Gummersbach – In loser Reihenfolge stellt Oberberg-Nachrichten die Kandidaten zur Bundestagswahl am 22. September 2013 vor. Für das heutige Interview stellte sich Georg Hewald (Die Linke Oberberg) den Fragen der ON-Redaktion und der ON-Leser.
Oberberg-Nachrichten (ON): Warum kandidieren Sie für den Deutschen Bundestag?
Georg Hewald: Ich möchte den Leuten, die ich seit fünf Jahren betreue, eine politische Stimme geben. Andere kümmern sich ja nicht darum. Sie reden zwar darüber, aber keiner weiß, wie es wirklich ist.
ON: Was wollen Sie für Oberberg in Berlin erreichen?
Hewald: Es muss über die alltäglichen Probleme mit Hartz IV gesprochen werden. Die reale Situation muss sich verändern. Außerdem muss die Infrastruktur im Nahverkehr verbessert werden. Darüber hinaus möchte ich mich dafür einsetzen, dass Kindergärten und Schulen frei für alle sind. Hier muss auch erwähnt werden, dass Wohlfahrtsverbände, Kirchen und private Verbände nicht als Träger für Bildungseinrichtungen fungieren sollen.
ON: Was – glauben Sie – können Sie davon erreichen?
Hewald: Ich denke, im Sozialbereich kann ich eine ganze Menge erreichen. Dafür brauchen wir nur eine Stimme und etwas Ausdauer.
ON: Ihr Wahlprogramm in vier Sätzen?
Hewald: Wir sind 100 Prozent sozial. Uns geht es darum, etwas wirklich zu verändern, nicht eine Regierung auszutauschen.
ON: Bitte vervollständigen Sie folgende Sätze. Angela Merkel ist…
Hewald: … eine Marionette der Großindustrie.
ON: Steuersünder sollten…
Hewald: … bestraft werden.
ON: Der Ankauf von Steuer-CDs ist…
Hewald: … legal.
ON: Die europäische Finanzkrise kann beendet werden durch…
Hewald: … eine andere Sozialpolitik und den Stopp der Bankensubvention.
ON: Den oberbergischen Kommunen kann mit ihren klammen Kassen geholfen werden, indem…
Hewald: … die Sozialausgaben verstärkt werden und Prestigebauten, wie zum Beispiel Schloss Homburg und die Schwalbe-Arena, zurück gestellt werden.
Bürgerfrage: Alle reden von Einwanderung zur Verhinderung eines Fachkräftemangels. Aber was ist mit der Ausbildung im eigenen Land und eigenen Fachkräften?
Hewald: Wir haben keinen Fachkräftemangel. Die Industrie hat vor zehn Jahren gewisse Berufe nicht ausgebildet. Wir müssen versuchen, die Personen, die Hartz IV bekommen, wieder in eine berufliche Tätigkeit zu bringen. Die, die einen Beruf gelernt haben, müssen auch in diesem angestellt werden. Und das ist die Aufgabe der Gesellschaft.
Bürgerfrage: Warum sollten wir Sie – Georg Hewald – wählen?
Hewald: Weil ich – im Gegensatz zu meinen Mitbewerbern – Politik anders verstehe. Ich will nicht regieren, sondern etwas verändern. Und das geht nur mit Hilfe der Bürger. Wir wollen gemeinsam versuchen, etwas andere Luft herein zu bekommen.
Steckbrief:
Name: Georg Hewald
Alter: 56
Familienstand: nicht verheiratet, seit 23 Jahren in einer Beziehung
Kinder: keine
Wohnort: Wipperfürth
Beruf: z.Z. erwerbslos, ehrenamtlicher Sozialberater für Die Linke, gelernter Großhandelskaufmann
Besonderheit: Landessprecher der AG „Weg mit Hartz IV“ der Linken NRW
Partei: Die Linke
Das Interview führte Simone Hawellek. Bild: Johanna Behrendt.