsohne Respekt und Anerkennung entlockt.
Sage und schreibe neun Musiker sorgten im mit Spannung erwarteten Anschluss für Latin-Rock der Extraklasse. „The Magic of Santana“ lag in der Luft – und über allem: Carlos Santana. Sänger und Gitarrist Alex Ligertwood sowie Percussionist Raul Rekow spielten lange Jahre an der Seite des Großmeisters, was dem Ensemble nicht nur ein gewisses Extra an Qualität, sondern auch an Authentizität verleiht. Hits wie „Black Magic Woman“, „Gypsy Queen“ oder „Smooth“ wurden von den Vollblut-Musikern in ein perfekt sitzendes (und magisches) Klangkorsett gepackt. Das begeisterte Publikum bekam einiges geboten. In erster Linie natürlich verspielte und virtuose Gitarrenarbeit, die dennoch unverkrampft und eingängig daherkam. Eine ausdrucksstarke Gesangsleistung sowie die Performance der restlichen Musiker stand dem jedoch in nichts nach. Die lateinamerikanischen Klänge versetzten alle Beteiligten auf dem Lindenplatz in allerbeste Stimmung und sorgten dafür, dass diese gar den Siedepunkt erreichte.
Leider jedoch muss alles Schöne irgendwann einmal ein Ende haben, so war es dann auch beim grandiosen Auftritt von „The Magic of Santana“. Doch eins ist sicher: Im nächsten Jahr wird sich der Lindenplatz erneut füllen – dann nämlich, wenn das Event in die 17. Runde geht.
Text: Carsten Dringelstein