Gummersbach – Dieringhausen – Die älteren Dieringhausener Bürger können sich noch gut an das „Probio“ erinnern.
Das Therapiezentrum lag zwischen dem AWO Seniorenzentrum und den Seniorenwohnheim in der Marie-Juchacz- Str. in Dieringhausen. Außer den Therapieräumen hatte es einen großen Saal für über 100 Gäste, mit einer richtigen Bühne und einer Küchentheke und…. einem Schwimmbad.
Dort hat der jetzige Einrichtungsleiter des AWO Seniorenzentrums, Wilfried Völzke, als junger Altenpfleger, zusammen mit Bewohnern des Hauses Wassergymnastik durchgeführt und ist geschwommen. Jahre später wurde das Schwimmbad nicht mehr genutzt und der Bezirksverband der AWO machte einen mutigen Schritt in Richtung Zukunft. So sagte Wilfried Pfeiffer, Mitglied des AWO Vorstandes, der die Vorsitzende Beate Ruland vertrat. Oberberg sei ein weißer Fleck für Tagespflege gewesen und so hatte man vor etwas mehr als 20 Jahren die Idee des Umbaus. Das Schwimmbecken wurde entfernt und eine Zwischendecke aus Beton eingezogen. Die Finanzierung und auch die Bauanträge wurden schnell bearbeitet und so konnte rasch mit dem Bau begonnen werden.
Heraus gekommen sind schöne helle, ebenerdige Räume mit bodentiefen Fenstern, die nicht nur das Licht gut einfließen lassen, sondern auch den Blick hinaus in den Garten oder zur nahen Agger frei geben.
Am 19. April 1993 öffnete das Tagespflegehaus die Pforten und ist damit die dienstälteste Tagespflege im Oberbergischen Land. Grund genug den 20. Geburtstag groß zu feiern. Der Schwerpunkt der Arbeit, damals wie heute, ist die Betreuung von gerontopsychiatrisch veränderten Menschen. Die gute Arbeit würdigten auch der 1. Stellvertretende Bürgermeister Jürgen Marquard sowie die Ehefrau des Fördervereins-Vorsitzenden, Fr. Simon.
Weitere Gratulanten waren unter anderem Martina Gilles, die neue Geschäftsführerin der AWO Rhein-Oberberg, Brigitte Joraschkewitz, Einrichtungsleitung AWO Seniorenzentrum Wiehl, Egon Häring, Vorsitzender des AWO Ortsvereins Dieringhausen, Peter Barbeln, der Geschäftsführer der AWO Gesellschaft für Altenhilfeeinrichtungen mbH, und nicht zu vergessen, der Mann, der schon 1993 als Stellvertretender Landrat des Oberbergischen Kreises die Eröffnungsrede der Tagespflege hielt, Dr. Horst Bongardt.
Sehr emotional ging es dann zu, als Hr. Zantis, der Ehemann eines Tagespflegegastes, das Wort ergriff und Hr. Jochem Geist und seinem Team für die tolle Betreuung seiner Frau und der anderen Tagespflegegäste dankte. Seine Frau frage am Wochenende immer schon, wann sie denn dorthin gehen darf, was er auch der tollen Atmosphäre und der professionellen Betreuung vor Ort zuschrieb.
Als er dann noch ein selbstgeschriebenes Gedicht über die Tagespflege, deren Arbeit und auch der guten Bewirtung seiner Person, wenn er am Nachmittag seine Frau abhole, vortrug, war es Mucks- Mäuschen- still im Esszimmer der Tagespflege und er erntete den längsten und lautesten Beifall des Tages.
Als letzter Redner des Tages war es dann Hr. Völzke, der sich wünschte, dass alle Anwesenden als „Multiplikatoren“ ins Oberbergische zurück gehen und Werbung für die Tagespflege machen möchten. Er wies auch darauf hin, dass es seit einiger Zeit verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten für Menschen, die die Tagespflege nutzen wollen, gibt. Wer sich hier informieren will kann sich an Jochem Geist, den Leiter der Tagespflege wenden (Tel: 02261-740380) oder aber auch für betroffene alte Menschen in der Familie einen „Probetag“ vereinbaren. Das Tagespflegehaus verfügt über einen eigenen Fahrdienst mit eigenem Behindertengerechten Bus.
Alle geladenen Gäste ließen es sich dann nicht nehmen, die Räumlichkeiten noch zu besichtigen und sich dann mit „Leckereien“ des Hauses zu stärken.