Schuldnerberatung hilft seit 15 Jahren Menschen in Not
Waldbröl – Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des Kirchenkreises hilft seit 2001 Menschen in Not. Seit dem 1. Februar 2016 wird die Beratungsstelle von Kristina Schüttler geleitet. Beraten, begleiten, klären sind die Aufgaben der diakonischen Einrichtung.
„In 15 Jahren Schuldnerberatung haben wir sehr viele Schicksale kennengelernt“, sagt Kristina Schüttler, neue Leiterin der Schuldner- und Insolvenzberatung der Diakonie im Kirchenkreis An der Agger. Sie hat eine langjährige Erfahrung in der Beratungsstelle. „Es gibt immer wieder Möglichkeiten, um einen Weg aus den Schulden zu ermöglichen. Wir können hier erleben, wie Menschen nach der Beratung wieder leichter und unbelasteter durchs Leben gehen. Das freut uns als Team dann immer sehr.“ Das Team ist eingespielt: Neben Kristina Schüttler, Diplom-Sozialarbeiterin und Diplom-Sozialpädagogin, arbeiten in Waldbröl Nadja Walkenbach, ebenfalls Sozialarbeiterin, und seit einem Jahr der Volljurist Helmut Schellenberg. Petra Holzer unterstützt die Arbeit in der Verwaltung.
Im Mai beginnt eine Bank- und Immobilienfachwirtin, dann ist das Team wieder komplett. Belma Hadzeric, die die Schuldner- und Insolvenzberatung seit Anfang 2012 leitete, hat im Februar die Leitung der Flüchtlingsberatungsstelle des Kirchenkreises in Gummersbach übernommen. Belma Hadzeric bleibt der Diakonie erhalten. Sie hinterlässt die Schuldnerberatung gut aufgestellt: „Wir sind immer stark gewesen in der Beratung in akuten Krisensituationen, etwa wenn jemandem der Lohn gepfändet werden soll oder der Strom abgestellt wird. Dann versuchen die Kollegen den Menschen die Situation durch Informationen erträglich zu machen.“ Das Team der Schuldner- und Insolvenzberatung ermutigt verschuldete Menschen, sich an die Beratungsstelle zu wenden. Die Schwelle anzurufen sei erst einmal hoch, die Angst vor dem Erstgespräch sei für die Betroffenen oft erdrückend. Dabei gebe es gerade in der Schuldnerberatung gute Lösungsmöglichkeiten, sagt Kristina Schüttler.
„Wir klären die Klienten auf, welche Rechte sie haben und welchen Schutz sie genießen. Damit können wir ihnen oft die erste Angst nehmen, auch in scheinbar ausweglosen Situationen.“ Es helfe den Menschen zu hören: „Wir finden zusammen eine Lösung.“ Erste Schritte aus der Not heraus könnte ein Pfändungsschutz sein. Es können Prioritäten gesetzt werden, was Miete, Strom und Gas angeht. Die Menschen haben einen Schuldnerschutz. Ob die Regulierung der Schulden möglich ist, ist die nächste Frage. Kann der Klient die Schulden abbezahlen oder zumindest dazu beitragen? „Vielleicht ist eine Regulierung nicht sofort möglich, aber es gibt auf jeden Fall einen Weg und die ersten Schritte können wir gemeinsam gehen.“ Diakoniepfarrer Thomas Ruffler sieht die Arbeit der Schuldner- und Insolvenzberatung als „Hilfe am Menschen“. Das bestätigt Kristina Schüttler.: „Wir schauen uns die Situation komplett an, nicht nur das Finanzielle.“ Wenn jemand zum Beispiel in einer Trennung stecke, brauche er vielleicht auch noch eine psychologische oder rechtliche Beratung. „Wir können auf andere Beratungsstellen und -möglichkeiten hinweisen.“
Kontakt
Die Mitarbeitenden der Schuldner- und Insolvenzberatung sind zu finden in der Scharnhorststraße 2 in Waldbröl. Die telefonische Beratungszeit ist montags bis freitags von 9 bis 10 Uhr unter 02291 808716
Beratung
Die Schuldner- und Insolvenzberatung bietet ein umfassendes Paket an Beratungen:
- Krisenintervention
- Haushalts- und Budgetberatung
- Existenzsicherung
- Psychosoziale Beratung
- Schutz bei Zwangsvollstreckungsmaßnahmen
- Analyse der Überschuldungssituation
- Regulierung (Verhandeln mit Gläubigern, Hilfe beim Einhalten des Zahlungsplans etc.)
- Beratung im Rahmen der Verbraucherinsolvenzordnung. Hierzu gehört die Beratung sowie die Erstellung des vorgeschriebenen außergerichtlichen Einigungsversuchs, die Begleitung in das Verfahren und Hilfe während des Verfahrens
- Vorträge in Schulen, Gemeinden