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VfL Gummersbach „auf einem guten Weg“

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Gummersbach – Wohl selten war die Stimmung einer Weihnachtsfeier des VfL Gummersbach ausgelassener als am Mittwochabend. Sämtliche 14 Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Klubs hatten sich mit dem Bus auf den Weg nach Hannover gemacht, um die Mannschaft beim DHB-Pokalspiel gegen die TSV Burgdorf zu unterstützen. Benjamin Chatton, Manager der TSV Hannover-Burgdorf, hatte den VfL-Angestellten ermöglicht in den VIP-Raum des Achtelfinal-Gegners zu gelangen. Und dann das: Mit einem 31:30 Erfolg gelang dem Gummersbacher Team der Sprung in die Runde der letzten Acht. Noch ein weiterer Sieg im Pokal, und der VfL darf im kommenden Jahr nach Hamburg zum Final-Four reisen. „Hätte mir das jemand zu Saisonbeginn gesagt”, so Frank Flatten, „ich hätte ihn wohl nur belächelt.”

So aber kannte die Euphorie des VfL-Managers und seiner 14 Geschäftsstellen-Mitarbeiter, der Mannschaft und der 50 mitgereisten Fans am Mittwochabend keine Grenzen. Im Gäste-Fanblock herrschte ausgelassene Stimmung, nachdem man gemeinsam das Team bis zur Schlusssekunde unterstützt hatte. „Dieser Sieg”, so Flatten, „war keine Pflicht, sondern lediglich die Kür. Jetzt aber freuen wir uns gemeinsam auf ein richtiges Endspiel um die Final-Four-Teilnahme.”

Der Gegner im Viertelfinale wird den Gummersbachern am Samstag zugelost, wenn im Rahmen des Bundesligaspiels zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem THW Kiel die Begegnungen der nächste Runde ermittelt werden. Wunschgegner gibt es keine mehr. „Aber ein Heimspiel wäre schon klasse”, so Flatten. Und sollte es am Ende der THW Kiel sein? „Dann”, so der VfL-Manager schmunzelnd, „wäre ein Auswärtsspiel auch ertragbar, weil wir dann eine höhere Einnahme generieren können.” Ganz sicher aber wird jeder, der dem VfL die Daumen drückt, am Samstag beim Heimspiel gegen MT Melsungen auch immer die Auslosung in Flensburg im Blick haben.

Der Erfolg im Achtelfinale rundet aus VfL-Sicht eine Hinrunde ab, die in vielerlei Hinsicht bemerkenswert ist. Sie ist deutlich besser gelaufen ist, als es Fans und Fachleute im Sommer erwarten durften. Eine Ausbeute von 20:16-Punkten aus den ersten 18 Saisonspielen und Tabellenplatz 7 haben selbst die kühnsten Optimisten nicht erwarten können. Zu Saisonbeginn galt es für Trainer Emir Kurtagic, aus einer Mannschaft, die ohne große Namen verstärkt wurde, eine homogene Einheit zu bilden. Das ist in einem Maße geglückt, das, so Flatten, „alles übertrifft, was wir erwarten durften”. Und mehr noch: Neben dem sportlichen Erfolg ist es der Mannschaft gelungen, viele Sympathien zurückzugewinnen und viele Fans wieder neugierig zu machen. Die vorzeitige Vertragsverlängerung von Trainer Kurtagic vor drei Wochen war nur eine logische Folge dieses Prozesses. Den Manager freut besonders, dass der sportliche Erfolg den VfL noch interessanter für potenzielle Partner macht. „Wir kommen heute wieder mit Leuten ins Gespräch”, so Flatten, „für die wir jahrelang nicht mehr interessant waren.”

Das ist mittlerweile auch außerhalb des Oberbergischen angekommen. Schon im Rahmen des Länderspiels der DHB-Auswahl gegen Finnland Ende Oktober in der Schwalbe Arena hatte sich Bernhard Bauer lobend über den neuen VfL geäußert. „Der Klub”, so der DHB-Präsident, „hat alle Voraussetzungen, um wieder an seine glorreichen Zeiten anknüpfen zu können.” Bauer betonte, dass der Weg mit jungen, deutschen Spielern am erfolgversprechendsten sei. Und auch Stefan Kretzschmar, viele Jahre einer der schärfsten Kritiker seines Ex-Vereins („Die große Tradition bewahrt den Verein nicht vor dem sportlichen Abstieg.”), steht dem VfL und seinen Machern wieder höchst positiv gegenüber. „Der VfL ist mit dieser jungen Mannschaft auf einem sehr guten Weg”, so Kretzschmar, der seine ersten Profijahre im Oberbergischen verbrachte. „Frank Flatten wurde anfangs belächelt, aber was er jetzt dort mit seinem Enthusiasmus, mit Trainer Emir Kurtagic und allen Beteiligten auf die Beine gestellt hat, ist schon aller Ehren wert und der absolut richtige Weg”, so Kretzschmar weiter.

Selbst die Konkurrenz aus der Liga beobachtet den Aufschwung des Traditionsvereins mit Begeisterung. Kai Wandschneider, zuletzt mit der HSG Wetzlar unterlegener Gast in Gummersbach, fand nur lobende Worte für das, was im Oberbergischen gerade entsteht. „Ich sehe jetzt hier eine Strategie. Das ist eine von Frank sehr klug zusammengestellte Mannschaft mit einer echten Perspektive.” Und weiter: „Der VfL hat ein fantastisches Publikum, unglaubliche Unterstützung, und das war so in der Form, wenn ich das mal so offen sagen darf, bei den letzten Begegnungen in Gummersbach nicht so. Da hat sich grundlegend etwas verändert und das liegt an der klugen, strategisch tollen Arbeit der Menschen, die hier in der Verantwortung stehen.”

Das alles macht stolz. Den drei noch ausstehenden Aufgaben in diesem Jahr darf der VfL nun entspannt entgegensehen. Mit den Begegnungen daheim gegen Melsungen am Samstag um 19 Uhr, dem Gastspiel beim Aufsteiger in Friesenheim (23. Dezember um 19 Uhr) und dem Jahresabschluss gegen die Füchse aus Berlin vor heimischer Kulisse (26. Dezember um 19 Uhr) kann das Team von Trainer Emir Kurtagic die sportliche Bilanz weiter verbessern. Manager Frank Flatten warnt aber zugleich vor zu viel Selbstzufriedenheit: „Der gegenwärtige Erfolg war und ist nur deshalb möglich, weil Spieler, Trainer und Umfeld zu 100 Prozent konzentriert gearbeitet haben. Bei aller berechtigten Freude über den herausragenden Zwischenstand sind wir gut beraten, so weiterzumachen und nicht abzuheben. Die Momentaufnahme macht aber schon glücklich.”

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