Oberberg – Die ersten „Spuren“ des Karneval findet man bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien. Hier wurde ein siebentägiges Fest nach Neujahr gefeiert. Bekannter sind da schon die Feierlichkeiten der Römer zu Ehren des Gottes Saturn. Fester Bestandteil dieser Feierlichkeiten war ein öffentliches Gelage, an dem jeder teilnehmen konnte. Ebenfalls veranstalteten die Römer Umzüge mit geschmückten Wagen.
Andere Theorien finden den Ursprung von Karneval in der keltischen Religion: Die Kelten feierten den Wechsel von der kalten in die warme Jahreszeit und vertrieben den Winter als Geister oder Kobolde verkleidet. Mit Holzstöcken und Rasseln machten sie Krach. Noch heute findet man diesen Ansatz in den Fastnachtsbräuchen in Tirol und Südtirol.
Einen weiteren Ansatz liefert die Kirche, denn mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern. Dies lässt sich auch an der Ableitung des mittellateinischen Wortes carne levare, was so viel heißt wie „Fleisch wegnehmen“, ablesen. In den Tagen vor der Fastenzeit wird noch einmal so richtig gefeiert, gegessen und getrunken. Denn in der folgenden Fastenzeit musste man früher unter anderem auf Fleisch verzichten.
Offiziell beginnt die Fastnachtszeit am 6. Januar. Seit dem 19. Jahrhundert wird die „fünfte Jahreszeit“ am 11. November – mit der Vorstellung des Prinzenpaares oder Dreigestirns – eröffnet. Grund: Auch vor Weihnachten gab es einmal 40-tägige Fastenzeit.
Zwischen dem 12. November und dem 5. Januar finden kaum Veranstaltungen statt. Den Höhepunkt erreicht der Karneval dann in der Fastnachtswoche von Weiberdonnerstag bis zum Veilchendienstag. Der sogenannte „Straßenkarneval“ wird viele Umzügen gefeiert, der bekannteste ist der Rosenmontagszug in Köln.
Am Abend des Veilchendienstags geben die jecken Regenten ihr Zepter wieder ab. In vielen Gegenden wird anschließend der „Nubbel“ verbrannt. Diese Strohpuppe gilt als verantwortlich für alle Laster. Der Aschermittwoch gilt als Ende der Karnevalszeit und ist gleichzeitig der erste Tag der Fastenzeit. Sein Termin richtet sich nach dem Osterfest. Bereits im Jahr 325 wurde das Osterdatum auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond festgelegt. Um 600 führte Papst Gregor der Große dann die 40-tägige Fastenzeit ein.
Auf der Synode von Benevent (1091) wurden die sechs Sonntage von der Fastenzeit ausgenommen. Um dennoch die 40 Tage zu erreichen, wurde der Beginn um sechs Tage nach vorne gelegt – auf den heutigen Aschermittwoch, den Mittwoch nach dem siebten Sonntag vor dem Osterfest.