Bergneustadt – In Zusammenarbeit mit dem Nabu in Bergneustadt haben Verwaltung und Umweltausschuss mit der Erstellung eines Grünflächenkonzeptes begonnen. Hierfür setzte sich besonders Ausschuss-Vorsitzende Heike Schmid (CDU) ein, die gemeinsam mit dem Nabu einige Grünflächen und Spielplätze beging, um verschiedene Optionen und Empfehlungen auszuarbeiten. Hierbei sind sowohl grundsätzliche Vorschläge als auch konkrete Handlungsempfehlungen entstanden.
Grundsätzliches: Lebensraum für Klein- und Kleinstlebewesen
Viele der genannten Maßnahmen haben das Ziel, Lebensraum für Klein- und Kleinstlebewesen zu schaffen, wobei in jedem Fall auch weitere positive Effekte auf Klima und Umwelt entstehen. So ist beispielsweise das erste Ziel, Rasen nur dort zu mähen, wo es auch notwendig ist, wie etwa bei Liegewiesen oder Randstreifen von Gehwegen. Insgesamt soll eine Reduzierung der gemähten Flächen um etwa 50 Prozent stattfinden. Stattdessen können im Rasen dann auch Blumen wachsen, anfänglich vielleicht unterstützt von ein paar gepflanzten Blumenzwiebeln. Diese Flächen werden dann einmal im Jahr gemäht, um zu verhindern, dass sich Monokulturen von Brennnesseln und Ähnlichem bilden. In der Zwischenzeit bieten die ungemähten Wiesen Lebensraum, die Biodiversität wird jedoch auch durch die weitere Ansiedlung von Blumen unterstützt. Hinweisschilder sollen die Akzeptanz für die eher wild aussehenden Flächen erhöhen.
Wo möglich und sinnvoll sollen zudem auch Bäume und Büsche gepflanzt werden. Hierbei wird jedoch Wert darauf gelegt, dass keine neuen schlecht einsehbaren Orte entstehen. Hecken sollen im Rahmen dessen nicht häufiger geschnitten werden als unbedingt notwendig; Zudem soll der Schnitt Stück für Stück erfolgen, sodass den in den Hecken lebenden Tieren Rückzugsflächen zur Verfügung stehen.
Die Finanzierung dieser Maßnahmen soll 2023 noch über Reste im Haushalt erfolgen, ab 2024 allerdings fest in den Haushalt eingeplant werden. Zudem hofft man auf Fördermittel.
Konkrete Maßnahmen des Grünflächenkonzepts
Im Rahmen der Begehung wurden für mehrere Flächen bereits konkrete Maßnahmen beschlossen. Gerade die Spielplätze nehmen einen besonderen Teil in den konkreten Maßnahmen des Grünflächenkonzepts ein.
Spielplatz Talpark
Da im Rahmen des Umbaus des Talparks auch einige Veränderungen an Grünflächen und Begrünung stattfinden, schlug Heike Schmid vor, die Pläne im Ausschuss vorstellen zu lassen, um weitere Maßnahmen in Angriff nehmen zu können. Der Hang zwischen Spielplatz und Burggraben soll beispielsweise nicht völlig abgeholzt werden. Stattdessen lautet die Empfehlung, stellenweise Sichtachsen auf die Altstadt herzustellen.
Spielplätze Kampstraße und Herweg
Für die Spielplätze Kampstraße und Herweg stehen eher kleine Maßnahmen zur Debatte. In der Kampstraße könnte man sich vorstellen, Bänke aufzustellen. Hierzu soll zunächst nach einem Sponsor gesucht werden. Im Herweg wird empfohlen, Sommerflieder zu pflanzen.
Spielplatz Am Stadtwald
Auf dem Spielplatz in der Straße Am Stadtwald (Ecke Rosenstraße) sollen Bäume gepflanzt werden. Hier möchte man jedoch die Einwohner in die Entscheidung einbeziehen, um zu entscheiden, welche Baumarten gewählt werden. Die kleine, brachliegende Fläche neben dem Spielplatz erfüllt derzeit kaum einen Zweck, wird auch nicht zum Fußball spielen oder ähnliches verwendet. Daher soll hier nur noch ein Mal jährlich gemäht und ein entsprechendes Hinweisschild aufgestellt werden.
Spielplatz Enneststraße
Der Spielplatz in der Enneststraße liegt eher versteckt und ist weitestgehend unbekannt. Vor einiger Zeit wurden Obstbäume gepflanzt, von denen einige gestohlen wurden. Aufgrund der geringen Nutzung soll die Pflege hier reduziert werden.
Spielplatz Bergpark & “Grünes Band” am Leienbach
Die Maßnahmen am Bergpark wurden in dieser Sitzung mit am meisten debattiert, da auch in Stadtteilgesprächen darüber gesprochen wurde. Ursprünglich in die Planung einbezogen wurde eine bereits akzeptierte Magerwiese, von denen weitere angelegt werden könnten. Hinzu kämen neue Bäume im Bereich der Spielflächen, die als Schattenspender fungieren. Diese Maßnahmen sind jedoch noch nicht beschlossen; Albert Funk (CDU) und Stephan Hatzig (SPD), die an den Stadtteilgesprächen teilgenommen hatten, vermittelten die Inhalte in der Sitzung.
Das bereits im Rahmen des ISEK Hackenberg umgestaltete “Grüne Band” entlang des Leienbachs gibt nicht mehr viel zu tun auf. Jedoch stellt sich die Frage, wem die Bäume entlang des Weges eigentlich gehören, bzw. ob sie sich in städtischem Eigentum befinden.
Grünflächen an der Feuerwehr Hackenberg
Über die Grünflächen bei der Feuerwehr auf dem Hackenberg wird derzeit noch gesprochen. Die Empfehlung lautet, sie ebenfalls weniger zu mähen. Hier herrschen jedoch noch Unklarheiten bezüglich Absprachen mit dem Feuerwehrleiter. Auch das Feuerwehrfest soll nicht darunter leiden. Gegenüber der Feuerwehr wurde als erster Schritt auf einer kleinen Grünfläche ein Birnbaum gepflanzt.
Ausschussvorsitzende Heike Schmid merkte im Anschluss an die Vorstellung des Grünflächenkonzepts an, dass weitere Anregungen willkommen sind. Diese können dann im Ausschuss besprochen und umgesetzt werden. Die ersten Anregungen erfolgten direkt im Ausschuss aus verschiedenen Fraktionen.
Autorin: Amei Schüttler