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Startercenter NRW Oberberg und IHK aktiv für Gründer

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Oberbergischer Kreis. Das ist bestimmt nicht mit der Gewerbeanmeldung erledigt, befürchtete der Gummersbacher Axel Schirp, als er das erste Mal daran dachte, seine Idee auch selbstständig zu verkaufen. Seit 1994 war er in einer Firma für Anlagentechnik tätig, zuletzt als Exportleiter eines beratungsintensiven Nischenprodukts. Dort lernte er Markt, Kunden und Wettbewerb kennen.

Nachdem ihm aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt wurde, war schnell für den 42-Jährigen klar, dass er seine Kenntnisse und Fähigkeiten künftig als selbstständiger Handelsvertreter auf eigenes Risiko einsetzen wollte. Partner waren schnell gefunden, und so machte er sich umgehend an die Planung seiner Selbständigkeit. Sein erster Weg führte ihn in die Zweigstelle Oberberg der IHK Köln. Zwei Gründungsberaterinnen unterstützen dort die Gründungswilligen mit Rat und Tat. Susanne Maaß, eine der beiden Gründungsberaterinnen, versorgte ihn – nachdem er ihr seinen Rohentwurf des Businessplans hatte zukommen lassen – zunächst mit den wichtigsten Informationen und Anleitungen, damit er selbst seine Idee schon einmal auf den Prüfstand stellen konnte. Den daraufhin überarbeiteten Businessplan ließ er umgehend seiner Beraterin zukommen.

„Wenn wir einen Businessplan erhalten, schauen wir uns zunächst an, ob die wesentlichen Bestandteile dort enthalten sind – also Beschreibung der Idee, Untersuchung von Markt und Wettbewerb, Standort, rechtliche Voraussetzungen und Planungsrechnungen – aber auch Lebenslauf, Berufsabschlüsse und Zeugnisse. Dann setzen wir uns gründlich mit dem Konzept auseinander und laden den Gründer zum Gespräch ein.

Dabei sagen wir jedem Gründer und jeder Gründerin, dass sie ihren Businessplan nicht für uns, sondern für sich selbst schreiben“, erläutert Susanne Maaß. „Das war ein ganz schön komisches Gefühl“, erinnert sich Axel Schirp, „da hat sich zum ersten Mal jemand mit meinem Vorhaben befasst, der sich mit so etwas auskannte. Überrascht hat mich, wie genau Frau Maaß hingeschaut hat und welche Widersprüche sie entdeckt hat – die waren mir nicht aufgefallen.“ Susanne Maaß: „Das war auch für mich eine spannende Gründungsidee, die Axel Schirp plante und er hatte dies sehr einleuchtend zu Papier gebracht. Als neutraler Ratgeber hat man einfach einen anderen Blick darauf – und mit unserer Erfahrung sehen wir Schwachstellen, die der Gründer nicht so wahrnimmt. Unsere Gründer haben Anspruch auf eine ehrliche Meinung, schließlich fragen sie ja die Fachleute! Für Fragen stehen wir natürlich auch nach der Gründung immer zur Verfügung.“ Axel Schirp lacht: „Fragen hatte ich reichlich! Die ganzen Planungsrechnungen haben mich am Anfang schon etwas eingeschüchtert – wenn man das nicht jeden Tag macht, ist das gar nicht so einfach! Die Downloads der IHK dazu haben mir dabei sehr geholfen. Nach zehn Wochen Planungen und persönlichen Gesprächen waren meine Unterlagen ausgereift, so dass Frau Maaß mir die positive Stellungnahme zum Gründungszuschuss gerne ausgestellt hat.“

Angelika Nolting, Leiterin der Unternehmensförderung, erläutert hierzu: „Viele Gründer geben nicht deshalb auf, weil sie keinen Erfolg haben – häufig gehen die Reserven einfach zu schnell zu Ende. Dann aber finanziert die Bank nicht mehr nach! Wer also von Anfang an richtig kalkuliert und seinen Kapitalbedarf zutreffend einschätzt, kann sich in Ruhe ums Geschäft kümmern, wenn es dann richtig losgeht. Und das findet man eben nur heraus, wenn man saubere Planungsrechnungen erarbeitet!“

Also doch nicht so leicht? „Na ja,“ schmunzelt Axel Schirp, „durch den Sprung in die Selbstständigkeit kommt ein nicht zu unterschätzender Erfolgsdruck dazu – aber andererseits auch ein riesiger Motivationsschub! Dabei positiv eingestellt zu bleiben, aus Misserfolgen zu lernen und nun als Unternehmer denken zu müssen – das war eine völlig neue Erfahrung, die mich sehr geprägt hat und die ich nicht mehr missen möchte!“

Mit einer innovativen Lösung im Kopf, metallische Verunreinigungen in Schüttgütern auf eine ebenso brillante wie einfache Art und Weise zu entfernen, begann nach vier Wochen Selbstständigkeit ein entscheidender Wandel meiner Arbeit. Diese Idee wurde im Mai 2010 zum Patent angemeldet.

„Anfangs begann ich „nur“ als Handelsvertreter, inzwischen beliefere ich meine Kunden mit meinem eigenen Produkt“, so Schirp.

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