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Weihnachtsbräuche

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Seit Jahrhunderten verbinden die Menschen mit der Weihnachtszeit bzw. die dunkle Jahreszeit mit der Hoffnung auf das kommende Frühjahr auf Gesundheit und Leben. So wird mit grünen und blühenden Pflanzen, Nüssen, Zitrusfrüchten und duftenden Gewürzen die Wohnung geschmückt und dekoriert.

Rituale, Traditionen und alte Bräuche gehören genauso in die Weihnachtszeit, wie die Luft zum Atmen. Grüne Zweige gelten als Hoffnungsträger und Symbol ewiger Lebenskraft.

Mistelzweig
Ein uralter, sehr beliebter Weihnachtsbrauch der aus England stammt, ist es, sich unter einem Mistelstrauch zu küssen. Bei den Kelten war es ein Brauch unter einem Mistelzweig Frieden zu schließen. Auch heute gilt es noch als Symbol des Friedens und der Liebe. Der Kuss unter einem Mistelzweig findet hier zu Lande immer mehr Beliebtheit.

Foto: Bildarchiv ARKM
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Barbarazweig
Besonders bekannt und verbreitet ist der Brauch am Barbaratag einen Obstzweig vorzugsweise einen Kirschzweig zu schneiden und ihn ins geheizte Zimmer zu stellen. Wenn der Zweig dann zum Weihnachtsfeste blüht, gilt dies als gutes Zeichen für die Zukunft. Dieses Brauchtum soll auf die Gefangenschaft, der heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute, zurückführen. Sie hatte in Gefangenschaft einen verdorrten Kirschbaumzweig mit Wasser benetzt. Der Zweig erblühte an ihrem Todestag, spendete ihr Trost und sie wusste, dass sie nach ihrem Tod zu neuem Leben erblühen würde. Ein anderer netter Brauch ist es an die Zweige Zettel mit Namen zu hängen. Wessen Zweig am ehesten blüht dessen Wünsche gehen in Erfüllung.

Stechpalmenzweig
Stechpalmen oder auch Ilex Zweige sind von je her ein beliebter Weihnachtsschmuck in der Wohnung. Bei den Griechen und Römern symbolisierte der immergrüne, stachelige Strauch mit seinen leuchtend roten aber giftigen Beeren, das ewige Leben. Im Christentum symbolisiert der Ilex die Dornenkrone Jesu Christi, die roten Beeren symbolisieren die Blutstropfen die er aus Liebe zu den Menschen vergossen hat. Somit ist die wichtigste Bedeutung von Weihnachten, Liebe und Hoffnung, mit dem Ilex vereint.
In der Mythologie brachte man Ilex Zweige an Haustüren und Stallungen, als Winterunterschlupf der guten Geister, an. Sie sollten Mensch und Tier Glück bringen und vor dem Bösen beschützen. Übrigens: Harry Potters Zauberstab soll aus Stechpalmen Holz bestehen.

Rose von Jericho
Die Rose von Jericho, eine zauberhafte Wüstenpflanze gilt als Symbol der Hoffnung und der Auferstehung. Ursprünglich stammt die „falsche Rose“ aus Jordanien und Israel. Man nennt die Rose von Jericho auch den „Handballen der Maria“. Die Mutter Gottes soll die Wüstenpflanze auf ihrer Flucht von Nazareth nach Ägypten mit dem ewigen Leben gesegnet haben. Diese unscheinbare Pflanze, die aussieht als sei sie vertrocknet und tot, entfaltet ihre Schönheit erst, wenn man sie in Wasser legt. Wie ein Wunder. Daher auch noch der Name „Auferstehungspflanze“. Dieses Wunder kann man nach einer Ruhe- und Trockenphase von einigen Tagen oder Wochen immer wieder erleben und Kinder zum Staunen bringen. Die Rose von Jericho beschert seinem Besitzer zu Glück, Gesundheit, Reichtum und ein langes Leben.

