Engelskirchen – BAV-Abfallberatung zum Tag der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai 2020.
Am 2. Mai jeden Jahres ist der Tag der Lebensmittelverschwendung. Die Aktion wurde 2006 erstmals vom WWF ins Leben gerufen, um auf die Verschwendung von Lebensmitteln hinzuweisen. Der BAV beteiligt sich mit Informationsmaterial und einer Kampagne an diesem internationalen Aktionstag.
Lebensmittel – zu schade für die Tonne
Mit Köpfchen gegen Verschwendung!
Ob in Supermärkten, Restaurants oder zu Hause – Lebensmittelabfälle entstehen überall. Durchschnittlich werfen private Haushalte in Deutschland im Jahr 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll. Das entspricht ca. 82 kg pro Person. Der BAV stellt aus diesen Abfällen zwar hochwertigen Kompost und Biogas her, doch eigentlich sind die Lebensmittel zu schade für die Tonne. Bei örtlichen Schulen setzt sich die Abfallberatung des BAV gegen Lebensmittelverschwendung ein.
Warum werfen wir so viel weg?
Täglich tappen wir in zahlreiche Wegwerffallen. Beim Einkaufen lassen wir uns häufig von Sonderangeboten, Familienpackungen und Rabattaktionen (z.B. „Nimm 3, zahl 2“) locken. So kaufen wir zu viel oder Dinge, die wir gar nicht brauchen. Zu Hause werden sie dann in den Kühlschrank gestellt und vergessen. Essensreste vom Vortag landen in der Tonne, obwohl man sie am nächsten Tag aufwärmen oder für ein anderes Gericht kreativ weiterverarbeiten könnte.
Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Um Lebensmittel besser zu nutzen und weniger zu verschwenden, hilft es sich einen einfachen Plan zu machen. Wer vorher überlegt was man kochen möchte und welche Produkte man hierzu benötigt, produziert weniger Müll. Denn bereits beim Einkaufen entscheiden wir über potenzielle Abfälle. Ein Einkaufszettel hilft, auch nur die Produkte zu kaufen, die man benötigt. Ein weiterer Faktor ist das Mindesthaltbarkeitsdatum. Produkte die über dem Mindesthaltbarkeitsdatum liegen, sind nicht automatisch schlecht. Es handelt sich um eine Empfehlung des Herstellers das Produkt bis zu diesem Datum aufzubrauchen, doch die meisten Lebensmittel sind weit länger als angegeben haltbar. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist also kein Wegwerfdatum.
Das Wegwerfdatum bestimmt den Zeitpunkt ab dem das Lebensmittel verzehrt sein muss und wird vor allem bei Fleischprodukten eingesetzt.
Aktion gegen Lebensmittelverschwendung
Im Rahmen des Projekts bietet die Abfallberatung des BAV Schulen einen Aktionstag gegen Lebensmittelverschwendung an.
Im Vorfeld betrachten die Schülerinnen und Schüler kritisch ihr eigenes Verhalten zum Umgang mit Lebensmitteln. Sie recherchieren und arbeiten heraus, wo und wie viele Lebensmittel in welchen Lebensbereichen verschwendet und in die Tonne geworfen werden. Zuhause nehmen sie die Vorratsschränke genauer unter die Lupe durchforsten sie nach abgelaufenen bzw. bald ablaufenden Lebensmitteln. Die Ergebnisse werden in der Klasse zusammengetragen.
Der Aktionstag startet mit einer Kurzübersicht der Arbeitsergebnisse. Nachfolgend erarbeiten sie in Kleingruppen, wie man ganz konkret Lebensmittel wertschätzen kann. Wie lassen sich die Bioabfälle verringern? Wie werden Lebensmittel richtig gelagert, damit sie möglichst lange haltbar sind? Was bedeutet Verbrauchsdatum und Mindesthaltbarkeitsdatum genau? Wie sieht die nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln aus. Welche Folgen hat die Lebensmittelverschwendung? Was kann jeder von den Schülern ganz konkret gegen Lebensmittelverschwendung tun, wenn z.B. eine Party geplant wird. Wie kann man Lebensmittelreste retten?
Nach der Vorstellung der Gruppenarbeitsergebnisse und Diskussion, geht es zur kreativen Lebensmittelwertschätzung über. Von Wochenmärkten wird krummes, nicht mehr ganz so schönes Gemüse und Obst eingesammelt oder aus dem eigenen Garten mitgebracht. Die Jugendlichen überlegen gemeinsam, welches Gemüse und Obst wie verarbeitet werden soll. Umgesetzt werden zum Beispiel Rezepte für Salate, verschiedene Gemüsesuppen, Fritten und Chips aus Kartoffeln und Süßkartoffeln, Gemüsewraps und bunte Obstspeisen. Mit Feuereifer gehen die Jugendlichen in Eigenregie ans Kochen. Beim gemeinsamen Schnippeln spricht man über die verschiedenen Gemüsesorten und tauscht Erfahrungen aus. Den Abschluss bildet das gemeinsame Essen aus den geretteten Lebensmitteln.
Quelle: Bergischer Abfallwirtschaftsverband