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Wiehl: Ehrenamtliche Fußpflegerin im Hospiz – Durch das ganze Leben getragen

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Wiehl – Die medizinische Fußpflegerin Martina Henneberger aus Wiehl übt ihren Beruf ehrenamtlich im Johannes-Hospiz aus „Die Füße tragen den Menschen durch sein ganzes Leben“, sagt Martina Henneberger. „Sie befördern Lasten, gehen weite Wege und geben Halt.“ Die Pflege und die Behandlung der Füße hat sich Martina Henneberger daher nicht nur zum Beruf gemacht, als medizinische Fußpflegerin ist sie außerdem seit einem Jahr ehrenamtlich im Johannes-Hospiz Oberberg der Johanniter in Wiehl engagiert.

Wenn dort die Hospizbewohner ihr Können benötigen, packt sie unter anderem das elektrische Fußpflegegerät, Instrumente wie Raspel und Feile, eine Auswahl an Nagellacken, Handschuhe, Mundschutz und Lichtlupe in einen Rollkoffer und macht sich auf den Weg. „Die Zeit nehme ich mir“, sagt Martina Henneberger. Denn schließlich verfüge sie noch darüber. „Die Menschen im Hospiz wissen dagegen nicht, wie viel Zeit ihnen noch bleibt.“ Und darum möchte sie ihnen ihre Arbeit auch schenken: „Ich werde Menschen am Lebensende doch nichts mehr berechnen.“ Zudem bereite ihr dieses Ehrenamt große Freude: „Ich mache das wirklich sehr gerne.“ An diesem Tag sind es vier Hospizbewohner, denen sie die Füße pflegt. Sie schneidet Nägel, entfernt Hornhaut, cremt die Haut ein und massiert die Füße.

Quelle: Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung
Quelle: Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung

Die Pflege der Fachfrau verschönt nicht allein, sie verhindert und lindert vor allem Schmerzen und Symptome: „Eingewachsene oder zu lange Nägel verursachen Druck, und Füße, die nicht mehr laufen können, werden schmerzempfindlicher.“ Schließlich träfen in diesen Körperteilen zahlreiche Nervenenden zusammen. Einer an Krebs erkrankten Dame lackiert sie im Hospiz regelmäßig die Nägel in einem leuchtenden Rot. „Am Lebensende ist jeder Tag wichtig, und in dieser Zeit möchten die Menschen gepflegt sein und sich wohlfühlen“, das hat die Fußpflegerin bei ihrem Ehrenamt im Hospiz oft erlebt. „Manche Menschen sind vielleicht vor lauter Arbeit und dem Sorgen für andere nicht immer dazu gekommen, sich zu pflegen, und sie nehmen sich nun am Lebensende bewusst selbst in den Blick.“

Das Zuhören und die Gespräche mit den Hospizbewohnern gehören auch zu ihrem Ehrenamt. „Die Menschen erzählen mir aus ihrem Leben, sie blicken zurück und beschreiben manchmal Versöhnungen und die Aussprachen, die sie nun führen.“ Und das lasse sie selbst bewusster auf ihr eigenes Leben blicken: „Immer wieder wird mir klar, dass das Leben endlich ist und Stress und Ärger nicht immer notwendig sind.“

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