Adventskranz
Ein noch sehr junger Brauch in der Weihnachtszeit ist es einen aus Tannengrün gebundenen Kranz am 1. Advent auf zu stellen. Als Symbol der Hoffnung und der Vertreibung des Bösen werden vier Kerzen auf den Kranz befestigt. Das Licht der Kerzen soll das Böse vertreiben. Religiös gesehen prophezeit die erste Kerze das Christus bald kommt. Die zweite ist die Friedenskerze zur Geburt Jesu in Bethlehem. Die dritte Kerze symbolisiert die neuerwachte Freude in den Herzen der Menschen und die vierte und letzte Kerze symbolisiert die Liebe, weil Gott die Welt so sehr liebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. In der Symbolik haben die vier Kerzen eine andere Bedeutung. Erde, Wasser, Feuer und Luft stehen hier symbolisch für die 4 Kerzen.
Es muss aber auch nicht immer ein Kranz aus Tannengrün sein. Getrocknete Blüten, Nüsse, Früchte und Gewürze verleihen dem Adventskranz ein weihnachtlich, stimmungsvolles Kleid. Auf einer Wurzel oder auf einem Teller angerichtete Kerzen sind modern und stehen genauso für die Weihnachtszeit und dem schönen Brauchtum.

Foto: Bildarchiv ARKM
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Tannenbaum
In den Wohnzimmern kaum noch weg zu denken ist der Weihnachtsbaum oder auch Christbaum. Die meisten stellen ihn auf, weil er einfach dazu gehört, zu Weihnachten. Die wenigsten wissen um seine Bedeutung oder wie er in die Häuser kam. Auch der Weihnachtsbaum bzw. das Immergrüne Kleid des Tannenbaumes bedeutet Hoffnung und Leben im dunklen Winter. Die Lebenskraft, die in den immer grünen Gewächsen steckt, wurde früher auch oft als Heilkraft gedeutet. So glaubte man sich mit dem „grünen Gehölz“ Gesundheit ins Haus zu holen. Dem Buchsbaum wurden dabei besondere Kräfte zu gesprochen. Bereits 1535 wurden Stechpalmen, Buchbäumchen und kleine Eiben in den Stuben aufgehängt. Allerdings ohne Kerzen. Der ersten Kerzen geschmückte Tannenbaum wurde 1611 im Schloss der Herzogin Dorothea Sybille von Schlesien aufgestellt.

Seinen christlichen Ursprung hat der Christbaum im mittelalterlichen Paradiesspiel der Kirche, vorausgehend zu unserem heutigen Krippenspiel. In dem Paradiesspiel wurde gezeigt, wie die Sünde durch Adam und Eva zu uns kam. Hierzu schmückte man einen immergrünen „Paradiesbaum“ mit roten Äpfeln. Mit den Jahren wurde der Paradiesbaum als Symbol des Paradieses oder des Schlaraffenlandes immer weiter ausgeschmückt. Nüsse und Süßigkeiten kamen hinzu. In Silber – und goldgewickelte Früchte des Baumes sind die Vorlagen unserer heutigen Christbaumkugeln.

Im 16./17. Jahrhundert wurde er zum Symbol der Advents- und Weihnachtszeit. Im 18. Jahrhundert wurde der Tannenbaum immer häufiger. Auch mit Lichtern geschmückte Buchsbäumchen waren keine Seltenheit.
Heute ist der Weihnachtsbaum all Gegenwärtig. Millionen von Fichten, Blautannen, Douglasien, Nobilis – und Nordmann Tannen für das Weihnachtsfest geschlagen und verkauft. Die Nobilistanne ist besonders haltbar, mit weichen, kaum stechenden Nadeln. Da er kaum nadelt kann der Baum weit bis in den Januar stehen bleiben. Die Nobilistanne eignet sich daher sehr gut für das Binden von Adventkränzen oder Gestecken. Mit ihrem wundervollen Duft trägt sie viel zur Weihnachtsstimmung bei.

