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Neuordnung der Büroberufe: Oldies werden ersetzt

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Gummersbach – Bürokaufmann, Kauffrau für Bürokommunikation oder auch Fachangestellte/r für Bürokommunikation: Die drei Oldies von 1991 gibt es bald nicht mehr. Ab dem 01. August 2014 werden sie vom neuen Beruf “Kaufmann/-frau für Büromanagement“ abgelöst, der damit zum meistgewählten Ausbildungsberuf in Deutschland wird. Die Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln gab am Freitag, 15. November, wichtige Informationen zum neuen Berufsbild.

„Das Motto ‚dabei sein ist alles’ gilt dann nicht mehr“, geht Regine Bültmann-Jäger, Leiterin für Aus- und Weiterbildung bei der IHK Oberberg, gleich zu Beginn der Informationsveranstaltung auf eine große Änderung ein. Denn beim neuen Beruf kommt die sogenannte „gestreckte Abschlussprüfung“ zum Einsatz. Das bedeutet, dass diese aus zwei Teilen besteht, von denen der erste schon zur Mitte der Ausbildung hin stattfindet. Dieser fliest bereits zu 25 Prozent in das Gesamtergebnis ein. Eine Zwischenprüfung entfällt.

Eine weitere Neuerung ist es, dass der dreijährige Ausbildungsberuf insgesamt zehn Wahlqualifikationen enthält, nach denen Betriebe entsprechend ihres Leistungsprofils ausbilden können. Diese Wahlqualifikationen bieten Differenzierungsmöglichkeiten für die teils sehr unterschiedlichen Tätigkeiten und Funktionsbereiche in den einzelnen Unternehmen. Bereits bei Abschluss des Ausbildungsvertrags müssen zwei Wahlqualifikationen festgelegt werden, wobei eine spätere Änderung jedoch immer noch möglich ist. Leisstungsstarke Auszubildende können außerdem eine dritte Zusatzqualifikation belegen.

Erika Bartels und Regine Bültmann-Jäger (v.l.) gaben Informationen zum neuen Beruf - Foto: Johanna Behrendt
Erika Bartels und Regine Bültmann-Jäger (v.l.) gaben Informationen zum neuen Beruf – Foto: Johanna Behrendt

Auch die eigentliche Abschlussprüfung, das „fallbezogene Fachgespräch“, wurde überarbeitet. „Neben der bekannten klassischen Variante wird dann eine Report-Variante zur Auswahl stehen“, weiß Bültmann-Jäger. Bei dieser ist es nicht der Prüfungsausschuss, welcher dem Prüfling zwei praxisbezogene Aufgaben zur Auswahl gibt, sondern der Prüfling stellt selbst die Aufgaben. Hierfür muss er pro Wahlqualifikation einen dreiseitigen Report anfertigen. Der Prüfungsausschuss wählt dann denjenigen aus, welcher dem Fachgespräch zu Grunde gelegt wird.

„Bitte geben Sie an Ihre Azubis weiter, dass unsere Prüfer keine Herzchen- oder Blümchen-Aufkleber mögen“, gibt Regine Bültmann-Jäger den anwesenden Ausbildern mit auf den Weg. Denn es sei ein beliebter Trick der Prüflinge, die Prüfer so zur Auswahl der persönlich präferierten Aufgabe zu bewegen. Doch: „Beide Aufgaben müssen gut vorbereitet werden, wenn man die Prüfung bestehen möchte.“

„Wer nach diesen vielen Informationen noch Fragen hat, kann sich gern bei mir melden. Die IHK steht Ihnen jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung“, verspricht Ausbildungsberaterin Erika Bartels zum Schluss.

Die inhaltliche Erarbeitung des neuen Berufs ist zwar abgeschossen, der Erlass durch die verordnungsgebenden Ministerien befindet sich jedoch noch in der Bearbeitung. Verträge mit der neuen Berufsbezeichnung können erst nach tatsächlichem Erlass der Verordnung – voraussichtlich Ende diesen Jahres – abgeschlossen werden.

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