Oberbergischer Kreis – Wer jetzt seinen Grill auspackt, ist nicht mehr ganz ‚up to date‘. Denn entgegen früherer Zeiten hat das Angrillen im Frühjahr und Abgrillen im Herbst ausgedient. Voll im Trend glühen die Holz-, Kohle-, Gasgrills und Smoker mittlerweile das ganze Jahr über und bringen die tollsten Variationen an köstlichem Grillgut auf den Teller.
Passend zu diesem Thema werden die Fachbetriebe der Fleischerinnung aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Oberbergischen Kreis und der Stadt Leverkusen deshalb vom 18.04.2016 bis zum 02.05.2016 einen Aktionszeitraum realisieren, der klassisches sowie voll im Trend liegendes Grillfleisch in zahlreichen Variationen vorstellt. Darüber liegen in den Fleischerfachgeschäften Steakfibeln und eine handliche Zeitschrift zum Thema Fleisch & Wurst für die Kundschaft kostenlos bereit. Insbesondere Frauen genießen den männlichen, vielleicht noch aus der Evolution stammenden ‚Urtrieb‘ des starken Geschlechts. Denn das Grillen übernehmen Männer gerne und zeigen großen Einsatz, um leckere Fleischstücke auf den Punkt zuzubereiten.
Die Damen können sich so ganz entspannt um die leckeren Beilagen, Dressings, Salate und Co. kümmern. „Aus Amerika herübergeschwappt“, so Dieter Himperich, Obermeister der Fleischerinnung Bergisches Land, „haben unsere Fleischstücke heutzutage auch nicht nur andere Namen wie beispielsweise ‚tomahawk steak‘, ‚rib eye steak‘ oder ‚therese major steak‘. Durch eine neue Schnittführung, die wir Fleischer vom Fach heute anwenden, können bestimmte Stücke des Tieres nun auch als Delikatesse herausgelöst und ebenfalls vergrillt werden.“ Denn früher, so ergänzt der Obermeister, waren ausschließlich die zarten Edelstücke wie Filet, Hüfte und Roastbeaf zum Grillen gedacht. Heute hingegen ist es machbar, die Teile so fein und effizient zu schneiden, dass daraus neue Varianten an schmackhaftem Grillfleisch gewonnen werden können. Es wird nichts verschwendet und in der Auslage der Fleischerfachgeschäfte sind neue Delikatessen zu finden, aus Stücken, die früher gar keine Beachtung fanden und direkt in Würsten verarbeitet wurden.
Ein Beispiel für das Können der Fleischer hier vor Ort ist beispielsweise die Herstellung eines ‚Dry-Aged-Steaks‘. Das Verfahren beginnt direkt nach der Schlachtung. Das Fleisch wird von seinen 37 Grad langsam auf 7 Grad heruntergekühlt – jeweils nur ein Grad pro Stunde. Anschließend reifen die Fleischstücke 6 Wochen lang abgehangen am Knochen in einer Reifekammer oder in einem speziellen Fleischreifeschrank bei exakt kontrollierter Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Der Luftkontakt lässt das Fleisch von außen trocknen. Während der Reifung entwickeln Dry-Aged Steaks eine hervorragende und besondere, leicht nussige, Geschmacksnote. Hier steht am Ende dann Qualität vor Preis und die Garantie eines unglaublichen Geschmackserlebnisses.
Insbesondere auch Schweinefleisch hat im Zuge der modernen Schnittmöglichkeiten eine neuartige Qualität erhalten und die Fleischstücke dazu neue Namen. Beispielsweise gibt es hier ‚baby back ribs‘ oder ‚Kachelfleisch, das anatomisch gesehen auf dem Hüftknochen sitzt. Beim Lamm wiederum kennt man die ‚Lammkoteletts‘ bzw. ‚Lammchops‘. Darüber hinaus stellen die Fleischer aber auch hervorragende Lammwürste zum Grillen her, was durch die Produktion in der eigenen Wurstküche möglich ist. Und auch das Hähnchen liegt in den Augen der Fleischer nicht mehr in alt hergebrachter Weise auf dem Grill. Sie setzen auf trendige Veredelungen durch raffinierte Gewürzzutaten und Soßen, die für wahre Gaumenfreuden sorgen. Auch diese Varianten und Rezepturen der Fleischer bringen ungeahnte Vielfalt und neue Möglichkeiten der Grillsaison 2016 mit sich.
Vielfalt gibt es ebenso für Genießer von Wild auf dem Grillteller. Aus Wild-Keulen werden Grillbraten gemacht, die Rückenpartie wird zum Lachs pariert und es werden Koteletts herausgelöst, die zart auf der Zunge zergehen, wenn man sie richtig zu grillen weiß. Durch speziell abgeschmeckte Öl- oder Gewürzrezepturen, die beispielsweise Lorbeer oder Koriander beinhalten, werden dem Grillgut außerdem besonders exklusive Noten gegeben. Die Innungsfleischer experimentieren hier nicht nur gerne selbst, um besondere Rezeptrichtungen einzuschlagen, sondern besuchen mitunter auch spezielle Fachseminare, um ganz vorne mit dabei zu sein und die neuesten Trends vorstellen zu können. „Die meisten Kunden“, weiß der Obermeister der Fleischerinnung, „kommen nach Umfragen in unsere Fleischerfachgeschäfte zunächst einmal, um Fleischwaren zu kaufen, die weder vor noch nach ihrer Schlachtung durch mitunter ganz Europa gereist sind.
Doch das allein ist nicht alles, worum es geht. Die Käufer wünschen sich eine artgerechtere Haltung der Tiere, und sie wollen auch den wachsenden Plastikbergen begegnen, die abgepackte Waren leider mit sich bringen. Außerdem steht es hoch im Kurs, die Wurst vor dem Kauf einmal probieren zu können, eine speziellere Auswahl vorzufinden, sich fachkundig beraten zu lassen und raffinierte Rezepttipps zu erhalten. Ebenso nur die Menge an Wurstscheiben zu kaufen, die man tatsächlich verzehren wird, bevor der Überschuss entsorgt werden muss, ist ein häufig genanntes Argument. Und schlussendlich ist es auch immer wieder schön zu sehen, dass sich Nachbarn und Gleichgesinnte in unseren Geschäften treffen und dabei gerne die Gelegenheit nutzen, miteinander ein wenig zu plaudern.“ Die Region zu stärken ist also offenbar in den Köpfen der Kundschaft auf dem Vormarsch. Vertrauen und Vertrautheit stehen um ein vielfaches höher im Kurs als noch vor einigen Jahren.
Den Menschen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Oberbergischen Kreis und der Stadt Leverkusen zumindest ist die Wurst nicht Wurst und der Wunsch nach Transparenz in dieser globalisierten Welt präsenter denn je. Um in diesem Sinne verstärkt auf die Güte und Wertigkeit der Fleischwaren aus den regionalen Fleischerfachgeschäften aufmerksam zu machen und mit besonderen Schnupper-Angeboten Kunden das hochwertige Fleischsortiment vorzustellen, verlosen die Innungsfleischer-Betriebe im Steaktage-Aktionszeitraum vom 18.04.16 bis 09.05.2016 zudem über ein Gewinnspiel auch insgesamt 13 Einkaufs-Gutscheine in einem Gesamtwert von 500 Euro.
Quelle: Kreishandwerkerschaft Bergisches Land