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Handball-Bundesliga: VfL Gummersbach gegen Rhein-Neckar-Löwen

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VfL Gummersbach – Rhein-Neckar-Löwen (Mittwoch, 20:15 Uhr, SCHWALBE arena).

Gummersbach – Wenn die Rhein-Neckar-Löwen in der Gummersbacher SCHWALBE arena ihre Visitenkarte abgeben, dann werden automatisch Erinnerungen an den dramatischen letzten Spieltag der Saison 2013/14 wach: Zum Saisonfinale Anfang Juni 2014 reisten die Löwen als Tabellenführer – und mit einem Plus von fünf Toren gegenüber dem punktgleichen THW Kiel – ins Oberbergische und wollte unbedingt mit der Meisterschale im Gepäck die Rückreise nach Mannheim antreten. Es kam bekanntlich alles anders: Zwar siegten die Rhein-Neckar-Löwen am Ende beim bis zur letzten Sekunde aufopferungsvoll kämpfenden VfL mit 40:35, aber da der THW Kiel gleichzeitig die Füchse Berlin mit 37:23 regelrecht deklassierte, war der Jubel in der Kieler Sparkassen-Arena nach dem Schlusspfiff riesengroß, während die maßlos enttäuschten Löwen angesichts der fehlenden drei Tore die SCHWALBE arena mit hängenden Köpfen und Tränen in den Augen verließen.

Für VfL-Trainer Emir Kurtagic zählt aber das hier. Die Partie gegen die Löwen bedeutet das schwerste Spiel der restlichen Saison und gleichzeitig eine gute Gelegenheit, gegen eine der ganz großen Mannschaften der Liga noch einmal etwas zu zeigen: „Über die Qualitäten des Gegners muss man nicht reden, aber unbesiegbar sind sie auch nicht. Wir spielen zu Hause und werden alles geben.“ Bereits im Hinspiel habe seine Mannschaft eine Halbzeit sehr stark gespielt, ehe man unkonzentriert agierte und binnen kurzer Zeit förmlich überrannt wurde. „In diesem Spiel hätten wir zur Pause recht deutlich führen müssen, und dann ging vieles nach hinten los. Grundsätzlich benötigt man gegen eine solche Mannschaft die volle Konzentration in allen Bereichen und eine sehr geringe Fehlerquote über 60 Minuten“, so der Coach.

Personell sieht es gut aus beim VfL. Die Nationalspieler waren wieder erfolgreich unterwegs und kamen gesund zurück, und der Rest der Truppe hatte sowohl Zeit für Regeneration als auch für intensives Training. Unter der Woche wurde noch die tunesische Nationalmannschaft ohne Carsten Lichtlein, Simon Ernst und Julius Kühn souverän mit 33:27 besiegt. Bester Torschütze war dabei Florian Baumgärtner mit fünf Toren. Quasi als Belohnung wird er am Mittwoch im Kader des VfL stehen, zumal Mark Bult nicht spielen kann. „Florian macht eine tolle Entwicklung in der 2. Liga und wir werden ihn jetzt nach und nach in unser Trainingsprogramm integrieren“, so Kurtagic. Am Mittwoch kann er bereits Magnus Persson auf der halbrechten Rückraumseite unterstützen.

Die Schützlinge des Dänen Nikolaj Jacobsen, der 2014 den Trainerposten des Isländers Gudmundur Gudmundsson übernahm, reisen auch am Mittwoch als Tabellenführer ins Oberbergische – und in dieser Saison soll es endlich mit der ersten deutschen Meisterschaft klappen. Acht Spieltage vor dem Saisonfinale stehen die Chancen für die Truppe um Kapitän Uwe Gensheimer, der bekanntlich die Löwen zum Saisonende verlässt und nach Paris wechselt, nicht schlecht, denn sie haben bisher nicht nur das beste Torverhältnis des Spitzentrios aufzuweisen, sondern führen die Tabelle 42:6 Zählern auch punktmäßig an vor der SG Flensburg-Handewitt (40:8) und dem THW Kiel (39:7), der allerdings noch mit einem Spiel im Rückstand ist. Die Rhein-Neckar-Löwen haben es also in der eigenen Hand, die begehrte Meisterschale endlich mal nach Mannheim zu holen – und für sie spricht auch das Restprogramm, zumal Kiel und Flensburg noch gegeneinander antreten müssen.

Für Spannung ist also mit Sicherheit am Mittwoch gesorgt. Und auch wenn die Frage nach dem Favoriten schnell beantwortet ist, werden Christoph Schindler & Co. mit Sicherheit die beiden Punkte nicht kampflos an die Gäste vom Rhein abliefern. Vielmehr möchte der VfL an die guten Leistungen vor der dreiwöchigen Bundesligapause, die er ja im letzten Spiel mit dem 31:21-Sieg in Leipzig nachhaltig unter Beweis stellte, anknüpfen. Derweil bleibt abzuwarten, wie die Löwen das überraschende Aus in der Champions League gegen den HC Zagreb (24:23/29:31) verkraftet haben. Für Emir Kurtagic ist das Aus in der Königsklasse allerdings eher noch ein Vorteil für die Löwen: „Nun können sie sich ganz auf die Meisterschaft und ihren großen Traum konzentrieren.“

Derweil sind die Löwen auf allen Positionen mit Weltklassespielern besetzt, teilweise sogar zwei auf einer Position. Und dennoch: Das Spiel des HBL-Tabellenführers steht und fällt im Angriff vor allem mit Andy Schmid, der nicht nur Denker und Lenker ist, sondern von dem auch eine große Torgefährlichkeit ausgeht, wie auch die Kurtagic-Truppe im Hinspiel leidvoll erfahren musste. Bei der 22:31-Niederlage in der SAP-Arena erzielte der Schweizer nicht weniger als 14 Tore. Und dennoch kann sich die VfL-Abwehr nicht nur auf den Spielmacher der Löwen konzentrieren.

Da ist einmal die Flügelzange Uwe Gensheimer/Patrick Groetzki, die ein Spiel entscheiden kann. Aber auch die übrigen Rückraumspieler Kim Ekdahl Du Rietz, Stefan Kneer, Harald Reinkind, Alexander Petersson und Mads Mensah Larsen verstehen ihr Handwerk, ganz zu schweigen von dem Weltklasse-Kreisläufertrio mit Gedeon Guardiola, dem bulligen Rafael Baena und Hendrik Pekeler, der zudem in der Abwehr eine feste Bank ist. Im Übrigen können die VfL-Fans in diesem Spiel ein Wiedersehen mit Borko Ristovski feiern, der völlig überraschend im Laufe dieser Saison von den Löwen für den abgewanderten Serbo Darko Stanic nachverpflichtet wurde. Und dass die Leistungen des Ex-VfL-Torhüters, der zusammen mit Mikael Appelgren das aktuelle Löwen-Torhüterduo bildet, derzeit stimmen, macht das aktuelle Interesse des Champions-League-Siegers FC Barcelona an Ristovski deutlich.

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