Gummersbach – Der Klosterhof Bünghausen ist durch seinen Einsatz für Umwelt- und Naturschutz, aber auch für die Bildung in diesen Bereichen bereits vielen ein Begriff. Das dürfte sich jetzt noch einmal steigern, denn der Klosterhof befindet sich “auf dem Weg zum Vielfaltshof” – eine treffende Beschreibung für das noch einmal verstärkte Engagement. Mit zunächst je einer Kinder- (6-14 Jahre) und Jugendgruppe (12-18 Jahre) wird das Klosterhof-Team, geleitet von Naturpädagogin Susanne Schulte, Projekte und Maßnahmen planen und überlegen, die dem Naturschutz dienen.
Das vermutlich Einzigartige hierbei? Durch eine Kooperation mit dem Institut für Landschaftsökologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) konnte eine kleinteilige Kartierung der Flächen des Klosterhofs vorgenommen werden, durch die die Maßnahmen optimal an die bestehenden Strukturen angepasst werden können. Aufgrund der detailliert erfassten Biotoptypen kann nun gemeinsam mit den Gruppen überlegt werden, wo beispielsweise Ansitzstangen für Greifvögel platziert werden sollten, was im Anschluss auch umgesetzt wird.
Durch den praktischen Einsatz in der Natur haben Kinder und Jugendliche, also eine Gruppe, deren Interesse an Natur- und Umweltschutz im Theoretischen in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist, die Möglichkeit, sich auch in der Praxis einzusetzen. Das Erlernte geht im Anschluss nicht verloren, sondern wird mit nach hause genommen, weiter erzählt und hoffentlich auch an weiteren Stellen umgesetzt. Doch alles beginnt zunächst damit, mit den Fachleuten auf die Fläche zu gehen, sich die Gegebenheiten anzusehen und kennenzulernen. Wichtig ist unter Anderem, die Berührungsängste mit der Natur zu verlieren: “Die Stadt beginnt bei uns vor der Haustür, denn man muss nicht in Köln leben, damit man keinen Kontakt zur Natur hat”, betonte Naturpädagogin Susanne Schulte.
Ein Projekt in dieser Größenordnung verursacht jedoch auch Kosten. Neben der Zeit, die von geschultem Personal aufgewandt wird, gibt es auch Materialkosten für die einzelnen Projekte. Schwierig ist beispielsweise die Beschaffung von kindgerechten Werkzeugen wie Spaten; Diese müssen selbstverständlich die richtige Größe besitzen, sollten jedoch nicht – wie so oft – aus Plastik bestehen.
Für einen kleinen Biohof mit etwa 21 Hektar Betriebsfläche übersteigen die Kosten eines solchen Projektes schnell die Möglichkeiten. Gut also, dass bereits vor Projektstart einige Partner und Fördergeldgeber zusammen gekommen sind: die AggerEnergie, die HIT Umwelt- und Naturschutz Stiftungs-GmbH, die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen und auch die Volksbank Oberberg eG haben sich als Kernpartner zusammengefunden. Die unterschiedlichen Institutionen haben bereits in der Vergangenheit gut mit dem Klosterhof zusammengearbeitet und nutzen die Gelegenheit, sich erneut für gute Zwecke einzusetzen. Auch weitere Unterstützer wären dem Klosterhof sicher sehr willkommen.
Bereits Mitte diesen Monats soll das erste Gruppen-Treffen stattfinden, im Anschluss dann zwei- bis dreimal pro Quartal. Da auch dieses Projekt Kosten verursacht, gibt es einen Elternbeitrag von 150 Euro pro Jahr (10 Termine). Im Fall von finanziellen Engpässen können sich Familien allerdings auch an den Förderverein wenden, den Freundeskreis Klosterhof Bünghausen. Kontakt für Fragen oder Anmeldungen ist: Susanne Schulte unter susanne@klosterbauer.de .
Autorin: Amei Schüttler