Wiehl – Das Kooperationsprojekt des Jugendamtes der Stadt Wiehl, der LVR-Förderschule Hugo-Kükelhaus und der Hauptschule „Beste“ ging in diesem Jahr in die dritte Runde. Die Zusammenführung von 16 Haupt- und FörderschülerInnen mit und ohne Behinderung stand wieder im Vordergrund der gemeinsamen 3 Tage.
Die Durchführung des Projekts für die Neunt- und Zehntklässler fand überwiegend im Jugendheim Drabenderhöhe statt. Auch wenn die Thematik einer gezielten Berufsorientierung den Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit darstellte, war auch das Erkennen von Fähigkeiten, Kompetenzen und Stärken der einzelnen TeilnehmerInnen von besonderer Bedeutung. In gemischten 2er Teams aus Haupt-und FörderschülerInnen stellten die Jugendlichen wertvolle Kompetenzen des Gegenübers der Gesamtgruppe vor. Pantomimisch wurden unterschiedliche Gefühle wie Stärke, Mut und Angst sowie verschiedene Berufe dargestellt und von der Gruppe erraten. In einem Berufsfeldtest konnten die jungen Leute feststellen, welchem Berufstyp sie eher entsprachen: dem Kreativen, dem Sozialen, dem Handwerklichen, dem Kaufmännischen oder dem Technischen. Am zweiten Projekttag, welcher in der Hugo-Kükelhaus Schule stattfand, wurden in 2er Teams persönliche Bewerbungsflyer erstellt. Die Schülerinnen und Schüler halfen sich gegenseitig und nutzten die am Vortag entstandenen Ergebnisse. Die Projektleiterin Martina Kalkum wurde an diesem Tag von der VSB gGmbH Mitarbeiterin, Frau Marion Hütten, fachlich unterstützt.
Der 3. Projekttag begann mit der Vorstellung der Flyer in der Gesamtrunde im Jugendheim Drabenderhöhe. Anschließend wurden in Rollenspielen Bewerbungsgespräche zu verschiedenen Berufen geführt. Schließlich wagten sich die TeilnehmerInnen auch an Teamübungen, die festgefahrene Muster durchbrachen. Jedes Mädchen und jeder Junge entdeckte Stärken, die in die Gemeinschaft eingebracht werden konnten, um Herausforderungen zu meistern. Zum Abschluss der Projekttage wurde aus unterschiedlichen Materialien eine „Kettenreaktion“ aufgebaut. Auch hier war wieder Kreativität und Teamgeist gefragt. Die beim Start vorhandenen Vorurteile und Ängste konnten durch gemeinsames Erleben abgebaut werden. Erneut heißt die zentrale Feststellung: Es ist normal, verschieden zu sein! Das Projekt „Total Normal“ erhielt im Jahr 2012 den Demografie-Sonderpreis zum Thema Inklusion. Die Jugendheimleiterin Martina Kalkum war wieder für die Konzeptentwicklung, die Projektleitung und die Durchführung verantwortlich. Ihr Leitspruch lautet: „Wir engagieren uns für eine inklusive Gesellschaft“!