Bergneustadt – Stetige Veränderungen über ein Jahrzehnt sorgen dafür, dass eine Entwicklung als weniger bedeutsam wahrgenommen wird, als sie tatsächlich war. Das sieht man auch am Bergneustädter Hackenberg: Betrachten wir Fotos des Stadtteils aus 2012, sehen wir erst, wie viel sich hier getan hat. Eben einen solchen Rückblick gab es am Samstag, 05.11.2022, zum “Feierlichen Abschied des Hackenbergs aus der Städtebauförderung”.
Ob engagierter Bürger, Vereinsmitglied, Vertreter einer Kirchengemeinde, der Feuerwehr, der GGS oder der Stadt – im Evangelischen GemeindeCentrum fanden sich schlichtweg viele derjeniger zusammen, die sich in den vergangenen zehn Jahren für den Hackenberg eingesetzt haben. Ursula Mölders vom Büro “Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH” führte die Anwesenden im Gespräch mit Bürgermeister Matthias Thul und dem ehemaligen Bürgermeister Wilfried Holberg durch den Rückblick, unterstützt auch durch Diplom Sozialarbeiter Michael Zwinge und Stadtteilmanagerin Simone Derr.
Die wohl eindrucksvollste Veränderung stellt der Abriss der altbekannten Hochhäuser und die Schaffung und Gestaltung der verschiedenen Freizeit- und Grünflächen. Details wie etwa die Aufstellung der sogenannten “Möhrchen” wurden ebenso hart debattiert wie grundsätzliche Entscheidungen, ob man wirklich Wohnraum zurückbauen solle. Das Ergebnis spricht allerdings für sich: Neben der inzwischen sehr geringen Leerstandsquote überzeugt schon der optische Eindruck, dass der Hackenberg insgesamt lebens- und liebenswerter gemacht wurde. Wie Ursula Mölders berichtete, wurden etwa 11 Millionen Euro in den Stadtteil investiert, davon 70 Prozent durch Förderungen des Landes.
Michael Zwinge äußerte sich optimistisch für die Zukunft: “Ich wünsche mir, dass wir den Schwung beibehalten und ich bin mir auch sicher, dass uns das gelingt”, was Bürgermeister Matthias Thul nicht nur bestätigte, sondern direkt mit der Umsetzung begann. In den Jugendräumen des GemeindeCentrums gab es zusätzlich zu einer Ausstellung über die Entwicklung des Hackenbergs und weiteren Beteiligungsmöglichkeiten zu Wünschen für die Zukunft auch die Gelegenheit, sich auszutauschen, Fragen über einzelne Flächen zu klären und eigene Ideen einzubringen.
Das schlechte Image, das der Hackenberg vor zehn Jahren innehatte, hat er inzwischen durch unermüdliches Engagement abgestreift. Prägend waren hierbei so viele Akteure, dass es kaum lohnt, sie aufzuzählen – den Lohn für ihren Einsatz können sie jedoch bei jedem Gang durch den Stadtteil sehen.
Autorin: Amei Schüttler