Schon die Ureinwohner Paraguays wussten um das süße Geheimnis der Stevia-Pflanze: Die Guaraní-Indianer nutzten die Blätter, um ihre Getränke zu süßen. Jahrhunderte später wird das Wunderkraut zum zweiten Mal entdeckt. In Japan sind Stevia-Produkte seit vielen Jahren im Handel, und auch die EU hat 2011 erstmals Lebensmittel zugelassen, die Extrakte der Pflanze enthalten. Diese sind deutlich süßer als Zucker – haben aber keine Kalorien. Verbraucher finden die Süße natürlichen Ursprungs heute in vielen Nahrungsmitteln, ob in Softdrinks, Schokolade, Konfitüre oder Joghurt.
Stevia wird meist in Verbindung mit Zucker eingesetzt
Süßungsmittel wie die Extrakte der Stevia-Pflanze können in Lebensmitteln oder beim Süßen selbst gekochter Speisen einen Teil des Zuckers ersetzen – indem man Kalorien spart, trägt dies zu einer ausgewogenen Ernährung bei. Auch zum Backen ist das Pflanzenprodukt sehr gut geeignet, weil es sich bei hohen Temperaturen nicht zersetzt. Auf die passende Dosierung kommt es allerdings an: Aufgrund der enorm hohen Süßkraft und des Geschmacks wird Stevia meist nicht allein, sondern in Kombination etwa mit Zucker verwendet. „Stevia kann einen lakritzartigen Nachgeschmack haben. In Kombination mit Zucker oder anderen Süßungsmitteln wird dieser Effekt aufgefangen“, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Dr. Susanne Kettler, Coca-Cola-Direktorin für Wissenschaft und Lebensmittelrecht in Brüssel.
Tüfteln an der richtigen Rezeptur
Viel Entwicklungsaufwand ist nötig, bis ein Stevia-Produkt die passende Rezeptur aufweist. Über fünf Jahre haben Produktentwickler etwa die neue „Coca-Cola Life“ immer weiter verfeinert. Das Erfrischungsgetränk wird mit gut einem Drittel Stevia und zwei Dritteln Zucker gesüßt. Damit enthält es 37 Prozent weniger Zucker und weniger Kalorien als die herkömmliche Variante – genau 54 statt 84 Kilokalorien in einem 200-Milliliter-Glas. Gesundheitlich sei die Süße aus der Pflanze unbedenklich, so Dr. Kettler weiter: „Stevia gilt nach mehr als 100 Studien als sicher, auch für Risikogruppen, Kinder und Schwangere.“
Quelle: (djd)