Ründeroth – Eine feierliche Zertifikatverleihung fand heute in der Mensa des Schulzentrums Walbach in Ründeroth statt. 21 Schülerinnen und ein Schüler haben erfolgreich den „Sozialführerschein“ bestanden und erhielten um 13.30 Uhr neben einer Urkunde den „Ansteckengel“ als Auszeichnung für ihr Engagement.
Wie schmeckt eigentlich das Essen in einem Seniorenzentrum? Wieso wird im Altenzentrum der AWO so viel gebastelt? Und welche Probleme gibt es beim Einkaufen mit dem Rollstuhl? Diesen und anderen Fragen gingen 21 Schülerinnen und ein Schüler aus Engelskirchen im Jahresprojekt der Zukunftsinitiative „Weitblick – Freiwilligendienste aller Generationen im Oberbergischen Kreis“ auf den Grund.
„Manchmal musste ich an die frische Luft, um mal durchatmen zu können!“, „Es gab schon krasse Momente!“ und „Vieles hat man so noch nie erlebt!“ fassen die Jugendlichen ihre Erfahrungen zusammen. Aber alle sind sich einig: „Man konnte gute Erfahrungen fürs Leben sammeln!“ Und nicht nur das: „Wer bei dem Projekt mitgemacht hat, kann bei späteren Arbeitgebern wertvolle Pluspunkte sammeln“, ist sich Hans-Willi Rudloff, Mitinitiator des Projektes, sicher.
Das Jahresprojekt „Sozialführerschein“ mobilisiert Jugendliche zum Freiwilligendienst. An insgesamt vier Nachmittagen besuchen diese eine soziale Einrichtung und erhalten eine theoretische Einführung, Praxisbegleitung sowie ein anschließendes Auswertungsgespräch. Die Einrichtungen waren in diesem Jahr das Pflegeheim Haus Hohenfels, das St. Josef Haus Seniorenzentrum und das AWO-Altenzentrum Otto Jeschkeit.
Neben wichtigen Erfahrungen, eröffnet das Projekt auch den Blick auf Berufsfelder, in denen gesamtgesellschaftlich ein zukünftiger Mangel an Fachkräften droht. „In Anbetracht der Bevölkerungsentwicklung werden Pflegeberufe in Zukunft immer wichtiger“, weiß Kreisdirektor Jochen Hagt. „Engelskirchen ist schon heute eine Gesundheitshochburg, denn nirgends im Kreis gibt es so viele Beschäftigte in dieser Branche“, ergänzt Bürgermeister Dr. Gero Karthaus. Immerhin vier Schülerinnen können sich nach dem Projekt vorstellen, einmal in diesem Beruf zu arbeiten.
Und auch die Einrichtungen selbst profitieren vom „Sozialführerschein“: „Unsere Bewohner genießen diese Abwechslung vom Alltag und sind immer gespannt darauf, zu erfahren, wie junge Menschen heute leben“, berichtet Sabine Fleischer vom AWO-Altenzentrum. Noch immer kämen Teilnehmer vom letzten Jahr die Einrichtung besuchen. Sabine Fleischer hofft, dass das auch diesmal der Fall sein wird.
Übrigens: Das Essen in den Einrichtungen wurde von den Jugendlichen einstimmig als „lecker“ bezeichnet!
Text und Fotos: Johanna Behrendt