Berlin/Engelskirchen – Zum zwölften Mal hat der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) den im Turnus von zwei Jahren ausgelobten Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis vergeben.
Unter der Schirmherrschaft (2015) der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Frau Dr. Barbara Hendricks wurden zwei Erste Preise und fünf Würdigungen in der Hauptkategorie, sowie vier Sonderpreise, durch die achtköpfige Jury, gerecht vergeben. 127 qualitativ hochwertige eingereichte Projektarbeiten wurden dem Preisgericht, unter Leitung von Frau Prof. Ulrike Beuter, Planergruppe Oberhausen, am 20. und 21. März in Berlin vorgestellt.
Im Wettbewerb um den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2015 gehen Erste Preise an das „Weltkulturerbe Kloster Lorsch“, geplant durch TOPOTEK 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten und an das Projekt „Park am Gleisdreieck“, welches von dem Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten geplant wurde. Die Sonderpreise gehen an beispielhafte Projekte im Bereich „Infrastruktur und Landschaft“, „Wohnumfeld“, „Nachhaltige Außenanlagen“ und „Licht im Freiraum“.
Ebenfalls würdigt der bdla mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis beispielhafte Projekte in der sozial und ökologisch orientierten Siedlungs- und Landschaftsentwicklung sowie eine zeitgemäße Freiraumplanung. Im Wettbewerb 2015 vergab die Jury fünf Würdigungen für folgende Projekte: den Retzbachpark in Gaimerheim, die Neugestaltung des Marktplatz Rheydt in Mönchengladbach-Rheydt, der Fischhofpark in Tirschenreuth, dem Bitscher Platz in Lebach und der Neugestaltung des Entsorgungszentrum Leppe in Engelskirchen. Das Projekt :metabolon, mit der Neugestaltung des Entsorgungszentrums Leppe, wurde von Herrn Prof. Thomas Fenner, FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH mit Sitz in Düsseldorf geplant.
Das Juryurteil zur Würdigung des Projekts :metabolon lautet wie folgt:
„Mit der Idee, eine Mülldeponie zu recyceln, erschaffen die Verfasser eine komplexe Landschaft als ein Abbild heutiger gesellschaftlicher Systeme und Stoffkreisläufe. Während des zum Teil noch laufenden Entsorgungsgeschäftes entsteht eine vielfältig strukturierte Freizeitanlage, deren moderner Ansatz Wege in die Zukunft aufzeigt. Die geometrische Figur des Deponiekegels wird mit der „Kegelspitze“ als eine Landmarke inszeniert und steht für den Wandel einer ganzen Region. Mit weiteren Bausteinen wie z.B. der „Recyclingachse“ oder dem „Sukzessionsband“ werden Themen präsentiert, die in typischer Weise zum funktionalen Programm derartiger Transformationsräume gehören. Hier gelingt es den Verfassern, den eher alltäglichen Aufgaben mit einem außergewöhnlich hohen ästhetischen Anspruch zu begegnen. Die auf dieser Grundlage entwickelte Detaillierung generiert suggestive Bilder und Objekte mit künstlerischer Ausstrahlungskraft. Diese offensive Ästhetik kann sich glaubhaft gegen die noch laufende Bewirtschaftung behaupten und sich auch langfristig in der Nachbarschaft gewerblicher Nutzungen etablieren.
Nicht nur die vielfältigen Aktionsangebote, sondern vor allem auch das mit der gestalterischen Idee verknüpfte pädagogische Konzept stehen für eine auch langfristig sehr hohe Attraktivität und kulturelle Strahlkraft des Ortes“.