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Europameister Simon Ernst trifft zwei Sekunden vor Schluss zum VfL-Sieg!

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Spielbericht: Handballbundesliga – VfL Gummersbach gegen TSV Hannover-Burgdorf 31:30 (14:17).

Gummersbach – Was für ein Handball-Wahnsinn am heutigen Abend in der Gummersbacher SCHWALBE arena. Vor ausverkauftem Haus erzielte unsere Europameister Simon Ernst zwei Sekunden vor Schluss das 31:30-Siegtor, das auch den allerletzten der 4.132 Besucher von den Sitzen riss und manchen sogar in Ekstase versetzte. TSV-Trainer Jens Bürkle nahm unmittelbar nach dem Treffer von Ernst noch eine Auszeit, aber die verbliebenen zwei Sekunden konnten den VfL-Sieg nicht mehr gefährden.

Nach einem solchen Erfolg sah es über weite Strecken der Partie nicht aus. Der VfL vergab gleich die erste Chance in Durchgang zwei, und im Gegenzug traf Runar Karason zum 14:18. Und obwohl dem VfL heute einige technische Fehler unterliefen, zeigte die Mannschaft einmal mehr, dass sie Charakter hat und nie aufsteckt. Kontinuierlich kämpften sich die Gummersbacher, angepeitscht von der unglaublichen Atmosphäre in der SCHWALBE arena, wieder heran. Mit dem Gegenstoßtreffer von Simon Ernst zum 19:20 (37.) war der unmittelbare Anschluss wiederhergestellt.

Die restlichen gut 20 Minuten waren nichts für schwache Nerven. Nach dem 21:22 durch Kevin Schmidt, brachte Timo Kastening Hannover wieder mit zwei Toren in Front. Im folgenden Angriff wurde Julius Kühn angegangen und verletzte sich bei einem Wurf. Die Schiedsrichter ließen weiterspielen, obwohl Kühn am Boden lag. Auf der Gegenseite kassierte dann Florian von Gruchalla eine Zeitstrafe, was Emir Kurtagic vollends auf die Palme brachte. Für seine Kritik bekam auch er eine Zeitstrafe aufgebrummt, so dass der VfL beim Stande von 21:23 in doppelter Unterzahl bei Ballbesitz Hannover agieren musste. Und das sollte großartig gelingen. Zunächst fing die dezimierte VfL-Deckung einen Ball ab und Julius Kühn traf im Gegenstoß, so dass diese 4:6-Unterzahlsituation schließlich 1:1-Unentschieden ausging. Der VfL blieb im Spiel.

Die Führung in einem sehr ausgeglichenen Spiel auf Augenhöhe sollte aber zunächst bei den Gästen bleiben. Nach dem 26:27 durch Persson gab es dann wieder einen kleinen Cut im Gummersbacher Spiel. Trotz Überzahl kassierte der VfL zwei weitere Gegentreffer in Folge, und nach dem 26:29 (51.) sah man die Felle schon etwas davonschwimmen. Zwei Zweistrafen gegen die Gäste binnen zehn Sekunden, sollten den VfL dann aber wieder zurück in die Partie bringen. Florian von Gruchalla und Andreas Schröder gestalteten diese Überzahl mit 2:0, und ein weiterer Angriffsversuch der Gäste wurde von der VfL-Deckung geblockt. Per Siebenmeter glich dann von Gruchalla zum 29:29 aus, und nun schnellte der Puls aller Beteiligten noch einmal in die Höhe.

Zunächst hält Matthias Puhle, der nach 39 Minuten für den keinesfalls enttäuschenden Carsten Lichtlein in die Partie kam, und Andreas Schröder vergibt auf der Gegenseite. Bei angezeigtem Zeitspiel gegen Hannover fasste sich Spielmacher Morten Olsen ein Herz und traf zum 29:30. In den folgenden beiden Angriffsaktionen scheiterten beide Teams an der Querlatte, ehe es erneut einen Siebenmeter für den VfL gab, den von Gruchalla erneut sicher zum 30:30 verwandelte. Hannover war nun wieder im Angriff, der VfL verteidigte stark und kurz vor Schluss warf Patrail neben das Tor. Auf der Hallenuhr standen noch 17 Sekunden, Kurtagic nahm seine letzte Auszeit und der abschließende Angriff führte zum bereits erwähnten Happy End für den VfL Gummersbach und die 4.132 Besucher in der SCHWALBE arena.

Der VfL erwischte dabei einen miserablen Start in diese Partie und war die ersten Minuten gar nicht richtig auf dem Feld. Nur gut drei Minuten benötigten die Gäste für vier Treffer, während Gummersbach im Angriff etliche Fehler produzierte. Die Deckung war ebenfalls offen wie ein Scheunentor, so dass Emir Kurtagic bereits nach 3:36 Minuten seine erste Auszeit nehmen musste. Und der Weckruf sollte erhört werden, denn die folgenden zehn Minuten gehörten ganz klar den Gastgebern.

