Bei der diesjährigen Veranstaltung von „Wiehl vernetzt“* im Johanniter-Haus in Wiehl am 11. Oktober drehte sich alles um das Thema „Schlaganfall“.
In Deutschland erleiden etwa 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. Mehr als 80 Prozent der Betroffenen sind über 60 Jahre alt. Doch auch Jüngere kann es treffen: Laut Schätzungen treten etwa fünf bis zehn Prozent der Schlaganfälle bei unter 50-Jährigen auf. Selbst Neugeborene und Kinder können einen Schlaganfall erleiden! Der Schlaganfall reißt die Betroffenen aus ihrem Alltag. Auch die Angehörigen sind von der Erkrankung betroffen. Nach einem Schlaganfall ist vieles anders. Das Körpergefühl, die Mobilität oder auch die Partnerschaft verändert sich. Selten wird es wieder, wie es mal war. Deshalb gilt es zuerst, den Schlaganfall zu vermeiden.
Tritt ein Schlaganfall auf, ist schnelles Handeln oberstes Gebot. Jeder Schlaganfall ist ein Notfall, das heißt: Nicht lange warten oder erst zum Hausarzt gehen, sondern direkt die 112 wählen!
Das stellte Professor Dr. Franz Blaes, Chefarzt der Neurologie am Kreiskrankenhaus Gummersbach, in seinem Impulsreferat eindrucksvoll dar. Jährlich behandelt er mit seinem Team rund 1.400 Schlaganfallpatienten und Verdachtsfälle. In der Gummersbacher Stroke Unit werden alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen optimal koordiniert.
Im Vortrag „Ursache – Therapie – Möglichkeit“ gab er den rund 60 Zuhörern einen knappen und verständlichen Überblick über eine der häufigsten Volkskrankheiten.
Im Anschluss daran kam ein Betroffener zu Wort. Helmut Lewandowski erzählte im Interview mit Elke Bergmann von der OASe sehr ergreifend, wie ihn ein Schlaganfall vor 12 Jahren aus seinem Leben riss. Der Wiehler Fußballer und ehemalige Berufsschullehrer berichtete über das Erleben des Schlaganfalls, die Folgen und welch harte Arbeit es ihn kostete, die Fähigkeiten, die er verloren hatte, wieder zu erlernen. „Und es darf nach der Reha nicht aufhören. Man muss auch danach jeden Tag trainieren, sonst kommt man nicht mehr auf die Beine.“, so Lewandowski.
Den Abschluss des Abends gestaltete Barbara Wiwianka vom „Schauspielstudio Oberberg“ mit einer humorvollen Lesung zum Thema.
Nach Beendigung des offiziellen Teils hatten die Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit den Referenten und Vertretern von „Wiehl vernetzt“ ins Gespräch zu kommen.
Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung von der Volksbank Oberberg.
* „Wiehl vernetzt“: Stadt Wiehl/OASe, Wiehl Apotheke, Pflegedienst Cornelia Kumm, Diakonie vor Ort Wiehl, Hauskrankenpflege Uwe Söhnchen, Betreuungsbüro Groß & Mehler, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Malteser Hospizdienst, Malteser Trauerzentrum Oberberg, Seniorenzentrum Bethel, Haus für Menschen mit Behinderung Wiehl (HBW)
Einen schönen guten Tag.Gut ist wenn auch die Schlaganfall Selbsthilfegruppe aus Wiehl genannt würde.Die Sprecherin der Gruppe war auch anwesend.
Gruß
Angelika Domnick