Kienbaum-Studie: Digitalisierung erfordert einen Transformer in Chief
- Nur elf Prozent der Firmen haben einen Chief Digital Officer (CDO)
- Lediglich sieben Prozent planen im kommenden Jahr mit Digital-Chef
- Leitungsposition für digitale Transformation wichtig, aber idealerweise nicht langfristig nötig
Gummersbach – In den meisten Unternehmen gibt es immer noch keine Führungskraft für die digitale Transformation: Nur elf Prozent der Firmen haben aktuell einen Hauptverantwortlichen für die Digitalisierung von Geschäftsmodell und -prozessen, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Beratungsgesellschaft Kienbaum. Die große Mehrheit der Unternehmen wird daran auch erst einmal nichts ändern: Lediglich sieben Prozent der von Kienbaum befragten Firmen planen, in den kommenden zwölf Monaten eine solche Position neu einzurichten. Für die Studie hat Kienbaum mehr als 80 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.
„Der Job des Chief Digital Officers ist im Moment weltweit einer der spannendsten. Die digitale Transformation von Unternehmen ist ein Prozess. Deshalb ist auch die Rolle des Digital-Chefs prozesshaft zu verstehen, denn im Idealfall macht er sich nach ein paar Jahren überflüssig, wenn die Digitalisierung des Geschäftsmodells und wichtiger Prozesse vollzogen ist. Dann übernimmt er oder sie in einem verwandten Ressort die Hauptverantwortung“, sagt Fabian Kienbaum, geschäftsführender Gesellschafter von Kienbaum.
In vielen Firmen ist Digitalisierung ein bereichsübergreifendes Thema
Viele Unternehmen ohne sogenannten Transformer in Chief gehen das Thema Digitalisierung bislang dezentral an: 48 Prozent haben die Verantwortung keiner speziellen Abteilung zugeordnet. Wenn das Thema doch in der Verantwortung eines bestimmten Bereichs liegt, ist in der Regel die IT gefragt: 35 Prozent der von Kienbaum befragten Firmen siedeln dort die Zuständigkeit für die Digitalisierung an.
„Wer die digitale Transformation dezentral organisiert, wird der Bedeutung des Themas keinesfalls gerecht. Erstens braucht es einen klaren Verantwortlichen, der das gesamte Thema steuert und vorantreibt. Zweitens: Ein innovativer Ansatz ist der Aufbau einer so genannten Digital Unit, also einer separaten Einheit neben der Organisationsstruktur des Unternehmens, die Digital-Projekte entwickelt und vorantreibt und so als Innovationsabteilung agiert. Dafür bedarf es neben einer passenden Strategie für das digitale Zeitalter eines kompetenten Chief Digital Officers und eines Teams, das die relevanten Methoden für Innovation und Digital Business Development beherrscht“, sagt Fabian Kienbaum.
Verantwortliche für Digitalisierung agieren meist auf Führungsebene
In denjenigen Unternehmen, die bereits die Position eines Digital-Verantwortlichen geschaffen haben, ist diese mehrheitlich auf der Führungsebene angesiedelt: 56 Prozent der Verantwortlichen für Digitalisierung sind Führungskraft, ein Drittel ist Spezialist oder Experte und elf Prozent Geschäftsführer oder Vorstand. Der typische Digital-Chef arbeitet erst seit knapp drei Jahren in dieser Position, hat einen Hochschulabschluss und verantwortet in der Regel den Digitalisierungsprozess für ein Land, in dem sein Unternehmen tätig ist.
Für Rückfragen zur Kienbaum-Studie „Wer ist für die Digitalisierung im Unternehmen verantwortlich?“ steht Ihnen Dr. Julia Zmítko gern zur Verfügung (Fon: +49 2261 703-1608, E-Mail: julia.zmitko@kienbaum.de).
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