Nümbrecht – „Ein klares Statement gegen die Sterbehilfe“. Schmerztherapie und die vernetzte Versorgung der Bürgerinnen und Bürger an deren Lebensende stehen im Mittelpunkt des 5. Nümbrechter Palliativ- und Hospiztags.
Nümbrecht. „An ihrem Lebensende sollen die Menschen im Oberbergischen Kreis gut versorgt und möglichst schmerzfrei Abschied nehmen können“, sagt Dr. Jorg Nürmberger von der Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung in Wiehl. Dieses gemeinsame Ziel der ambulanten und stationären Anbieter in der kreisweiten Palliativversorgung steht im Mittelpunkt des 5. Nümbrechter Hospiz- und Palliativtags am Samstag, den 5. November 2016, in der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrecht. Zu der Veranstaltung mit Referaten, Austausch und Diskussion in der Klinik an der Höhenstraße 30 in Nümbrecht sind Betroffene, Interessierte und Fachleute zwischen 9.30 und 15.00 Uhr herzlich eingeladen.
Beim Hospiz- und Palliativtag wird unter anderem mit Dr. Stefan Brettner, Leiter der Palliativstation am Klinikum Oberberg in Waldbröl, über die Auswirkungen des Anfang 2016 revidierten Hospizgesetzes gesprochen. Über den Stand der darin geforderten Spezialisierten Ambulante Palliativversorgung (SAPV) im Oberbergischen Kreis informieren Palliativärztin Dr. Elisabeth Jülich aus Gummersbach-Dieringhausen und Edith Walter, Inhaberin eines Pflegedienstes in Nümbrecht. Ziel der SAPV ist es, die bestmögliche Lebensqualität und Selbstbestimmung sterbender Menschen in ihrer gewohnten Umgebung, in Kliniken oder Hospizen zu erhalten. Über die Finanzierung der SAPV wird aktuell in Nordrhein-Westfalen zwischen Anbietern und Kranken- und Pflegekassen konträr diskutiert.
„Um sterbenden Menschen ihre Lebensqualität zu erhalten, brauchen wir eine Struktur, bei der die Dienste lückenlos und Hand in Hand eine Versorgung der Betroffenen und ihrer Angehörigen garantieren“, sagt Chefarzt Dr. Markus Ebke von der Rhein-Sieg-Klinik. Der Oberbergische Kreis sei in dieser Hinsicht bereits Vorreiter. „Es gibt viele Kooperationen, so werden wir zum Beispiel einige Pflegekräfte der Klinik durch die Malteser in der Sterbebegleitung ausbilden lassen.“ Auch beim anstehenden Hospiz- und Palliativtag sollen nun bestehende Vernetzungen weiter ausgebaut werden. „Und damit unterstreichen wir noch einmal unser klares Votum gegen die Sterbehilfe“, betont Ebke.
Veranstalter des Nümbrechter Palliativtags sind neben der Rhein-Sieg-Klinik, die Johanniter im Regionalverband Rhein.-/Oberberg, der Ambulante Malteser-Hospizdienst Wiehl/Nümbrecht, der Förderverein „Freunde und Förderer der Hospizarbeit in Wiehl“, die Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung, der Oberbergische Kreis und das Klinikum Oberberg.
Programm
9.30 Uhr:
Familienchor „Am Ha Adon“ (Hebräisch für „Familie des Herrn“) des katholischen Seelsorgebereichs „An Bröl und Wiehl“
10.00 Uhr:
Begrüßung durch Chefarzt Dr. Markus Ebke von der Rhein-Sieg-Klinik, Gesundheits- und Sozialdezernent Ralf Schmallenbach vom Oberbergischen Kreis und Dr. Jorg Nürmberger von der Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung
10.30 Uhr:
Vortrag zu „Hospiz- und Palliativpflege mit Schmerztherapie“ von Dr. med. Johannes Horlemann (Kevelaer) von der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin
11.15 Uhr: Diskussion
11.30 Uhr: Familienchor „Am Ha Adon“
11.50 Uhr:
Vortrag „Ethisch und medizinethische Betrachtung der Sterbebegleitung nach Einführung der neuen Gesetzgebung“ mit Palliativmedizinerin Dr. Birgit Jaspers von der Uni-Klinik und dem Malteser-Krankenhaus in Bonn
12.20 Uhr: Diskussion
12.30 Uhr:
„Palliativmedizinische Versorgung aus Sicht des Oberbergischen Kreises: Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) und wie die Frage: Wie geht es weiter mit Blick auf Erwachsene und Kinder?“ Eine Bestandsaufnahme der Palliativärztin Dr. Elisabeth Jülich (Gummersbach-Dieringhausen) und Edith Walter, Inhaberin eines Pflegedienstes in Nümbrecht
13.15 Uhr: Diskussion
13.30 Uhr: Pause mit Imbiss
14.00 Uhr:
„Wie wird das neue Sterbegesetz in stationären Einrichtungen umgesetzt?“ Ein Vortrag von Simone Stahl, Referentin „Palliativ Care“ der Malteser in Köln
14.30 Uhr:
Runder Tisch zum Thema „Was ist gefordert in Oberberg, und wie kann uns das neue Hospizgesetz weiterhelfen?“ unter der Leitung von Dr. Stefan Brettner, Leiter der Palliativstation am Klinikum Oberberg in Waldbröl
15.00 Uhr:
Verabschiedung und Ausklang durch Dr. Stefan Brettner und Dr. Markus Ebke