Evgeni Pevnov, Florian von Gruchalla und Magnus Persson schafften binnen zwei Minuten den Anschluss zum 3:4. Nach zehn Minuten gelang Pevnov der Ausgleich, und zwei Minuten später warf Simon Ernst den VfL mit dem 6:5 zum ersten Mal in Führung (12.). Nach dem 8:6 durch den starken von Gruchalla per Tempogegenstoß (14.) stand die Halle zum ersten Mal Kopf. Hannover fing sich nun aber wieder und fand zurück in die Partie. Nach dem 9:9 durch Erik Schmidt, häuften sich die Fehler in Gummersbacher Spiel wieder. Erneut Schmidt und Karason trafen zum 9:11, und es ging weiter mit der Berg- und Talfahrt.

Zunächst glichen von Gruchalla und Andreas Schröder zum 11:11 aus, ehe der Gast von zwei technischen Fehlern des VfL profitierte und durch zwei Gegenstöße zum 12:14 kam. Die zweite Auszeit von Emir Kurtagic konnte in dieser Phase auch nicht helfen, denn ein weiterer Fehler führte zum erneuten Gegenstoßtreffer (12:15). Diesen Drei-Tore-Vorsprung retteten die Gäste dann auch in die Pause, denn mit dem Schlusspfiff bekamen sie noch einen Siebenmeter zugesprochen.

VfL Gummersbach: Carsten Lichtlein (1. bis 39. und bei einem Siebenmeter, 7 Paraden), Matthias Puhle (ab 39., 5 Paraden); Tobias Schröter (n. e.), Simon Ernst (5), Christoph Schindler (1), Julius Kühn (3), Florian Baumgartner, Magnus Persson (5), Evgeni Pevnov (3), Christian Zufelde (n. e.), Kevin Schmidt (2), Florian von Gruchalla (10/3), Alexander Becker, Andreas Schröder (2).

TSV Hannover Burgdorf: Martin Ziemer (13 Paraden), Malte Semisch (nur bei einem Siebenmeter); Torge Johannsen (n. e.), Casper UIrich Mortensen (5), Mait Patrail (2), Joakim Andre Hykkerud (2), Lars Lehnhoff (3/1), Csaba Szücs (2), Runar Karason (4), Erik Schmidt (3), Morten Olsen (3), Sven-Sören Christophersen (2), Timo Kastening (4), Hendrik Pollex.

Siebenmeter: 3:3/2:2

Zeitstrafen: 10:12 (Kühn, Pevnov, von Gruchalla, Lichtlein, Kurtagic – Patrail, Hykkerud, Syücs, Schmidt, Christophersen/zweimal.)

Schiedsrichter: Fabian Baumgart/Sascha Wild.

Zuschauer: 4.132 (ausverkauft).

Spielfilm: 0:4 (4.), 5:5 (10.), 8:6 (14.), 9:11 (19.), 12:12 (24.), 12:15 (27.), 14:17 (Halbzeit) – 15:19 (33.), 20:21 (38.), 22:24 (44.), 25:26 (48.), 26:29 (51.), 29:29 (56.), 30:31 (Endstand).

Stimmen zum Spiel:

Jens Bürkle (Trainer TSV Hannover-Burgdorf): „Das Spiel hat nicht den erhofften Ausgang für uns genommen, obwohl wir die Partie über weite Strecken dominiert haben. Beim Stande von 30:29 zum Beispiel lassen wir einen entscheidenden Konter liegen. In dieser aufgeheizten Atmosphäre kann dann alles passieren. Dennoch haben wir alles gegeben.“

Emir Kurtagic (Trainer VfL Gummersbach): „Ich hatte mir heute vorgenommen, ruhig ein Spiel zu genießen und Spaß daran zu haben. Diese Lust ist mir heute genommen worden. Ich habe in den fünf Jahren noch nie etwas über Schiedsrichter gesagt, aber diese Leistung war unmöglich. Unverständlich auch deshalb, weil Fehlentscheidungen in gleicher Weise wiederholt wurden. Dafür habe ich kein Verständnis. Zum Spiel: Hut ab vor meiner Mannschaft. Wir haben viele Fehler gemacht, die auch knallhart bestraft wurden. Aber die Mannschaft hat Charakter gezeigt, die Fans waren unglaublich und mit einer großen Energieleistung haben wir dieses Spiel gewonnen, in dem es eigentlich nur noch um die goldene Ananas ging.“

Benjamin Chatton (Geschäftsführer TSV Hannover-Burgdorf): „Wir haben heute zu früh aufgehört, Handball zu spielen. Wir hatten einige Möglichkeiten, um den Sack zuzumachen. Das ist uns leider nicht gelungen. Kleinigkeiten haben das Spiel entschieden, und diese konnten wir leider nicht für uns lösen.“

Frank Flatten (Geschäftsführer VfL Gummersbach): „Ich freue mich sehr, dass wir als VfL heute zwei Hürden nehmen konnten. Glückwunsch an die 2. Mannschaft um Jörg Lützelberger zum Klassenerhalt. Zum Bundesligaspiel muss ich sagen, dass ich mich für Emir und die Mannschaft sehr freuen. Es war ein nervenaufreibendes Spiel mit einer unglaublichen Atmosphäre. Kompliment an die Fans, und ich freue mich über die zwei Punkte.“

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