Morsbach – Fast wortwörtlich, den drei Klassen der Gemeinschaftsschule Sekundarstufe I aus Morsbach sprangen in diesen Tagen dem Morsbacher NABU mit der Springkrautbekämpfung im Bereich der Ellinger Teiche tatkräftig bei.
Bekanntlich macht die schöne böse Pflanze vor nichts halt, auch nicht vor Naturschutzgebieten. Ganze Täler sind voll von diesem Neophyt, der die heimische Flora massiv verdrängt. Grund genug für viele Naturschützer, auch für die vom NABU Morsbach, den Kampf gegen den schönen Sünder zumindest partiell aufzunehmen.
Das machen die Morsbacher seit etlichen Jahren im Bereich der Ellinger Teiche, eines der wichtigsten Amphibien-Laichgebiete im Oberbergischen Kreis. Dieses Gebiet wird in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station und der Gemeinde Morsbach vom NABU Morsbach betreut. Neben der Renaturierung dieses früheren sterilen Angelparks zu einem vielschichtigen Naturreservat gehört nach dem geschlossenen Vertrag zwischen NANU und der Gemeinde Morsbach unter anderem auch die Bekämpfung des Springkrauts.
Foto: NABU MorsbachDiese Aufgabe schafften die Aktiven des Mosbacher NABU trotz mehrfacher jährlicher Einsätze nicht befriedigend. Sie suchten mit Erfolg nach Hilfe. So war im Jahr 2012 und 2013 eine starke Kölner Naturschutzgruppe in Ellingen aktiv und die BSO leistete ebenfalls einen Beitrag. Aber wie sich heraustellte, war das alles nicht genug. Daraufhin sprach der NABU-Vorsitzender in Morsbach Klaus Jung den Leiter der Morsbacher Gemeinschaftsschule Sekundarstufe I, Jürgen Greis an und stieß sofort auf offene Ohren. Die Umsetzung und Organistion übernahm dann Biologielehrer Marcus Ackermann An drei Tagen fand für die drei Klassen 7,a,b,c der Biologieunterricht nicht in der Schule statt, sondern draußen in der Natur NABU-Ortsvorsitzender Jung führte die Schüler und Schülerinnen am Anfang der drei Einsätze jeweils in die Geschiche der Ellinger Teiche und ihre inzwischen herausragende Bedeutung als Feuchtbiotop für Amphibien und Wasserinsekten ein. Alle heimischen Amphibienarten, teilweise in großer Zahl, aber auch 22 Libellenarten, so Jung, seien in diesem Bereich inzwischen nachgewiesen worden.
Die Schüler und Schülerinnen leisteten tolle Arbeit. Riesige Haufen heraugerissenes Springkraut waren das Resultat. Der NABU hofft, daß diese Einsätze auch nachhaltig sind und ein Stück Verständnis bei den Jugendlichen für die Belange der Natur geweckt haben. Der NABU Morsbach ergreift die Gelegenheit der Berichterstattung zu dieser Springkrautaktion zu einem Aufruf an alle Bürger, die Springkrautbekämpfung in Ihrem Umfeld in die eigene Hand zu nehmen. Alle Grundstückseigentümer, aber auch alle wandernden Passanten sollten quasi “vor ihrer Haustür kehren” und Springkrautpflanzen, wo immer sie auftreten, ausreißen und erdberührungsfrei ablegen. Der großflächige Kampf gegen das Springkraut scheint verloren zu sein, aber jeder kann in seinem kleinen Umfeld dazu beitragen, der heimischen Flora (und damit auch der Fauna) einen Platz zu erhalten, wenn er den “schönen Sünder” eliminiert.