Sandsäcke schleppen, Deiche sichern, Personen evakuieren, dies alles liegt nun ein paar Tage zurück. 17 gut ausgebildete Lebensretter der heimischen DLRG waren bis zu sieben Tage in Magdeburg und Schönebeck im Einsatz. Diese Einsatzwoche war für alle sehr anstrengend aber auch beeindruckend.
Nachdem die 17 Süd Sauerländer Retter aus den Ortsgruppen Attendorn, Drolshagen, Lennestadt und Oberhundem ihre Taschen wieder ausgepackt und die Wäsche in der Maschine haben, geht es an die Einsatznachbetrachtung. „Unsere Jungs aus dem Kreis Olpe waren schnell Einsatzbereit und hoch motiviert für das Elbehochwasser“, merkte der als Führer der DLRG-Abteilung Schönebeck eingesetzte Marc Wiese aus Lennestadt an. Eingesetzt waren die beiden Bootstrupps und der Tauchtrupp in Magdeburg, Marc Wiese und Thorsten David hingegen in der DLRG-Abteilungsführung in Schönebeck.
Alles hat wie am Schnürchen geklappt, sogar ein weiterer Bootstrupp aus Drolshagen und Welschen-Ennest stand zur sofortigen Abfahrt in der Heimat bereit. Ganz nach dem Motto „Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz“ finden jetzt verschiedenen Nachbetrachtungen statt. So stellte man fest, dass besonders wasserdichte Funkgeräte für die eingesetzten Strömungsretter fehlten. Weiter waren die wenigen vorhandenen Hochwasserboote eine große Hilfe in den überfluteten Stadtgebieten. Diese Hochwasserboote lassen sich auch bei niedrigem Wasserstand dank ihrer Rollen unter dem Boden auch durch die Straßen schieben.
An hochmotivierten Helfern hingegen fehlt es aktuell nicht, glücklicherweise unterstützen auch deren Arbeitgeber den ehrenamtlichen Einsatz im Hochwassergebiet sehr vorbildlich. So war es für die 17 Retter kein Problem, schnell und unkompliziert für den Einsatz freigestellt zu werden. „Mit der Hoffnung, dass diese Jahrhundert Flut einzigartig bleibt, müssen wir uns doch auf weitere Einsätze dieser Art vorbereiten und unser Material verbessern“, so der Lennestädter Marc Wiese. „Wir planen daher in unserem 100. Vereinsjahr, – die DLRG wurde 1913 in Leipzig gegründet- jetzt die Ausrüstung der Strömungsretter durch wasserdichte Funkgeräte und ein Hochwasserboot zu ergänzen“, so DLRG-Bezirksleiter Peter Lubig aus Olpe.
Weiter wird noch über eine Anschaffung eines Fahrzeug für die Führung eines Bereitstellungsplatzes nachgedacht. Die eingesetzten Retter waren sich aber alle einig, dass so ein Hochwasser so schnell nicht wieder kommen sollte. Sollte es allerdings doch passieren, so ist man nach diesem Einsatz sofort wieder bereit zu helfen. Denn die Retter wurden in Magdeburg und in Schönbeck mit offenen Armen empfangen und waren von der Unterstützung der Menschen vor Ort begeistert. Hierzu der Drolshagener Thorsten David: „Die Zusammenarbeit der einzelnen Hilfskräften war einzigartig, egal welche Farbe die Einsatzkleidung hatte, alle haben vorbildlich an einem Strang gezogen. Ich selber hatte einen engen und guten Kontakt mit den Führungsstab der Feuerwehr Bezirksreserve Detmold“.
Genauso begeistert erzählen die Einsatzkräfte bei ihrer Nachbesprechung von der überwältigenden Unterstützung der Bevölkerung, diese haben erst Sandsäcke gefüllt und danach noch Kuchen für die Helfer gebacken. „Das ist der Ansporn der uns antreibt“, so der Drolshagener. Mit dem nun endlich kommenden Sommer liegt auch noch eine weitere wichtige Aufgabe vor den ehrenamtlichen Rettungsschwimmern, die Aufsicht am Biggesee.