Oberbergischer Kreis – Das „Haus am Park“ des Evangelischen Altenzentrums Johannesstift in Hückeswagen stand seit Ende März nach positiven Coronavirus-Tests unter Quarantäne. Kreis führt weiterhin präventive Tests in den oberbergischen Pflege- und Betreuungseinrichtungen durch.
Das „Haus am Park“ des Evangelischen Altenzentrums Johannesstift in Hückeswagen war in den vergangenen Wochen besonders von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung und 16 Bewohnerinnen und Bewohner wurden positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Leider verstarben zwei der positiv getesteten Bewohner.
Nach Bekanntwerden des ersten positiven SARS-CoV-2-Falls in der Einrichtung ordnete das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises eine sogenannte Kohorten-Isolation für das betroffenen „Haus am Park“ an. Die betroffenen Seniorinnen und Senioren wurden innerhalb ihres Wohnbereichs von den anderen Bewohnerinnen und Bewohnern isoliert. Der Oberbergische Kreis stellte beiden Einrichtungen zusätzliche Schutzausrüstungen wie Atemmasken zur Verfügung.
„Ich freue mich, dass sich die Infektionen nicht noch weiter unter den Bewohnerinnen und Bewohner in der Einrichtung ausgebreitet haben. Erfreulicherweise konnten die Quarantänemaßnahmen nun aufgehoben werden.“, sagt Landrat Jochen Hagt nach der gestrigen (27. April) Sitzung des Krisenstabs des Oberbergischen Kreises. Für die Einrichtung habe die doppelte Quarantänezeit (bis zum 24. April 2020) gegolten. Dies sei die übliche Vorgehensweise bei einem Ausbruchsgeschehen in einer Gemeinschaftseinrichtung, in der zwei oder mehr Personen betroffen seien. „Man vermeidet dadurch die unbemerkte Weiterverbreitung durch zu kurze Quarantänezeit innerhalb der Einrichtung. Außerdem wird das Personal noch zusätzlich vor Ablauf der Quarantäne getestet. Die Quarantäne wird nur aufgehoben, wenn die Tests negativ sind. Ziel ist es so unbemerkte Infektionsketten auszuschließen“, erklärt Landrat Jochen Hagt das Vorgehen des Gesundheitsamtes des Oberbergischen Kreises.
Bei der Bewältigung der schwierigen Situation innerhalb der Einrichtung zogen alle Beteiligten an einem Strang. „Alle Akteure des Gesundheitswesens und die Einrichtung arbeiteten in enger Abstimmung zusammen, um die Situation bestmöglich im Sinne der Bewohnerinnen und Bewohner zu kontrollieren“, sagt Landrat Jochen Hagt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des „Haus am Park“ engagierten sich während der Quarantänephase in besonderem Maße. „Ich bin dankbar und glücklich, dass nun erst einmal die schlimmste Phase überwunden ist. Es war sehr deutlich zu spüren, dass man dort alles gegeben hat, um die Bewohnerinnen und Bewohner vor Gefahren zu schützen und dennoch das Leben so angenehm wie möglich zu machen“, sagt der Hückeswagener Bürgermeister Dietmar Persian.
Präventive Tests in den Pflege- und Betreuungseinrichtungen
Wie berichtet führt der Oberbergische Kreis präventive Coronavirus-Tests in den Pflege- und Betreuungseinrichtungen im Kreisgebiet durch. Der Großteil der Einrichtungen wurde inzwischen besucht, beraten und das Personal vorsorglich auf das Coronavirus getestet.
Auch Bewohnerinnen und Bewohner mit Erkrankungssymptomen wurden vorsorglich getestet. Bei den Tests der vergangenen Tage wurden weitere SARS-CoV-2-Fälle beim Personal dreier Einrichtungen nachgewiesen. Eine Mitarbeiterin des Haus am Konradsberg in Wiehl und des HBW Haus für Menschen mit Behinderung Wiehl GmbH wurden positiv getestet. Auch eine Mitarbeiterin des Engelsstifts in Nümbrecht hat das Virus.
Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises führt in allen Fällen die sogenannte Umgebungsuntersuchung durch und ermittelt die Kontaktpersonen der beiden Betroffenen. Die notwendigen Isolationsmaßnahmen wurden abgestimmt. In den Einrichtungen wurden die Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Personal der Bereiche, in denen die Mitarbeiterinnen zuletzt tätig waren, vorsorglich abgestrichen. Die Testergebnisse bleiben abzuwarten.
Quelle: OBK