Gummersbach – Schade, VfL. Trotz einer starken Leistung reichte es bei der HSG Wetzlar „nur“ zu einem Unentschieden. „Wir waren die bessere Mannschaft und haben über 50 Minuten geführt. Insofern kann man schon sagen, dass wir uns um einen verdienten Sieg gebracht haben“, erklärte VfL-Trainer Emir Kurtagic nach dem Spiel. Auf der anderen Seite sah der Übungsleiter aber auch wieder ein völlig anderes, erfreuliches Gesicht seiner Mannschaft im Vergleich zu der deutlichen Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen letzte Woche und eine Leistung, an der es nur sehr wenig auszusetzen gab.
Gummersbach präsentierte sich von Beginn an hellwach. Nach dem 5:3 für Wetzlar, drehten Florian von Gruchalla, Christoph Schindler und Andreas Schröder (2) mit einem 4:0-Lauf den Spieß zum ersten Mal um. Die HSG glich zwar zum 8:8 aus, aber dann trafen erneut von Gruchalla, Magnus Persson und Christian Zufelde in Serie. Die Gastgeber konnten nun nicht mehr ausgleichen, und der Gast aus dem Oberbergischen ging im Wetzlarer Hexenkessel mit einer hochverdienten Führung in die Pause.
Durchgang zwei begann ebenfalls vielversprechend. Kapitän Christoph Schindler trafen zum 13:16 und dieser Drei-Tore-Vorsprung konnte für einige Minuten gehalten werden, ehe Wetzlar in einem munteren und gutklassigen Spiel wieder zum 19:19 ausgleichen konnte (41.). Allerdings war der VfL heute um fast keine Reaktion verlegen und fand regelmäßig Antworten auf unterschiedliche Spielstände oder Spielsituationen wie die offensive Deckung der HSG. Persson, von Gruchalla und Schröder machten aus dem 19:19 binnen weniger Minuten ein 19:22.
Bis zum 24:27 (53.) hielt dieser Vorsprung, ehe sich der VfL eine kleine Schwächephase erlaubte. Unterstützt von ihren frenetischen Fans, ein, zwei schwächeren Aktionen des VfL und zwei sehr strittigen Entscheidungen der Schiedsrichter führte ein 4:0 der HSG zum 28:27. „In dieser Phase haben wir nicht immer glücklich agierte und mussten uns etwas dem Druck von Zuschauer und Gegner beugen“, so Kurtagic. In einer heißen Schlussphase war es schließlich Florian von Gruchalla, der zehn Sekunden vor dem Spielende vom Siebenmeterpunkt das Remis herstellte.
„Natürlich hatten wir die große Chance, als dritten Mannschaft überhaupt in dieser Saison hier zu gewinnen. Aber wir müssen auch nicht unglücklich sein, denn die Mannschaft hat richtig gut gespielt“, resümiert Kurtagic nach dem erst fünften Punktverlust der Wetzlarer zu Hause. In dieser Saison konnte bislang nur Berlin und Kiel in der RITTAL-Arena gewinnen. Beste Werfer für Wetzlar waren Europameister Steffen Fäth (7) und Maximilian Holst (6/1).
Torschützen VfL: Simon Ernst (4), Christoph Schindler (2), Julius Kühn (4), Magnus Persson (5/1), Evgeni Pevnov (2), Christian Zufelde (1), Florian von Gruchalla (9/6), Andreas Schröder (3).
Spielfilm: 5:3 (11.), 5:7 (16.), 8:8 (21.), 8:11 (23.), 10:11 (26.), 13:15 (Halbzeit) – 15:18 (37.), 19:19 (41.), 19:22 (43.), 20:23 (45.), 21:25 (50.), 24:27 (53.), 28:27 (56.), 29:28 (58.), 30:30 (Endstand).