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AVEA-Förderpreis 2016 am Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln verliehen

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Vergleichende Ökobilanz, Verkohlung von Biomasse und optimierte Sickerwasserbehandlung

Gummersbach – Drei herausragende Abschlussarbeiten im Bereich Umweltschutz konnte das Entsorgungsunternehmen AVEA mit Sitz in Engelskirchen und Leverkusen auch 2016 prämieren. Drei Absolventen der TH Köln, Campus Gummersbach, erhielten am 22.11. 2016 die AVEA-Innovationspreise im Lehr- und Forschungszentrum :metabolon auf der Leppe-Deponie in Lindlar.

2014 hatte AVEA den Preis zum ersten Mal verliehen, er umfasst die beachtliche Gesamtsumme von 3500 Euro. Als Geschäftsführer des Unternehmens erläuterte Hans-Jürgen Sprokamp, warum seine Firma den Preis auslobt: zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, aber auch als Instrument der Personalwerbung für die AVEA. Prof. Dr. Christian Averkamp, Dekan des Campus Gummersbach, zählte in seiner Ansprache drei Gewinner auf, die von der Preisverleihung profitieren: die Hochschule, die ihr Image als Partner der Unternehmen festigt, die AVEA, die verwertbare Ergebnisse für die Praxis erhält, und schließlich die prämierten Absolventen, die neben dem Preisgeld auch einen deutlichen Vorteil bei der Jobsuche haben.

Prof. Dr. Michael Bongards vom Institut für Automatisierung machte deutlich, dass sich Preisträger aus ganz unterschiedlichen Disziplinen mit Umweltschutzthemen beschäftigt hatten: ein Wirtschaftsingenieur, ein Maschinenbauingenieur und ein Experte für Automatisierung und IT. Bongards ist Mitglied der Jury und arbeitet seit vielen Jahren mit seiner zehnköpfigen Forschungsgruppe GECO>C (Gummersbach Environmental Computing Center) unter anderem an Projekten im Lehr- und Forschungszentrum der TH Köln auf :metabolon.

Gruppenbild v.l.n.r. Prof. Dr. Christian Averkamp, Hans-Jürgen Sprokamp, Patrick Hänsgen, Iman Omidi, Oliver Minkus, Prof. Dr. Michael Bongards, Foto: Manfred Stern / TH Köln

Auf den ersten Platz (2000 Euro Preisgeld) kam Patrick Hänsgen für seine Bachelor-Arbeit „Erstellung einer vergleichenden Ökobilanz für unterschiedliche Verwertungswege von Bioabfällen“ Der Wirtschaftsingenieur verglich verschiedene Verwertungsverfahren mit unterschiedlichen Betriebstemperaturen miteinander. Wichtig für die Wahl des passenden Verwertungswegs ist aber das jeweilige Ausgangsmaterial: auch die normale Kompostierung kann von der Ökobilanz her interessant sein, weil dabei weniger CO2 entsteht und deutlich weniger Energie verbraucht wird.

Den zweiten Platz belegte Iman Omidi mit seiner Master-Arbeit „Design and Implementation of a SCADA and Control System for an Industrial Landfill Leachate Treatment Plant”. Er erhielt 1000 Euro. Die in englischer Sprache verfasste Master-Arbeit beschäftigte sich mit der Optimierung eines Steuerungssystems für eine Technikums- und Versuchsanlage zur Behandlung von Deponie-Sickerwasser, die auf der Leppedeponie errichtet wurde. Die große Abfallmenge der Deponie entlässt ständig Sickerwasser, das in einer Deponie-eigenen Kläranlage aufwändig geklärt wird. Mit dem von Omidi entwickelten System zur Überwachung und Datensammlung gelang ihm eine für die hohen Ansprüche angemessene Lösung für die Praxis, so der Betreuer Prof. Bongards.

Iman Omidi kam vor mehr als drei Jahren aus dem Iran zum Master-Studium nach Gummersbach, er absolvierte den englischsprachigen Studiengang „Automation & IT“. Inzwischen arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe GECO>C und möchte zu einem Thema aus dem Bereich Automatisierung und Umwelt promovieren.

Auf den dritten Platz (500 Euro Preisgeld) kam Oliver Minkus mit seiner Bachelor-Arbeit: „Funktionale Beschreibung und Inbetriebnahme der Karbonisierung von Biomasse in einem Technikums-HTC-Batch Reaktor“. Minkus beschäftige sich in seiner Arbeit mit der Umwandlung von Biomasse in Kohle (Karbonisierung). Dabei wird die Masse rund 24 Stunden lang erhitzt, bis ca. 60 Grad. Im Rahmen seiner Arbeit hat der Maschinenbauingenieur eine komplexe Anlage mit hohen Sicherheitsanforderungen in Betrieb genommen. Immerhin ging es um einen Druck von 35 Bar und 250 Grad Celsius in dem großen Verkohlungsbehälter. Minkus verglich die Kohle-Erzeugung aus Bioabfall und Klärschlamm. Es zeigte sich, dass man aus Bioabfall vier mal mehr Kohle produzieren kann als aus Klärschlamm.

Die Firma AVEA ist seit Jahren zusammen mit dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband BAV dem Campus Gummersbach der TH Köln durch zahlreiche Projekte verbunden, insbesondere durch die wissenschaftlichen Arbeiten auf dem :metabolon-Gelände.

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Ein Kommentar

  1. Interessant wäre hier der Vergleich zwischen Kompostierung und Biokohleprozess. Meines Erachtens spricht mehr für letzteren:
    – es fällt kein Methan an
    – Biokohle ist ein klimaneutraler und nachwachsender Energieträger und
    – kann fossile Kohle ersetzen.

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