Der beliebteste Baum in den weihnachtlichen Wohnzimmern ist jedoch die Nordmann-Tanne. Auch sie hat weiche, nicht stechende Nadeln. Sie ist sehr Robust und hält es lange in den warmen Wohnräumen aus. Mühelos können die kräftigen Zweige schweren Baumschmuck tragen. Da er mehr Zeit zum Wachsen braucht, muss man hier, genauso wie bei der Nobilistanne etwas tiefer in die Tasche greifen. Leider duftet die Nordmann Tanne nicht, so wie alle anderen Tannensorten, so schön nach Weihnachten.

Der Tannenbaum sollte logischerweise frisch geschlagen sein, damit er die Weihnachtszeit auch gut übersteht. Wenn es eine Möglichkeit in der Nähe gibt, ist es natürlich von Vorteil, wenn man seinen Baum selber schlagen kann. Die Kinder freut es und wenn es auch noch schneien sollte, bringt das natürlich das ganz besondere Weihnachtsflair.

Der Weihnachtsbaum sollte dann zum Abtropfen oder zur Eingewöhnung zunächst einmal in den Keller oder in die Garage gestellt werden, vorzugsweise in einen Eimer Wasser. Das Netz sollte sofort entfernt werden sonst erlebt man eine ganz besondere Bescherung. Die Äste müssen sich entfalten, lässt man den Baum länger im Netz, kann es passieren, dass sich die Äste nicht mehr richtig entfalten und aufgerichtet bleiben. Zum Schmücken kann man dann Werkzeug benutzen.

Sinnvoll ist es, den Baum in einem Weihnachtsbaumständer mit Wassertank zu stellen. Je nach Größe verbraucht ein Tannenbaum ca. 1 Liter Wasser in drei Tagen. Wenn nun der geeignete Platz gefunden ist, kann es mit dem Schmücken schon losgehen.

Geeignete Christbaumständer, Baumkugeln und Lichterketten erhält man in Baumärkten, Gartencentern, Baumschulen und im Einzelhandel.

Früchte und Gewürze
Viele Früchte und Gewürze sind untrennbar mit Weihnachten verbunden. Galt der rote Apfel oder der Granatapfel früher als Baumschmuck, dienen sie heute als duftende Dekorationselemente in Gestecken oder auf dem Weihnachtsteller. Zitrusfrüchte wie die Apfelsine, Clementine oder Mandarine dürfen zu Weihnachten nicht fehlen. Getrocknete Früchte wie Datteln, Feigen und Pflaumen, sowie Nüsse dienten früher schon als Nahrung für den Winter. Typische und aromatische Gewürze wie Sternanis, Nelken, Kardamom, Ingwer und Zimt sind in der Weihnachtszeit für das Weihnachtsgebäck und den Glühwein unverzichtbar. Schokolade und Vanille gelten als Stimmungsaufheller in der dunklen Jahreszeit.

Foto: Bildarchiv ARKM
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Auch Weihrauch gehört zu der Weihnachtszeit. Neben Gold und Myrrhe gehörte der Weihrauch zu den Geschenken der heiligen drei Könige. In der Naturheilkunde wird Myrrhe und Weihrauch seit Jahrhunderten eine heilende Wirkung nachgesagt. Die ätherischen Öle des Weihrauchs sind entzündungshemmend, desinfizierend und abschwellend.

Auch Zimt, Sternanis, Kardamom und Gewürznelke enthalten eine hohe Konzentration ätherischer, gesundheitsfördernder Öle.

In Dekorationen verbreiten die aromatischen Gewürze einen zauberhaften, weihnachtlichen Duft.

Die Weihnachtszeit ist eine Zeit voller Bräuche und Rituale. Sie soll Frieden und Ruhe in eine dunkle, triste Jahreszeit bringen.

Frohe Weihnachten

Text: Alexandra Rüsche

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