Gummersbach – Gemeinsam mit der Mayerschen Buchhandlung in Gummersbach veranstaltete der Bergische Geschichtsverein (BGV) erneut eine Lesung. Der Autor Dr. Jessen hatte bereits 2012 aus seinem Buch zur Familie von Moltke gelesen und war nun wieder Gast, um aus seinem Buch über die Schlacht von Verdun zu berichten. Diese Schlacht steht sinnbildlich für den Ersten Weltkrieg, wie die Schlacht von Stalingrad vergleichbar für den zweiten Weltkrieg oder der Name Waterloo für eine endgültige Niederlage. Eine Reisegruppe des BGV hat sich letztes Jahr im Sommer auf einer Reise entlang der Maas ein Bild von Verdun und dem hart umkämpften Fort Douaumont auf den Hügeln östlich der Stadt gemacht, und war insofern besonders interessiert.
Die Schlacht von Verdun war die längste Schlacht der Weltgeschichte. Sie dauerte vom 21.Februar 1916 bis zum 19. Dezember 1916. Einige Schätzungen gehen von insgesamt ca. 800.000 Gefallenen aus. Dr. Jessen las einzelne Passagen aus seinem 496 Seiten starken Buch, für das er bisher unveröffentlichte Nachlässe von Soldaten und Unterlagen aus französischen Archiven ausgewertet hatte. Er erläuterte sehr deutlich die Situation der Generalstäbe und des Schlachtverlaufs anhand von Bildern und Karten. Sicherlich keine leichte Kost. Da Dr. Jessen die Schlacht aber in einem größeren Zusammenhang darstellte, auch als einen Gründungsmythos für die spätere Dolchstoßlegende, blieben die Teilnehmer nicht nur nachdenklich zurück, sondern auch um fundiertes Wissen bereichert.
Text: Marcus Dräger