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„Verspielt“ – Die diesjährige Produktion des Literatur Kurses der Gesamtschule Waldbröl kam am Dienstag zur Aufführung

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Man sieht das Konzept der  Mehrfachbesetzung : Eva in 5facher Besetzung bedroht ihren Mann Andre (ebenfalls 5x besetzt) um ihrer Schwester (2x Luisa) zu verdeutlichen, dass Andre sie hintergangen hat.

„Wollen Sie auf die Erde zurück? Sind Sie deshalb hier?“, fragt Ellen Schulz aus dem Literatur Kurs als Sekretärin im Büro zwischen Leben und Tod zwei verliebte Geistwesen.

Nochmal die Zeit zurück zu drehen um dann alles anders machen zu können, haben sich die meisten Menschen schon mindestens einmal gewünscht. Mit der Frage, inwiefern dies überhaupt möglich wäre, selbst wenn man die Zeit zurück drehen könnte, haben sich die 32 SchülerInnen des Literatur Kurses der Gesamtschule Waldbröl dieses Schuljahr in der Eigenproduktion „Verspielt“ auseinander gesetzt und am Dienstag, den 19.6. zur Aufführung gebracht.

Eva aus gehobenen Verhältnissen und Robert, ein Revolutionär, begegnen sich und verlieben sich sofort unsterblich ineinander. Das Problem dabei ist allerdings, dass sie bereits gestorben sind, genauer gesagt ermordet wurden und das auch noch zu früh, denn sie waren füreinander bestimmt. Glücklicherweise bekommt man In diesem Fall eine zweite Chance, die Zeit wird zurück gedreht: so haben die beiden genau 24 Stunden, um sich zu treffen, zu lieben und sich 100% zu vertrauen. Denn das ist die Bedingung, an die diese Möglichkeit geknüpft ist.

Das Besondere der Inszenierung  war, dass von den 32 Mitwirkenden  des 12. Jahrgangs beinahe die gesamte Spieldauer über mindestens 20 SchülerInnen auf der Bühne zu sehen waren. Dabei wurde nicht nur die Hauptbühne der Aula genutzt, sondern auch die Gänge und Nebenbühnen.

Möglich machte dies das ungewöhnliche Inszenierungskonzept der Mehrfachbesetzung, bei dem es nicht nur eine Person gibt, die die Hauptrolle spielt, sondern mehrere, und das z.T. gleichzeitig. So ergibt sich die Möglichkeit der Verstärkung ausgewählter Momente oder Figuren sowohl im Spiel als auch in der Gestaltung des Textes, der mal im Chor, mal kanonisch oder aufgeteilt auf mehrere Darsteller gesprochen wird.

Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage, ob man überhaupt anders handeln kann, als man handelt, ließen die SchülerInnen  offen. Zwar schaffen Eva und Robert es nicht, sich der Herausforderung zu stellen – zu sehr sind sie verstrickt in Themen der Rache und des politischen Engagements, bzw.  in die Verantwortung, die sie ihrem „früheren“ Leben gegenüber empfinden, allerdings sprechen sie nach dem Scheitern einem weiteren Paar, das sich freut, durch § 140 wieder zurück ins Leben zu dürfen Mut zu, ihre Chance zu nutzen.

„Versuchen Sie es.“, waren in dem Zusammenhang die Schlussworte des Stückes und die Theaterbesucher der voll besetzten Aula konnten neben einem sehr kurzweiligen und unterhaltsamen Abend  viele Ansatzpunkte zu der Frage nach dem freien Willen mit nach Hause nehmen.

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