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Handball-Bundesliga: VfL Gummersbach gegen TBV Lemgo

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VfL Gummersbach – TBV Lemgo (Samstag, 22.11., 19 Uhr)

Gummersbach – Mit dem TBV Lemgo ist eine Mannschaft in der SCHWALBE arena zu Gast, mit der sich der VfL Gummersbach in den vergangenen Jahrzehnten schon viele heiße Gefechte geliefert hat. Und der Traditionsklub aus Ostwestfalen und der VfL haben in dieser Saison etwas gemeinsam: Der Altmeister aus dem Oberbergischen und der Deutschen Meister von 1997 sowie 2003 stellen die jüngsten Mannschaften aller 19 Bundesligisten. Bereits in der vergangenen Saison stellte die Truppe von Trainer Niels Pfannenschmidt das jüngste Team der Liga und landete fast sensationell auf dem 9. Tabellenplatz.

Vor dieser Saison hat es in dieser blutjungen Truppe kaum Veränderungen gegeben, sieht man mal vom Karriereende des Weltmeisters Florian Kehrmann ab. Allerdings wurde die Lücke von Kehrmann durch den Zugang von Rechtsaußen Tim Hornke vom SC Magdeburg (bisher mit 66/23 Toren erfolgreichster Werfer des TBV) mehr als kompensiert. Dass die Ostwestfalen, die allerdings mit erst 12 Spielen gegenüber den meisten Konkurrenten mit zwei Spielen im Rückstand sind, derzeit mit 6:18 Punkten nur den 17. Tabellenplatz und damit einen Abstiegsrang innehaben, sagt also nichts über das wahre Leistungspotenzial des kommenden VfL-Gegners aus.

Genau vor diesem Blick auf die Tabelle warnt auch VfL-Trainer Emir Kurtagic: „Es wäre ein großer Fehler, dieses Duell am aktuellen Tabellenstand auszurichten. Lemgo hat eine sehr starke Mannschaft und sie sind jetzt wieder komplett.“ Neben einigen Enttäuschungen, gab es auch genügend Spiele, in denen Lemgo sein wahres Gesicht gezeigt hat. „Die knappe Niederlage bei den Rhein-Neckar-Löwen war nur ein Indiz ihrer Stärke“, so Kurtagic weiter, der eine hochkonzentrierte und hochmotivierte Leistung seiner Mannen erwartet. Ein Vorteil ist sicherlich das Heimrecht, verbunden mit der Hoffnung, dass sich noch viele Fans am Samstag kurzentschlossen auf den Weg in die SCHWALBE arena machen.

Mit einem Sieg könnte der VfL seinen Punktestand auf 16:14 verbessern, was natürlich ein starkes Polster wäre, mehr aber auch nicht. „Auch das wären noch 16 Punkte gegen den Abstieg, auch wenn es sich vielleicht etwas komisch anhört“, so der Trainer, der einmal mehr gegen Lemgo seine Deckung in die Pflicht nimmt, um die starke zweite Welle des TBV in den Griff zu bekommen. Im Angriff gelte es darüber hinaus, die Chancenverwertung weiter zu optimieren: „Wir wissen, dass wir uns kontinuierlich steigern müssen und werden. Und dafür arbeiten wir jeden Tag sehr hart.“

Dass der langjährige Klub des VfL-Torhüters Carsten Lichtlein in die gefährdete Zone abrutschte, ist vielmehr der Tatsache zuzuschreiben, dass Trainer Niels Pfannenschmidt bisher mit einem großen Verletzungspech zu kämpfen hatte. Wozu die Lemgoer in Bestbesetzung fähig sind, zeigten sie beim Saisonauftakt, als sie den Deutschen Meister und hohen Titelfavoriten THW Kiel sensationell mit 27:21 geschlagen auf die Heimreise an die Ostsee schickten. Und nach einer längeren Durststrecke unterstrichen die Ostwestfalen erst vor zwei Wochen mit dem 38:21-Kantersieg gegen den TSV GWD Minden ihre Stärke. Im folgenden Auswärtsspiel beim Vizemeister und Tabellenführer Rhein-Neckar-Löwen gab es für den TSV zwar eine 34:35-Niederlage, die aber äußerst unglücklich ausfiel, denn bis zur 50. Minute hatten die Gäste die Partie diktiert und die „Löwen“ am Rand einer Niederlage.

Wenn es noch einen Beweis dafür gibt, dass sich am Samstag in der SCHWALBE arena zwei Gegner auf Augenhöhe gegenstehen, dann sei an die jüngsten Heimspiele gegen Frisch Auf Göppingen erinnert: Der VfL zog mit 27:31 gegen die Schwaben den Kürzeren, und der TBV Lemgo kassierte am vergangenen Mittwoch ebenfalls eine 4-Tore-Niederlage (22:26) gegen Göppingen.

Der TBV Lemgo, der mit Kreisläufer Hendrik Pekeler und Timm Schneider, der bekanntlich in Gummersbach sein Debüt in der DHB-Auswahl feierte, zwei aktuelle Nationalspieler stellt, ließ übrigens vor zwei Wochen mit zwei Personalentscheidungen aufhorchen. So verließ der schwedische Rückraumspieler Rickard Lönn (24) die Ostwestfalen in Richtung BSV Bjerringbro-Silkeborg nach Dänemark. Dafür wurde mit Tim Suton (18) das wohl größte derzeitige Talent im deutschen Handball bis zum Saisonende von den Rhein-Neckar-Löwen verpflichtet. Und Suton, der im Vorjahr als 17-Jähriger im Trikot der HG Saarlois Torschützenkönig der 2. Liga wurde, hat in den ersten Spielen für den TVB schon seine Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt.

Neben dem starken Torhütergespann Nils Dresrüsse/Thomas Bauer gehört noch die Rückraumachse Rolf Herrmann/Finn Lemke und Linksaußen Jens Bechtloff zu den Trümpfen der Ostwestfalen. Und noch ein Blick zurück zum denkwürdigen letzten Heimspiel im Dezember 2013 gegen Lemgo, als unser Torhüter Borko Ristovski mit drei gehaltenen Siebenmetern in den letzten zwei Minuten den knappen 33:32-Heimsieg festhielt und dem VfL und den Fans damit ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk bescherte.

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