Bergneustadt

Erste-Hilfe am Hund im Schäferhundeverein OG Bergneustadt

Bergneustadt – In Bergneustadt hat der Schäferhundeverein OG einen besonderen Kurs angeboten: Erste-Hilfe am Hund. Für Hundebesitzer ist dieser Kurs beinahe unverzichtbar, denn Unfälle oder gesundheitliche Notlagen können jederzeit auftreten. Sei es beim täglichen Spaziergang, wenn der Hund in eine Scherbe einer achtlos weggeworfenen Flasche tritt, zu Hause beim Spielen oder im Urlaub am Meer—es ist wichtig, schnell und effektiv handeln zu können. Gerade in der Sommerzeit, wenn die Temperaturen extrem steigen, muss man als Hundebesitzer aufmerksam bleiben. Es gilt, Anzeichen eines Hitzschlags beim Hund zu erkennen und zu wissen, wie man in einem solchen Fall richtig handelt und ihn gar verhindert. Nicht nur in einem geschlossenen Auto, was ja fast als klassisches Beispiel gilt, sondern auch draußen kann ein Hund schnell überhitzen.

Erste-Hilfe bei einem Hitzschlag

Schon wenige Minuten bei hohen Temperaturen können für Hunde lebensbedrohlich sein. Ein Fahrzeug heizt sich in kurzer Zeit dramatisch auf—bei einer Außentemperatur von 28°C können nach 30 Minuten im Auto bereits 42°C erreicht sein. Das birgt für Hunde eine extreme Gefahr, die bis zum Multiorganversagen führen kann. Da Hunde kaum schwitzen können und ihre Körpertemperatur hauptsächlich über Hecheln und Wasseraufnahme regulieren, brauchen sie bei heißen Temperaturen besondere Aufmerksamkeit.

Wenn es zu einem Hitzschlag kommt, müssen Sofortmaßnahmen getroffen werden. Ein betroffener Hund sollte unverzüglich in den Schatten gebracht und auf ein mit Wasser getränktes Tuch oder eine spezielle Hunde-SOS-Rettungsdecke gelegt werden. Wasser sollte dem Hund nur angeboten werden, wenn er noch trinken kann. Die weitere Behandlung muss ein Tierarzt übernehmen, um das Tier auf mögliche Organschäden zu untersuchen.

Sommerliche Temperaturen auch beim Erste-Hilfe-Kurs am Hund

Auch der Erste-Hilfe-Kurs selbst fand bei sommerlichen Temperaturen statt und wurde kurzerhand nach draußen in den Schatten verlegt. Lea Volkmann, gelernte Tierarzthelferin und Tierphysiologin, stellte den Teilnehmern eine Informationsmappe zusammen, die als Nachschlagewerk dient. Mit Unterstützung ihres Kollegen Olaf (ein Modell eines Hundeskeletts) und ihrer Wasserhund-Dame Joya, veranschaulichte sie den Teilnehmern den Körperbau und die Lage der inneren Organe von Hunden. Ein besonderes Augenmerk galt der Magendrehung, eine ernste Erkrankung, die bei größeren Hunderassen häufiger vorkommt und sofort tierärztlicher Behandlung bedarf.

Magendrehung beim Hund

Eine Magendrehung kann zu lebensbedrohlichen Zuständen führen und muss schnellstmöglich von einem Tierarzt behandelt werden. Erste Anzeichen sind ein stark aufgeblähter Bauch, Ruhelosigkeit und Würgereiz ohne Erbrechen. Der Blutfluss wird durch die Drehung des Magens blockiert, was zu Atemnot und blassen Schleimhäuten führt.

Wasserrute beim Hund

Eine weniger bekannte, aber ebenfalls schmerzhafte Erkrankung ist die Wasserrute. Sie tritt oft bei übermäßigem Baden in kaltem Wasser auf und zeigt sich durch eine schlaff herabhängende Rute. Eine Wasserrute wird ähnlich wie ein „Hexenschuss“ beim Menschen behandelt, oft mit entzündungshemmenden Medikamenten.

Praktische Übungen und Notfallsituationen

Joya kennt bereits die Erste-Hilfe Maßnahmen und hält schön still beim "Einwickeln"
Foto: Alexandra Rüsche

Nach der Theorie folgte der praktische Teil des Kurses, in dem unter anderem das Anlegen von Verbänden bei verschiedenen Verletzungen geübt wurde. Die Teilnehmer lernten auch die Sofortmaßnahmen bei schweren Notfällen wie Atemnot, Bewusstseinsverlust und schweren Blutungen. Eine routinierte Erstversorgung kann entscheidend sein bis professionelle Hilfe eintrifft.

Erste-Hilfe Maßnahmen bei einem Notfall

Falls ein Notfall eintritt, ist es entscheidend, ruhig zu bleiben und der tierärztlichen Notrufnummer im Handy griffbereit zu haben. Die Erstversorgung unterscheidet sich kaum von der Versorgung eines Menschen: Prüfen ob der Hund ansprechbar ist, Schleimhäute kontrollieren, den Flüssigkeitshaushalt überprüfen, Puls und Temperatur messen und bei Bedarf Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten.

Haus- oder Reiseapotheke für den Hund

Eine gut ausgestattete Erste-Hilfe-Tasche für Hunde sollte unter anderem Verbandmaterial, Desinfektionsmittel, Salben, Schmerzmittel, eine Rettungsdecke und eine Zeckenzange enthalten. Diese Ausrüstung kann in Notfällen lebensrettend sein.

Fazit

Der Erste-Hilfe-Kurs am Hund ist eine wertvolle Erfahrung für jeden Hundebesitzer. Er hilft, Panik zu vermeiden und dem Hund in kritischen Situationen sicher zur Seite zu stehen. Es ist ratsam, einen solchen Kurs selbst zu absolvieren, um in jeder Lage richtig reagieren zu können. Diese Kenntnisse können nicht nur dem eigenen Hund helfen, sondern auch in Notfällen mit anderen Hunden von unschätzbarem Wert sein.
Für weitere Informationen und Notdienstkontakte im Oberbergischen steht die Website: https://notdienst-tieraerzte-oberberg.de/tieraerzte-oberberg/ zur Verfügung. Notdienstfinder für Westfalen-Lippe finden Sie unter: https://www.tieraerztekammer-wl.de/fuer-tierhalter/notdienst-finder

Einen ausführlichen Bericht mit Fotos und weiteren Tipps finden Sie auf der Homepage des Schäferhundevereins OG Bergneustadt

Über den Schäferhundeverein OG-Bergneustadt: 

Der Verein steht seit Jahrzehnten für gute Hundeerziehung, gutes Miteinander von zwei und Vierbeinern. Nicht nur Schäferhunde sind hier herzlich Willkommen. Der Trainingsplatz liegt mitten in der Natur zwischen den Ortschaften Belmicke und Pernze. Regelmäßig finden am Sonntagmorgen und nach Absprache Mittwochnachmittag Trainingseinheiten statt. Wer Interesse an einer Schnupperstunde hat kann und darf sich gerne unverbindlich melden.

Kontakt via Whatsapp:
+49-176-60015356

Kontakt per e-Mail:
info@sv-bergneustadt.de

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