Waldbröl – Der bereits zum vierten Mal veranstaltete Musiksalon der Gesamtschule Waldbröl hat es deutlich gezeigt: Dieses Format ist kaum noch aus dem Kulturkalender der Schule wegzudenken.
Über 100 Gäste verfolgten das Spektakel, das der Musikkurs des 13. Jahrgangs unter Leitung ihres Lehrers Jakobus Bönisch über Monate hinweg vorbereitet und durchgeführt hat. Etliche Gastmusiker aus dem Lehrerkollegium, den anderen Jahrgängen und aus dem Kreis der ehemaligen Abiturienten bereicherten den Abend mit Chansons, Klaviersoli, gefühlvollen Pop-Balladen und sogar mit einem selbst geschriebenen Song zum Thema Abschied (Musik-Kurs 11).
Ob barocke Mehrstimmigkeit bei Pachelbels berühmtem Kanon – von Schülerinnen des Musikkurses für Bläserensemble eingerichtet – oder Hildegard Knefs Klassiker „Es war beim Bal paré“, vorgetragen von den Lehrerinnen Ruth Fröhlich und Christine Heise-Ostgathe, bis hin zu dem vom „Männerchor“ des Musikkurses kraftvoll angestimmten Seemannslied „Männer mit Bärten“, das alles vereinende Band des Abends war der Spaß am kultivierten Vortrag vor einem begeisterungsfähigen Publikum.
Dabei half nicht zuletzt der erst kürzlich restaurierte Flügel der Schule, der bei den meisten Nummern zum Einsatz kam und eine tolle Figur auf der Bühne machte. Gegen Ende des fast zweistündigen Programms erzeugte der Abiturient Luca Lewin mit dem völlig ungekünstelten Vortrag eines gefühlvollen Liebesliedes höchste emotionale Dichte und Betroffenheit, bevor die Rhythmiker des Kurses eine selbst arrangierte Perkussions-Performance hinlegten, bei der es manche Zuhörer förmlich von den Stühlen riss.
Die angestimmten Sambarhythmen wurden in einer Zugabe von der Bläsersektion des Musikkurses melodisch und harmonisch aufgefüllt und zu einem fulminanten Abschluss des Abends geführt.
Ein Abend, der auch am nächsten Tag noch in der Schule zu spüren und zu hören war, da die 13er selbst während ihrer Gruppenarbeitsphasen zu Kants kategorischem Imperativ immer noch innbrünstig und enthusiastisch den Kanon „Dona nobis pacem“ schmetterten.
Text: Jakobus Bönisch