Waldbröl – Seit 2011 geben sich Handwerker im Kreiskrankenhaus Waldbröl die Klinke in die Hand, um den ersten der beiden Gebäudeflügel, in denen sich die Patientenzimmer befinden, vom Fußboden bis zur Decker komplett zu sanieren. Von der zweiten bis zur sechsten Etage sind alle Patientenzimmer mit neuen Nassbereichen, Arzt- und Therapieräumen, Stationsbädern und Stationsstützpunkten ausgestattet. Am kommenden Wochenende ziehen rund 170 Patienten in die modern eingerichteten Zwei- und Dreibettzimmer ein.
„Wir freuen uns sehr auf die neuen Zimmer“, sagt Stationsleiter Joachim Töllner. Er fiebert dem Samstag entgegen. „Auf diesen Tag haben wir lange gewartet“, sagt Töllner, der seit 1983 im Kreiskrankenhaus Waldbröl arbeitet.
Das Anfang der 1970er Jahre in Betrieb genommene Krankenhaus hat eine solche Sanierung noch nicht erlebt. Im September 2011 hatten Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Klinikum Oberberg GmbH beschlossen, den Krankenhausstandort im Südkreis zu sichern und Millioneninvestitionen für die Modernisierung des Kreiskrankenhauses Waldbröl beschlossen.
Inzwischen gibt es neue Fenster als Teil eines Wärmedämmsystems mit neuer Fassade. Der Unterschied zwischen altem und neuem Gebäudeflügel ist schon von außen deutlich zu erkennen.
Die neue Fassade erstrahlt in weiss, die alten Waschbetonplatten bilden den Kontrast dazu. Bis Ende 2016, so Geschäftsführer Sascha Klein, soll auch der zweite Gebäudeflügel fertig saniert sein.
Innen ließen die Handwerker nur noch den Rohbau stehen und sorgten vom Fußboden bis zur Decke für eine komplett neue Einrichtung. Helle, freundliche Räume stehen den Patienten nun zur Verfügung. Eine moderne Sprechanlage, Flachbildschirme und neue Betten und Nachttische sorgen für zeitgemäßen Komfort. „Die Patientenzufriedenheit wird steigen“, ist sich Joachim Töllner sicher. In den neuen 2000 Euro teuren Betten liegen die Patienten bereits seit sechs Wochen. Elektrisch verstellbare Kopf- und Fußteile sorgen für mehr Selbständigkeit beim Patienten und rückenschonendes Arbeiten beim Pflegepersonal.
Dank der Möglichkeit, die Betten bis 20 Zentimeter über den Boden absenken zu können, sind Stürze für desorientierte Patienten keine große Gefahr mehr. „Altersgerechtes Bauen hat bei der Sanierung eine wichtige Rolle gespielt“, betont Pflegedirektorin Inge Schwarz. In den neuen Nassbereichen sind die Toiletten höher aufgehängt, Waschbecken und Dusche sind auch fürRollstuhlfahrer problemlos nutzbar.
„Wir haben bis jetzt rund 10 Millionen Euro in die Sanierung des Bettenhauses und vorher bereits 4,5 Millionen Euro in die Notaufnahme investiert“, sagt Geschäftsführer Klein. Darin enthalten seien hohe Investitionen in den Brandschutz, auch den höheren Anforderungen an die Trinkwasserhygiene sei das Krankenhaus nachgekommen, ergänzt der Leiter der Technischen Abteilung, Dipl. Ingenieur Gerald Pauly.
Von der zweiten bis zur vierten Etage werden somatische Pflegestationen mit 30 Betten pro Station eingerichtet, ab 2017 zieht auf den Etagen fünf und sechs die Psychiatrie mit je 18 Betten pro Station ein.
So lange jedoch noch gebaut wird, nutzt das Krankenhaus diese beiden Stationen auch für die Patienten der Inneren Medizin, Gefäßchirurgie, der Allgemeinchirurgie und der Orthopädie und Unfallchirurgie.
Auf die Umzüge der Patienten haben sich die Mitarbeiter im Kreiskrankenhaus Waldbröl gut vorbereitet. Mehr Personal ist eingeplant, damit der rege Umzugsverkehr reibungslos abläuft.
Inge Schwarz und ihr Team freuen sich: „Für das Personal ist der Umzug in den sanierten Gebäudeteil ein vorgezogenes Weihnachtsfest. Auf die neuen Räume freuen sich alle sehr.“