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VfL Gummersbach: Andreas Heyme im Interview

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„Das ist ein Wahnsinnsgefühl!”

Gummersbach – Nach langem Leidensweg ist Gummersbachs Kreisläufer Andreas Heyme zurück. Der 22-Jährige hofft sogar noch in dieser Saison auf Erstligaeinsätze.

Angesichts Ihrer Leidensgeschichte muss man das Interview schon mit der Frage eröffnen, wie es Ihnen geht?

Heyme: Sehr, sehr gut. Seit zwei Wochen steigere ich allmählich mein tägliches Trainingspensum. Ich bin seit der vergangenen Woche auch offiziell wieder gesund und durfte bereits ein Spiel für die Gummersbacher U-23-Mannschaft machen. Da ich auch das Training mit dem Bundeskader wieder aufgenommen habe, hoffe ich noch auf den einen oder anderen Erstligaeinsatz in dieser Saison.

Im August vergangenen Jahres zogen Sie sich einen Kreuzbandriss, einen Meniskusriss und einen Knorpelschaden im Knie zu. Mehr geht nicht, oder?

Heyme: Kaum. Gott sei Dank hat zumindest das Innenband gehalten. Ich war nach der Verletzung medizinisch allerdings in besten Händen bei meinem Operateur Jan Vonhoegen und unserem Mannschaftsarzt Jochen Viebahn.

Wie ist das überhaupt passiert?

Heyme: Passiert ist das im vergangenen August im letzten Vorbereitungsspiel auf die neue Saison. Im Turnier um den Select-Cup spielten wir gegen den TuS Ferndorf, als ich mit dem rechten Bein einstemmen wollte, mich klein gemacht hatte und in der Drehung irgendwie mit dem Fuß auf dem Hallenboden hängenblieb. Ich wusste sofort: Da ist was passiert.

Andreas Heyme - Quelle: VfL Handball Gummersbach GmbH
Andreas Heyme – Quelle: VfL Handball Gummersbach GmbH

Die Reha war eine harte Zeit, oder?

Heyme: Sicher, zunächst fällst du erst mal in ein tiefes Loch. Du hast keinen Ahnung, wie es weitergeht oder was auf dich zukommt. Aber wenn die Reha mit zwei bis drei Behandlungen pro Tag begonnen hat, geht es allmählich besser. Aber es ist wirklich viel Schweiß in dieser Zeit geflossen.

Inwieweit hat sich der Klub in dieser Zeit um Sie gekümmert?

Heyme: Herausragend. Das war ganz großartig, was unsere Physios Frank Erdner und Julian Hartkopf für mich möglich gemacht haben. Zusammen mit unserem Athletiktrainer David Höhsfeld haben die mich intensivst betreut und Stück für Stück wieder aufgebaut. Und ich habe wirklich viele Stunden in der Halle verbracht.

Jetzt sind Sie wieder dabei, Anschluss herzustellen. Wie weit sind Sie auf diesem Weg schon gekommen?

Heyme: Ich bin schon wieder ganz gut dabei, auch wenn mir Schnellkraft und Ausdauer noch ein wenig fehlen. Ich habe noch nicht wieder die alte Explosivität, aber mit der Routine und mit der konsequenten Trainingsarbeit wird sich auch das rasch wieder normalisieren. Wichtig ist, dass ich rasch wieder in die automatisierten Abläufe im Team hereinkomme.

Gutes Gefühl, nicht wahr?

Heyme: Das ist ein Wahnsinnsgefühl. Ich bin gegenwärtig total euphorisch. Jeden Tag gehe ich voll aufgeregt zum Training. Das fühlt sich wirklich richtig gut an.

Hat der VfL sich um Sie gekümmert in all der Zeit?

Heyme: Klar. Er hat mir jegliche Reha-Maßnahme ermöglicht und – was noch wichtiger war – überhaupt keinen Druck gemacht. Der VfL hat mir die erforderliche Zeit gegeben. Ich konnte meine schwere Verletzung optimal auskurieren.

Wie ist Ihre gegenwärtige Vertragssituation?

Heyme: Mein Vertrag beim VfL läuft noch bis Sommer des nächsten Jahres. Ich werde aber in der kommenden Saison mit einem Doppelspielrecht für den TuS Ferndorf ausgestattet sein, um in der 2. Liga Spielpraxis zu sammeln. Das Training werde ich zur Hälfte in Gummersbach und zur Hälfte in Ferndorf absolvieren. Meine Lebensmitte bleibt somit Gummersbach. Allerdings genießt der VfL erstes Recht. Das heißt: Wenn der Klub mich braucht, spiele ich hier.

Hatten Sie konkrete Angebote anderer Vereine in der schweren Zeit?

Heyme: Klar, es hat andere Angebote gegeben. Aber ich fühle mich in Gummersbach extrem wohl. Ich beweg ich hier nach sechs Jahren in meinem vertrauten Umfeld. Ich habe hier mein Abi gemacht, und ich lebe hier gemeinsam mit meiner Freundin. Zudem kann ich auf einen tollen Freundeskreis zählen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle unbedingt noch Birgit Knut und Malee Dreschmann erwähnen, die mich in meiner schwersten Zeit von Termin zu Termin gefahren haben. Ohne die beiden – und natürlich ohne meine Mama Eva Heyme – wäre ich hilflos gewesen.

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