Wiehl – Die Resonanz im Kulturhaus Siebenbürgen war enorm. Rund 120 Drabenderhöher Gäste fanden sich gestern Abend zur Erstauflage der neuen Wiehler Bürgerversammlung „Verwaltungsvorstand vor Ort“. Bürgermeister Werner Becker-Blonigen zeigte sich begeistert von einem bürgernahen Treffen im solch großen Stil und stellte den anwesenden Verwaltungsvorstand im Detail derer Zuständigkeitsbereiche vor. Demografiebeauftragter Dieter Dresbach präsentierte zunächst den demografischen Wandel von Drabenderhöhe. Zu einem Rückgang einiger Jahrgangsstärken ergänzte Becker-Blonigen, dass man hier eine Willkommenstruktur aufrecht erhalten muss, wo auch das mitwirken der älteren Menschen erforderlich sei, damit entstandene Lücken geschlossen werden um in Größe und Summe bestehen zu bleiben.
Nun war es an der Zeit für das favorisierte Thema des Abends, die geplanten Windkraftanlagen in Oberstaffelbach. Unter den Gästen fand sich natürlich eine Delegation der Initiative „ Gegenwind Oberstaffelbach“, welche mit vielen Fakten und Insiderinformationen die offene Diskussion mit dem Bürgermeister der Stadt Wiehl einleitete.
Becker-Blonigen zeigte sich überzeugt von einer generellen Notwendigkeit der Energiewende, mahnte aber, dass nicht jede Gemeinde solch ein Vorhaben als Eigenpolitik betreiben sollte. Ferner müssen vorrangig Standorte gefunden werden, wo Mensch und Natur möglichst wenig tangiert werden. Den teilweise verschärften Kritikern hielt er noch einmal vor Augen, dass man sich der Sache in der Stadt Wiehl stets ernst annehme und die Interessen der Bürger wahrnimmt. Er verwies aber auch, dass Gemeindegrenzen auch Verwaltungsgrenzen sind und man mit seinen individuellen Rechtsanspruch die gebündelten Bürgerinteressen beim Rat der Gemeinde Nümbrecht effektiv zum Ausdruck bringen sollte.
Über den nächsten Planungsschritt der Windkraftanlagen Oberstaffelbach wird der Verwaltungsbereich der Gemeinde Nümbrecht im kommenden September entscheiden.
Bau- und Verkehrsausschussleiter Andreas Zurek präsentierte den Bürgern weitere anstehende Projekte in Drabenderhöhe. Neben dem 750.00 Euro teuren Sanierungskonzeptes des Kulturhauses wurde die erfolgreiche DSL-Bedarfsanfrage für die Ortschaften Dahl, Brächen und Immen vorgestellt. Großen Anklang fand auch die Vereinfachung der Dichtigkeitsprüfungen, die Kanalsanierung bis 2020 und die kommende Realisierung des Netzschlusses B56 mit Rad- und Gehweg zwischen Drabenderhöhe und Forst.
Seitens der Stadt Wiehl ist geplant, in einem halbjährlichen Turnus jeweils einen der Wiehler Hauptorte zu besuchen und die Bürger der umliegenden Ortschaften über lokale Projekte zu informieren sowie bei Fragen und Anliegen zur Verfügung zu stehen.