Wiehl. Zum Schuljahresausklang der besonderen Art, zog es den Biologie Leistungskurs des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in ein nahegelegenes Waldstück auf der Wiehler „ Warthe“. Als Ausgangssituation hatte der Bonner Wissenschaftsladen ( WILA Bonn e.V.) ein Planspiel entwickelt, welches u.a. bereits mit dem Deutschen Naturschutzpreis ausgezeichnet wurde.
Ein angrenzender Stadtwald der fiktiven Stadt „ Sommerberg“ wurde durch Sturmschäden auf einer Fläche von ca. 100 ha teilweise zerstört. Im Rahmen der Wiederaufforstung des Waldgebietes suchte die Stadtverwaltung nun nach einen Vorschlag für die zukünftige Gestaltung des Geländes. Die 28 Schüler wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, welche beide jeweils zwei Fachbereiche enthielten.
So waren die Vertreter des Forstamtes, vereint mit der Naturschutzorganisation Sommerberg und der Heimatverein zusammen mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft ins kreative Projektrennen gestartet. Über den Vormittag suchten die Parteien nach Nutzungsvorschlägen, um diese am mittäglichen Ortstermin der ebenso fiktiven Bürgermeisterin ( Nicola Schmitz ) vorzustellen.
Neben der Nutzungsdiskussion wurde anhand von wissenschaftlichen Stationen eine tiefgründige Argumentationsplattform geschaffen. Diese beinhalteten u.a. die Analyse des Waldbodens, Festigkeitsprüfungen an verschiedenen Hölzern, Werte des Waldes sowie die Fragestellung: „ Ist dieser Wald ein Erholungsort?“. WILA Bonn Mitarbeiter Bernd Assenmacher freute sich über die ausgezeichnete Leistungsbereitschaft der Wiehler Schüler und lobte deren Affinität zu Wald und Natur.
„Bürgermeisterin“ Schmitz leitete eine schlagfertige Debatte, welche die Konzepte einer „nachhaltigen, biologischen Waldwirtschaft“ sowie auf der anderen Seite die „Errichtung eines Walderlebnisparks mit Wandergebiet“ umfasste. Letztere gewann die Abstimmung knapp und wird nun dem „Sommerberger Stadtrat“ als Gestaltungskonzept vorgetragen.
Auch die Biologische Station Oberberg, in Vertretung von Christine Wosnitza war vor Ort und überzeugte sich von der professionellen Planspielabwicklung. Dazu gab es noch ein paar nützliche Ergänzungstipps für die aufmerksamen Schüler. „ Wichtig sei es, die naturverträgliche Nutzung in die Planungsprioritäten aufzunehmen“ und riet zur finalen Kompromissfindung der beiden ausgearbeiteten Nutzungskonzepte.
Für Schüler, Lehrer, und Fachdozenten eine schöne, praktische Ergänzung zum Schulalltag, welcher sich hoffentlich mit einer Neuauflage in auch jüngeren Alterklassen im neuen Schuljahr wiederholt.