GummersbachPolitik in Oberberg

Braun: Wir müssen heute an die Kinder von morgen denken

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Gummersbach – In loser Reihenfolge stellt Oberberg-Nachrichten die Kandidaten zur Bundestagswahl am 22. September 2013 vor. Für das heutige Interview stellte sich Michael Braun,  Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen Oberberg, den Fragen der ON-Redaktion und der ON-Leser.

Oberberg-Nachrichten (ON): Warum kandidieren Sie für den Deutschen Bundestag?

Michael Braun: Ich habe mich zehn Jahre für die Milchviehhalter eingesetzt. Dabei habe ich gemerkt, dass man nur als Interessenvertreter nichts erreichen kann. Man muss sich politisch engagieren, um etwas zu verändern.

ON: Was wollen Sie für Oberberg in Berlin erreichen? 13-06-18michaelbraun

Braun: Berlin macht Bundesgesetze, aber auch diese haben Auswirkungen auf die oberbergische Milchwirtschaft. Ich will dafür kämpfen, dass die bäuerlichen Betriebe erhalten bleiben, dass es keine Massenbetriebe gibt, und das die Gentechnik keinen Einzug erhält. Darüber hinaus will ich mich für eine entsprechende finanzielle Ausstattung der Kommunen bemühen.

ON: Was – glauben Sie – können Sie davon erreichen?

Braun: Ich denke, wir können einiges realisieren. Zum Beispiel die Wende in der Agrarpolitik oder auch die Weichenstellung im Bereich der erneuerbaren Energien. Auch eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen ist möglich.

ON: Ihr Wahlprogramm in vier Sätzen?

Braun: Ich möchte nachhaltige Politik machen. Wir müssen weg vom kurzfristigen Profitdenken und wieder zurück zum Generationsübergreifenden Denken. Bei all unseren Entscheidungen müssen wir auch an die Kinder von Morgen denken.

ON: Bitte vervollständigen Sie folgende Sätze. Angela Merkel ist…

Braun: …eine Kanzlerin, die einen Kuschelwahlkampf ohne klaren Linien betreibt.

ON: Steuersünder sollten…

Braun: …sich an die Gesetze halten. Hier muss der Gesetzgeber handeln, denn Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt.

ON: Der Ankauf von Steuer-CDs ist…

Braun: …zurzeit notwendig. Auch so lange noch, wie es keine entsprechenden Abkommen zwischen den Ländern gibt. Aber es kann nicht sein, dass sich Steuersünder mit Geld freikaufen.

ON: Die europäische Finanzkrise kann beendet werden durch…

Braun: …eine stärke Bankenregulierung. Außerdem brauchen wir innerhalb Europas mehr Demokratie, sprich ein stärkeres EU-Parlament und keine Hinterzimmer-Entscheidungen.

ON: Den oberbergischen Kommunen kann mit ihren klammen Kassen geholfen werden, indem…

Braun: …nicht immer Ausgaben vom Bund auf die Kommunen abgewälzt werden. Wenn dies nötig sein sollte, muss sich der Bund beteiligen.

Bürgerfrage: Alle reden von Einwanderung zur Verhinderung eines Fachkräftemangels. Aber was ist mit der Ausbildung im eigenen Land und eigenen Fachkräften?

Braun: Wir dürfen keine Kinder in den Schulen zurücklassen. Gleichzeitig brauchen die Schüler auch mehr Zeit zum Lernen. Aber im Hinblick auf den Demographischen Wandel wird das nicht ausreichen. Dieser wird das eigentliche Problem werden.

Bürgerfrage: Warum sollten wir Sie – Michael Braun – wählen?

Braun: Weil ich mich für Generationen einsetze. Das langfristige Denken zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Wir müssen weg von der kurzfristigen Gewinnmaximierung.

 

Steckbrief:

Name: Michael Braun

Alter:48

Familienstand: verheiratet

Kinder: 2

Wohnort: Reichshof

Beruf: Landwirt

Partei: Bündnis 90/Die Grünen

 

Das Interview führte Simone Hawellek. Bild: Johanna Behrendt.

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