Gummersbach – Handwerksgesellen auf Wanderschaft machten gestern in der Kreisverwaltung Halt. Ein Eintrag in die Reisebücher von Vanessa Graf, Jakob Scholz und Marvin Winder war natürlich Ehrensache. „Weil wir in unserer Kluft unterwegs sind, vertrauen uns die Menschen“, sagt Schmiedegeselle Marvin Winder. Der Kieler zieht seit gut einem Jahr durch die Lande. Dabei erleichtere die traditionelle Handwerkskleidung die Suche nach Arbeit und Obdach, so der 24- Jährige.
Gute Erfahrungen mit der Wanderschaft haben auch die Tischlergesellen Vanessa Graf und Jakob Scholz gemacht. Die 26-Jährige aus Rottweil ist seit zwölf Monaten und der 23-jährige Flensburger seit anderthalb Jahren auf der Reise. Beim Besuch im Kreishaus betonen sie, dass es auf der Walz nicht nur um die Weiterentwicklung der eigenen handwerklichen Fähigkeiten, sondern auch um das Kennenlernen von Land und Leuten geht. Von einem Wandergesellentreffen bei Hamburg, sei man deshalb gemeinsam nach Nordrhein-Westfalen gereist.
Der allgemeine Vertreter des Landrats, Klaus Grootens, begrüßte das Trio bei ihrem Zwischenstopp in der Kreisverwaltung. Ein Eintrag in die Reisebücher war natürlich Ehrensache, bevor die Gesellen nach einem traditionsreichen „Fix bedankt“ Richtung Sauerland weiterzogen. Handwerker, die auf die sogenannte Walz gehen, folgen einer alten Tradition und haben sich nach ihrer Gesellenprüfung dazu entschieden, mindestens drei Jahre und einen Tag durch die Lande zu ziehen. Sie reisen durch Deutschland, Europa und die ganze Welt. Dort, wo sie Halt machen, suchen sie nach Arbeit und Unterkunft. In einem kleinen Reisebuch halten sie ihre Stationen fest, sammeln Briefe, Siegel und Unterschriften.