Gummersbach – Die Temperaturen klettern nach oben, die Sonne strahlt am blauen Himmel, die Sommerferien stehen vor der Tür. Viele Oberberger zieht es zur Abkühlung an die hiesigen Talsperren. Sonnenbaden und schwimmen in der freien Natur ist sehr beliebt. Doch beim Ausflug an die Talsperren gibt es einiges zu beachten.
So ein Sprung ins kühle Nass ist bei sommerlichen Temperaturen sehr verlockend, doch die DLRG warnt. „Wer in Naturgewässern baden geht, sollte nicht einfach blind ins Wasser springen“, erklärt Stephan Küpper von der DLRG Gummersbach. Je nach Badebetrieb sei das Wasser sehr trüb, so dass man nicht erkenne könne, was sich unter der Wasseroberfläche befindet.
Auch sollte man sich vor dem Baden abkühlen. „Wer zum Beispiel drei Stunden auf einer Luftmatratze auf der Talsperre getrieben ist und sich dann einfach fallen lässt, muss mit Kreislaufproblemen rechnen“, so Küpper. Die oberen Wasserschichten seien zwar durch die Sonneneinstrahlung erwärmt, aber darunter komme es zu sogenannten Sprungschichten. Aus oberflächlichen 22 Grad werden schnell 15 Grad. Der Experte rät: Erst bis zur Hüfte ins Wasser. Anschließend die Arme abkühlen und dann den Oberkörper mit Wasser bespritzen. Von der Radikal-Methode „Augen zu und direkt rein“ sollte man gesundheitlichen Gründen dringend Abstand nehmen.
Trotz Vorsichtsmaßnahmen kann es zu Notfällen kommen. Auch hier gibt es einiges zu beachten. Damit es erst gar nicht zu Unfällen kommt, sollten Nichtschwimmer nur im Uferbereich und nur mit Schwimmhilfen baden gehen. Eltern sollten ihre Kinder nicht aus den Augen lassen. Wer ohne Kinder unterwegs ist: Auch ein Blick auf andere Badegäste kann helfen, Unfälle zu vermeiden.
Kommt es trotzdem zu einem Unfall, muss zunächst der Notruf über die 112 abgesetzt werden. Küpper: „Anschließend sollte man sich durch lautes Schreien und das Winken mit Armen oder auch Jacken bemerkbar machen“, erklärt Küpper. Eine Rettung auf eigene Faust kann nicht ungefährlich sein. Daher sollte man auf die Einsatzkräfte warten. Dennoch sollte man zu dem Verunglückten schwimmen und beruhigend auf ihn einreden. Körperkontakt vermeiden, denn: „Wer zu ertrinken droht, gerät in Panik, entwickelt ungeheure Kräfte und greift nach allem, was sich ihm bietet. Dadurch gerät der Helfer selbst in Gefahr, unter Wasser zu geraten.“ Wer unbedingt helfen möchte, sollte Auftriebsmittel – zum Beispiel eine Luftmatratze oder einen Schwimmring – mit sich führen und diese dann dem Ertrinkenden zuwerfen. Alternativ kann auch ein Handtuch oder ein Seil helfen, an dem sich der Verunglückte festhalten kann.
Generell sollten sich die Badegäste nur an den gekennzeichneten Badezonen aufhalten. Hier ist an Wochenenden und an Feiertagen für einen Wachdienst seitens der DLRG gesorgt.
Küpper, der auch als Feuerwehrmann aktiv ist, macht auf einen weiteren Punkt aufmerksam: „Grillpartys sind an den Talsperren nicht erlaubt – vor allem nicht im Wald.“ Da der Juli sehr trocken ist, steigt die Waldbrandgefahr. Hinzu komme der Alkoholkonsum. Küpper: „Vor allem Jugendliche kommen auf leichtsinnige Ideen und springen von den Sperrmauern oder von Bäumen in die Talsperren. Dies birgt ein sehr hohes Verletzungsrisiko und ist außerdem verboten.“
Eine Übersicht über die Wasserqualität in den oberbergischen Talsperren und die ausgewiesenen Badezonen hält der Oberbergische Kreis auf seiner Internetseite bereit.