Waldbröl – Die Diakoniestation Waldbröl, der Ambulante Johanniter-Hospizdienst und die Tagesbetreuung „Memory“ weihten jetzt das um- und angebauten Küsterhaus der evangelischen Kirchengemeinde Waldbröl ein. Mitten im Zentrum finden nun verschiedene Dienste und Angebote für kranke, alte und trauernde Menschen ein gemeinsames Domizil im „Haus der Diakonie“.
Der Tag begann mit einem Festgottesdienst. Als Gastprediger ging Pfarrer Professor Uwe Becker, Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, auf die Freiheit aus dem Glauben zu leben ein. „Das eröffnet eine ganz eigene Perspektive – nicht den Überblick, sondern den Tiefblick.“, so Dr. Becker. Gott lenke unsere Blicke auf das Elend derer, die schnell übersehen würden. In diesem Kontext sprach er die Notstände hinsichtlich der Altersarmut und der immer schlechter werdenden sozialen Netzwerke an.
Steffen Lengsfeld, hauptamtlicher Vorstand der Johanniter im Regionalverband Rhein.-/Oberberg, betonte, dass der Gründer des Johanniter-Ordens schon sagte: „Solange es auf der Welt Leid gibt, gibt es Menschen, die dieses Leid lindern wollen“. Das sei ein zeitloser Doppelauftrag: Glauben verbreiten und Leiden lindern. Konkurrenzdenken solle dabei nicht aufkommen.
Darauf ging auch Sebastian Wirth, Geschäftsführer der Diakonie-vor-Ort gGmbH, ein, der andere Pflegeanbieter nicht als Konkurrenz, sondern als Mitbewerber sieht. Trotz ihrer Größe können die Diakoniestationen nicht alles alleine abdecken. „Durch die Altersarmut, die begrenzten Pflegebudgets aus der Pflegeversicherung und die Preisentwicklung stehen den Hilfsbedürftigen im Alter immer weniger Mittel zu einem selbstbestimmten Leben zuhause zur Verfügung“, so Wirth.
Das „Haus der Diakonie“ hat drei Etagen: Im Untergeschoss hat die Diakoniestation ihre neuen Büroräume bezogen. Im mittleren Geschoss stellt die Kirchengemeinde Waldbröl für die Tagesbetreuung „Memory“ Räumlichkeiten zur Verfügung. Dort wird die Diakoniestation als neues Angebot mehrere dementiell Erkrankte vormittags zwischen 9 und 14 Uhr gemeinsam betreuen. Unterm Dach ist die Koordinationsstelle des Ambulanten Johanniter-Hospizdienstes eingezogen. In Reichshof, Morsbach und Waldbröl begleiten seine ehrenamtlichen Hospizhelfer sterbende Menschen und Trauernde.